Umfrage der Woche

Was idowa-Leser von bundeseinheitlichen Corona-Regeln halten


Kommen die bundeseinheitlichen Corona-Regeln? Und wenn ja, in welcher Form? Vor allem um die geplante Ausgangssperre wurde im Vorfeld hitzig debattiert. (Symbolbild)

Kommen die bundeseinheitlichen Corona-Regeln? Und wenn ja, in welcher Form? Vor allem um die geplante Ausgangssperre wurde im Vorfeld hitzig debattiert. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

"Sind Sie für einheitliche Corona-Regeln in Deutschland?" - das wollten wir in der vergangenen Woche in unserer idowa-Umfrage von unseren Lesern wissen. Eine Frage, die aktuell auch in der Politik für hitzige Debatten sorgt. Erst am Donnerstag sollen die Würfel endgültig fallen, wenn der Bundesrat sein Votum abgibt. Bereits jetzt sickerte aber durch, dass die geplanten Ausgangsbeschränkungen weniger streng werden sollen, als zunächst angenommen.

Gelinde gesagt kontrovers wurden die Regierungspläne für eine bundeseinheitliche Notbremse in den letzten Tagen diskutiert. Kanzlerin Merkel und einigen Intensivmedizinern kann die härtere Corona-Notbremse nicht schnell genug kommen, Die Linke plädiert sogar für einen noch härteren Lockdown und von Länderseite kommt Kritik - auch aus den Reihen der CDU. Der saarländische Regierungschef Tobias Hans (CDU) kritisierte die Pläne als zu unflexibel. Sein hessischer Amtskollege Volker Bouffier (CDU) wies zudem auf rechtliche Bedenken hin: "Bereits jetzt gibt es große juristische Bedenken gegen die Ausgangssperre, wie sie in dem Gesetz formuliert ist." Wohl auch deshalb sollen nun die Ausgangsbeschränkungen in weniger strenger Form kommen.

Das Ergebnis der Umfrage

So oder so soll künftig allerdings allein Berlin bestimmen können, welchen Weg ganz Deutschland zur Bekämpfung der Pandemie zu gehen hat. In unserer idowa-Umfrage der vergangenen Woche wollten wir von unseren Lesern wissen, ob sie diese Maßnahme begrüßen würden. Insgesamt wurden dabei 1.698 Stimmen abgegeben. Das Ergebnis ist denkbar knapp ausgefallen. 747 Leser (44 Prozent) würden eine einheitiche Linie für ganz Deutschland begrüßen. 730 Leser (43 Prozent) sind dagegen der Auffassung, dass stattdessen die einzelnen Kommunen mehr Entscheidungsgewalt bekommen sollten, um je nach Infektionsgeschehen vor Ort besser reagieren zu können. Lediglich 221 Leser (13 Prozent) haben dafür gestimmt, wie bisher die jeweiligen Ministerpräsidenten entscheiden zu lassen. Immerhin ein eindeutiges Zeichen, dass das bisherige Vorgehen nur wenig Zustimmung findet.

Die Leser-Reaktionen auf Facebook

Auch in den Kommentaren auf unserer Facebook-Seite zeichnete sich ein ähnliches Stimmungsbild ab. "Lockdown und wieder Lockdown...mehr passiert nicht...alles verschlafen!! Wenn man sieht wie weit andere schon sind, einfach nur traurig. Das wird heuer wieder nix", schrieb etwa eine Nutzerin. In die selbe Kerbe schlägt eine weitere Nutzerin: "Es bringt doch alles nix....Gastro zu....Läden zu....und die Zahlen steigen trotzdem! Das Land geht langsam vor die Hunde und wer leidet am meisten? Die Kinder die keine Freunde treffen dürfen um zu spielen....lachen....und Senioren die einsam in den Wohnungen und Heimen sitzen." Eine andere Nutzerin kann die Aufregung um das Thema dagegen nicht nachvollziehen und schreibt: "Ich lese immer wieder, wir hätten einen harten Lockdown. Das was wir haben ist doch kein harter Lockdown. Unter hart verstehe ich, dass das öffentliche Leben einschließlich Arbeitswelt komplett runtergefahren wird, dass auch tagsüber Ausgangssperre besteht und sich jeder nur noch daheim aufhalten darf. Das wird es aber in Deutschland nie geben. Was wir seit Dezember haben ist ein Wischi-Waschi, das uns nicht weiter bringt. Durch das Schließen der Gastronomie hat man nur erreicht, dass die Leute sich privat treffen - ohne Hygienestandards, ohne Abstand etc. Der Mensch ist halt ein soziales Wesen. (...) Ich bin der Meinung, man sollte entweder einen richtig harten Lockdown machen, wenn man die Welle unbedingt brechen will oder alles wieder öffnen und mit dem Virus und Lebensrisiko dann halt leben. Wischi-Waschi hatten wir jetzt lange genug."