Unglaublicher Fund am Flughafen

Urlauber (28) trägt wochenlang Mörsergranate bei sich


"Es gibt nichts, was es nicht gibt", sagt der Volksmund. Der Wahrheitsgehalt dieser Aussage bestätigt sich für Polizeibeamte und Mitarbeiter am Münchner Flughafen immer wieder.

"Es gibt nichts, was es nicht gibt", sagt der Volksmund. Der Wahrheitsgehalt dieser Aussage bestätigt sich für Polizeibeamte und Mitarbeiter am Münchner Flughafen immer wieder.

Von Redaktion idowa

Ein Fund mit Schockpotenzial: Am Donnerstag haben Mitarbeiter im Terminal 1 des Münchner Flughafens eine knapp 20 Zentimeter lange Mörsergranate im Handgepäck eines 28-Jährigen gefunden. Es folgte ein massiver Polizeieinsatz - der Urlauber gab sich derweil äußerst unbedarft.

Der Rucksack eines 28-jährigen Münchners hat am Donnerstag für mächtig Aufregung am Münchner Flughafen gesorgt. Der junge Mann checkte mit seinem Gepäckstück am frühen Donnerstagmorgen an der Kontrollstelle im Modul C ein, um in die Türkei in den Urlaub zu fliegen. Als sie das Röntgenbild des Rucksacks sahen, trauten die Sicherheitsmitarbeiter, die eigentlich schon so ziemlich alles gesehen haben, ihren Augen kaum: Die Umrisse eines Gegenstands tauchten auf, der im wahrsten Sinne des Wortes die Alarmglocken läuten und allen Anwesenden die Schweißperlen auf die Stirn treten ließ - deutete hier doch alles auf ein großkalibriges Kriegswaffen-Geschoss hin.

Der Bundespolizist, der zum Schutz der Kontrollstelle abgestellt war, alarmierte umgehend seinen Einsatzleiter, welcher schnellstmöglich Spezialkräfte der Bundespolizei und des Bayerischen Landeskriminalamtes zur Fundstelle beorderte. Der Bereich wurde großräumig abgesperrt. Die bayerischen Beamten nahmen sich den 28-jährigen Urlauber vor, während Spezialkräfte den brisanten Gegenstand untersuchten und rasch bestätigen konnten, dass es sich tatsächlich um eine Mörsergranate handelte. Die Sprengstoffspezialisten transportierten die Granate vorsichtig ab und machten sie unschädlich.

Dieses Röntgenbild dürfte dem Sicherheitspersonal durchaus den Schweiß auf die Stirn getrieben haben.

Dieses Röntgenbild dürfte dem Sicherheitspersonal durchaus den Schweiß auf die Stirn getrieben haben.

Kein Bewusstsein für wochenlange Lebensgefahr

Der junge Mann musste die Beamten auf deren Wache begleiten, wo er erklärte, er habe das Geschoss vor ein paar Wochen bei einer Bergwanderung in der Schweiz gefunden und eingesteckt. Was er mit dem lebensgefährlichen Fund genau wollte, konnte er nicht sagen. Auch, dass sein Leben seit dem Fund wochenlang am seidenen Faden gehangen war, war ihm so wohl nicht bewusst gewesen: Eine solche Granate kann unter bestimmten Umständen jederzeit explodieren.

Der unbedarfte Münchner verpasste wegen seines explosiven Mitbringsels nicht nur seinen Flug, sondern wird sich in absehbarer Zeit auch mit ein paar Rechnungen der Justiz- und Sicherheitsbehörden auseinandersetzen müssen. Neben Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Luftsicherheitsgesetz und das Sprengstoffgesetz wird der junge Mann auch die Kosten des Polizeieinsatzes zu tragen haben. Auch der Flughafenbetreiber und Airlines, die wegen des volle drei Stunden dauernden Einsatzes Verzögerungen hinnehmen mussten, könnten den 28-Jährigen potenziell belangen.

Die Flughafenpolizei äußert in ihrer Pressemitteilung die Hoffnung, "dass der junge Mann bei seinem nächsten Ausflug in die eidgenössische Nachbarschaft lieber zu Schweizer Schokolade oder einer Ansichtskarte vom Matterhorn greift." Dem ist nichts hinzuzufügen.