Versteckte Bankgebühren

Mit Karte bezahlen: So teuer kann es werden


Bei der Zahlung mit EC-Karte verlangen zahlreiche Sparkassen und Volksbanken Gebühren. (Symbolbild)

Bei der Zahlung mit EC-Karte verlangen zahlreiche Sparkassen und Volksbanken Gebühren. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Viele Banken in Deutschland verlangen eine Gebühr für die Bezahlung mit Giro- oder Kreditkarte. Das geht aus einer aktuellen Auswertung eines Verbraucherportals hervor. Kontoinhaber allerdings würden über die Kosten oft gar nicht Bescheid wissen.

Nicht nur in der Corona-Krise finden es viele Menschen praktisch, die Kosten für ihre Einkäufe mit Karte zu begleichen. Dazu zählen viele Verbraucher mittlerweile auch das kontaktlose Bezahlen mit Smartphone oder Karte, das gerade in der Krise von vielen Supermärkten gerne angenommen wird. Denn beim kontaktlosen Zahlen müssen Käufer ihre Girokarten nicht mehr in ein Lesegerät stecken und gegebenenfalls eine Pin eingeben oder auf dem Kassenbon unterschreiben, sondern halten die Plastikkarten nurmehr ans Terminal.

Bis zu 70 Cent für einen Zahlungsvorgang

Dass viele Banken bei der Kartenzahlung Kosten erheben, sei vielen Kunden aber nicht bewusst. Eine aktuelle Auswertung des Verbraucherportals biallo.de zeigt, dass Hunderte Volksbanken und Sparkassen in den vergangenen Monaten die Gebühren erhöht haben und bis zu 70 Cent für einen kontaktlosen Zahlungsvorgang mit Giro- oder Kreditkarte verlangen.

Insgesamt 440 Volks- und Raiffeisenbanken sowie 380 Sparkassen habe das Verbraucherportal untersucht und dabei herausgefunden, dass jedes zweite Institut Gebühren für das bargeldlose Zahlen kassiere. Den Höchstpreis von 70 Cent je Transaktion verlange dabei die Niederrheinische Sparkasse Rhein-Lippe beim Kontomodell "Giro Nispa Klassik", wie das Portal konkret schreibt. Weiter heißt es in der Auswertung, dass im Schnitt bei zwei Kartenzahlungen pro Tag bis Ende des Jahres eine Mehrbelastung von 504 Euro auf Kunden zukomme.

Doch nicht alle Kunden sind der Biallo-Auswertung zufolge gleichermaßen von den Gebühren betroffen. Auffällig bei der Untersuchung sei, dass die Kosten die Mehrzahl der Kunden treffe, die ein preisgünstiges "Klassik Konto", Onlinekonten oder Basiskonto abgeschlossen haben. Bei teuren Premiumkonten, die mindestens zehn Euro pro Monat kosten, würden dagegen keine Gebühren für Kartenzahlungen anfallen, so das Portal.

Gebühren häufig nicht ausgewiesen

Von den insgesamt 820 untersuchten Finanzinstituten erheben laut dem Portal 401 Banken und Sparkassen Gebühren für Kartentransaktionen. Im Schnitt betrage die Gebühr demnach 34 Cent je Transaktion. Wie hoch die Gebühr ist, hänge vom jeweiligen Inistut ab. Wie viel ein Bezahlvorgang kostet, schwanke dabei zwischen zwei und 70 Cent.

Besonders kritisch sehe das Verbraucherportal, dass die Gebühren häufig gar nicht ausgewiesen seien. Bankkunden können online etwa Ausschau halten nach dem Hinweis "beleglose Buchungen" im Preis-Leistungsverzeichnis einer Bank oder Sparkasse. Häufig werde aber an dieser Stelle ebenfalls nicht angegeben, was die Bank genau darunter versteht. Verbrauchern empfiehlt das Portal daher, direkt bei der Bank nachzufragen. Kunden können sich demnach nur so konkret über Gebühren informieren.