Verdi

Ganztägige Warnstreiks in bayerischen Kitas


Jacken und Rucksäcke hängen in einer Kita im Flur.

Jacken und Rucksäcke hängen in einer Kita im Flur.

Von dpa

Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten in den kommunalen Kitas, Krippen, Kindergärten und Horten erneut zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen.

In fast ganz Bayern fänden am Mittwoch oder am Donnerstag eintägige Arbeitsniederlegungen statt. Notfallbetreuungen gebe es nicht, die betroffenen Eltern seien vor Ort informiert worden, sagte ein Gewerkschaftssprecher am Montag in München. Hintergrund sind die Tarifverhandlungen für die bundesweit 330 000 Beschäftigten in den kommunalen Sozial- und Erziehungsdiensten.

Allein in München müssen sich Zehntausende Eltern am Donnerstag eine andere Betreuung für ihre Kinder suchen: Die Stadt betreibt ein Drittel der rund 1450 Kindertagesstätten in München ist mit gut 38 000 Plätzen der größte Anbieter von Kinderbetreuung für Münchner Familien.

Verdi fordert für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst mehr Geld, mehr Zeit für pädagogische Arbeit durch Vor- und Nachbereitungszeiten, Zeit für die Begleitung von Praktikantinnen und ein Anspruch auf Fortbildung. "Noch können wir nicht erkennen, dass es ein Umdenken auf der Arbeitgeberseite gibt. Entlastung und Aufwertung sind aber zwingend erforderlich", sagte der stellvertretende Verdi-Landeschef Norbert Flach.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) kritisierte die Streiks als unverhältnismäßig. Erzieherinnen verdienten bei kommunalen Kitas deutlich mehr als bei anderen Trägern, die Einstiegsgehälter nach der Ausbildung lägen bei 3142 Euro im Monat. Die dritte Tarifrunde beginnt am 16. Mai in Potsdam. Schon im März und am 4. Mai hatten Kita-Beschäftigte in Bayern gestreikt.