Verleihung in Künzing

Donaulimes-Kommunen bekommen Welterbe-Urkunden


Das Römerkastell Abusina an der Donau.

Das Römerkastell Abusina an der Donau.

Von dpa/lby

Der Donaulimes als Teil der "Grenzen des Römischen Reiches" steht seit dem vergangenen Jahr auf der Welterbeliste der Unesco. Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) hat nun die Urkunden an Vertreter der acht aus Bayern beteiligten Kommunen überreicht.

"Dieses Gemeinschaftsprojekt Bayerns, Österreichs und der Slowakei ist ein Paradebeispiel für Völkerverständigung", sagte Blume bei der Veranstaltung am Freitag im niederbayerischen Künzing (Landkreis Deggendorf). Der grenzüberschreitende Donaulimes verläuft innerhalb des Freistaates durch Niederbayern und ein Stück durch die Oberpfalz. Das Welterbe-Projekt tangiert die Städte Kelheim, Neustadt an der Donau, Passau, Regensburg, Straubing, die Gemeinde Künzing sowie die Kreise Deggendorf und Kelheim.

Die Unesco schreibt dem Donaulimes mit der Aufnahme in die Welterbe-Liste einen "außergewöhnlichen universellen Wert" zu. Der Limes erstreckte sich von Großbritannien über Mittel- und Osteuropa und den Nahen Osten bis nach Nordafrika. Die Donau fungierte dabei als Verlängerung der befestigten Grenzanlage an Land. Die Unesco strebt die vollständige Anerkennung der 6000 Kilometer langen römischen Grenze an.

2021 wurde auch der Niedergermanische Limes auf die Welterbeliste gesetzt, der auf 400 Kilometern entlang des Rheines läuft. Die Befestigungsanlagen Hadrians- und Antoninuswall in Großbritannien sowie der Obergermanisch-Raetische Limes in Deutschland sind bereits länger Weltkulturerbe.

Der Donaulimes ist nun die zehnte Welterbestätte in Bayern. Die erste war die Würzburger Residenz (1981). Es folgten die oberbayerische Wallfahrtskirche "Wies" in Steingaden (1983), die Bamberger Altstadt (1993), der Obergermanisch-Raetische Limes (2005), die Altstadt von Regensburg (2006), die prähistorischen Pfahlbauten im Alpenraum (2011), das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth (2012), das historische Augsburger Wassersystem (2019) sowie zuletzt auch Bad Kissingen als eine von Europas bedeutenden Kurstädten.