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Geschenke und Weihnachten: Ist weniger immer mehr?


Von Redaktion idowa

Alle Jahre wieder die gleichen Fragen: Was soll ich an Weihnachten verschenken? Wie viel? Und wie viel ist zu viel?

Für die meisten gehören Geschenke zu Weihnachten einfach dazu - doch wenn es darum geht, was und vor allem wie geschenkt werden soll, gehen die Meinungen teils weit auseinander. Die einen überhäufen ihre Lieben an Weihnachten mit Geschenken, die anderen mögen es gerne etwas dezenter. Auch in unserer Redaktion gibt es dazu unterschiedliche Positionen. Wir wollten deswegen von unseren Mitarbeitern wissen, wie sie es an Weihnachten mit den Geschenken halten. Ist auch hier weniger mehr? Oder sollte man an diesem Festtag auch mal aus dem Vollen schöpfen? Lesen Sie hier die Meinungen unserer Redakteure.

Andreas Seidl: "Kein richtig oder falsch an Weihnachten"

Ver-, Ge- und sonstige -bote von mir aus das ganze Jahr über - aber nicht an Weihnachten! Jeder soll das schenken, was er schenken will und kann. Wenn es bei dem einen etwas mehr ist, ok. Wenn bei dem anderen weniger unter dem Christbaum liegt, auch ok. Ich persönlich schenke sehr gerne etwas zu Weihnachten und versuche dabei, die Wünsche meiner Lieben zu erfüllen. Denn wenn sie neugierig sind, das Geschenkpapier öffnen - oder besser aufreißen -, dann erinnere ich mich für einen kurzen Moment daran, wie es war, mit fünf oder sechs Jahren am Weihnachtsabend vor den Geschenken zu stehen. Und das ist eine sehr schöne Erinnerung.

Susanne Raith: "Sinnvoll schenken"

Ein Weihnachten ohne Geschenke ist für mich kein Weihnachten. Natürlich freue ich mich auf die gemeinsame besinnliche Zeit mit meiner Familie. So richtig schön finde ich sie allerdings erst, wenn man sich gegenseitig beschenkt. Denn die Weihnachtszeit ist auch die Zeit, in der ich auf das erlebte Jahr zurückblicke und mich bei meinen Lieben mit einem Geschenk bedanken möchte. Ob es groß, klein, billig oder teuer ist, spielt keine Rolle. Es sollte sinnvoll sein. Dann freut sich auch der Beschenkte mehr, weil er weiß, dass man sich mit ihm beschäftigt hat.

Stefan Karl: "Hauptsache keinen Plunder"

Gründe, sich dem alljährlichen Kaufrausch vor Weihnachten zu entziehen, gäbe es eigentlich genug. Die ökologischen Folgen zum Beispiel. Neuerdings auch die Päckchenflut der Online-Versandhändler, die spürbar die Straßen verstopft und ab Ende November täglich Nerven kostet. Nur: es klappt halt nie. Auf das Ritual, den Lieben an Weihnachten etwas zu überreichen, könnte zumindest ich nie verzichten. Die Katastrophe an Weihnachten ist nicht die Geschenkeflut an sich, sondern die geringe Halbwertszeit mancher Geschenke. All das Zeug, das nur unterm Baum landet, damit halt was drunter liegt. Alibi-Geschenke, die üblicherweise noch ein paar Monate rumliegen und einstauben, bevor es Zeit ist, sie in die Tiefen von Keller oder Dachboden zu entsorgen (sofort Wegwerfen brächte ein schlechtes Gewissen und wäre auch zu unsicher - vielleicht fragt ja doch noch jemand Monate später, was denn aus der olivgrünen Geldbörse oder der Seidenkrawatte mit dem schwarz-weißen Schachbrettmuster und den Wellensittichen drauf geworden ist). Lieber einen Gedanken mehr und ein wenig Kreativität investieren und etwas schenken, das über den Moment hinaus Freude macht. Ich fürchte nur, billiger wird's dadurch nicht wirklich...

Doris Emmer: "Ich verschenke gerne und viel"

Ich verschenke gerne und viel. Das gehört für mich dazu. Ich versuche mich in meine Lieben hineinzuversetzen. Ich passe das ganze Jahr auf und wenn mir etwas einfällt, dann kaufe ich es auch schon mal im Juni. Wenn andere dann Geschenkestress im Advent haben, kann ich getrost lächeln. Ein Tipp, wenn man mal keine Idee hat: einfach den zu Beschenkenden im Oktober oder November mal auf einen Einkaufsbummel einladen. Dann bekommt man meist einen guten Einblick was gefällt.

Patrick Beckerle: "Schenken und schenken lassen"

"Leben und leben lassen" sagt man in Bayern ja oft. Ein tolles Motto, mit dem ich mich zu 100 Prozent identifizieren kann - auch an Weihnachten. Geschenke gehören für mich zu dem Fest auf jeden Fall dazu, aber was und wie viel genau - das soll bitte jeder selbst entscheiden. Ich persönlich habe mir angewohnt, an Weihnachten nicht so aufs Geld zu schauen und verschenke auch gerne mal etwas mehr, wenn ich meinen Lieben damit eine Freude machen kann.

Regina Hölzel: "Wer braucht schon Weihnachten?"

Ich halte nicht viel von Weihnachtsgeschenken. Eine Kleinigkeit, wenn sie wirklich gut ausgesucht und überlegt ist, kann schon ganz nett sein. Aber ich freue mich über eine kleine Überraschung ohne Anlass weit mehr, als über teure Geschenke zu Weihnachten. Vor allem der Zwang, etwas zu schenken, sorgt oft dafür, dass sich der Schenker weniger Gedanken darüber macht, was wirklich gut ankommt.