Sintflutartige Regenfälle, Blitze zuckten am Nachthimmel, lauter Donnerknall: Ein heftiges Unwetter fegte am späten Dienstagabend über die Oberpfalz. Es sollte eine lange Nacht für die Einsatzkräfte werden.

"Nach bisherigen Erkenntnissen wurde eine Person leicht verletzt", berichtet Josef Obermeier vom Polizeipräsidium Oberpfalz kurz nach Mitternacht, nachdem das Schlimmste vorbei zu sein schien. Ob auf der Autobahn A93 bei Regensburg, ob in Weiden oder Donaustauf: nahezu die gesamte Oberpfalz wurde regelrecht "weggespült". Entwurzelte Bäume blockierten Straßen, Motorräder wurden von Sturmböen einfach umgeweht, der Regen peitschte sich in Gebäude und Tunnels. Allein bei der Polizeieinsatzzentrale Oberpfalz in Regensburg wurden zwischen 20 Uhr und Mitternacht etwa 50 unwetterbedingte Einsätze registriert.

Der Großteil der Einsätze bezog sich auf überflutete und mit Schlamm überschwemmte Straßen. Aber auch Keller liefen im Minutentakt voll. Bei der Integrierten Leitstelle (ILS) meldeten sich innerhalb weniger Minuten etwa 20 Hausbesitzer aus dem Raum Donaustauf und meldeten "Land unter" in ihren Kellern und Häusern.

Im Stadtgebiet Regensburg war die Frankenstraße unter der Pfaffensteinbrücke kurzzeitig überflutet. Auf der A93 war der Tunnel bei Regensburg-Prüfening in Richtung München wegen Überflutung für circa 30 Minuten komplett gesperrt und auch danach für einige Zeit nur einspurig befahrbar.

Auch mehrere Stromausfälle wurden durch das heftige Unwetter verzeichnet. Alarmanlagen spielten teils verrückt, was zu weiteren Einsätzen der Polizei führte. Dabei wurde bei einer Firma im Stadtosten von Regensburg festgestellt, dass sich die Wassermassen ihren Weg durch die Decke gebahnt hatte und es so zur Auslösung des Alarms gekommen war.

Durch Aquaplaning kam es zu drei Verkehrsunfällen. Autos schlitterten dabei nahezu unkontrolliert über die Straßen, knallten in Leitplanken oder landeten abseits der Fahrbahn. Eine Person wurde dabei leicht verletzt.

Über weitere Verletzte durch die Unwetternacht in der Oberpfalz ist gegenwärtig noch nichts bekannt. Das Ausmaß des Sachschadens kann ebenfalls noch nicht genauer beziffert werden.