Umbau der zivilen Flugzeugfertigung

Verhandlungen von Airbus und IG Metall erfolgreich


Ein Teilnehmer eines Warnstreicks schwenkt eine Fahne mit dem Logo der IG Metall.

Ein Teilnehmer eines Warnstreicks schwenkt eine Fahne mit dem Logo der IG Metall.

Von dpa

Im Konflikt um den Umbau der zivilen Flugzeugfertigung in Deutschland haben sich Airbus und die IG Metall auf ein Ergebnis geeinigt. Das teilten beide Seiten am Dienstagmorgen mit. Die Details wollen beide Seiten um 10 Uhr in einer gemeinsamen Online-Pressekonferenz mitteilen. Damit dürften die von Deutschlands größter Gewerkschaft angedrohten Streiks bei dem Flugzeugbauer vom Tisch sein.

Airbus will die Montage von Flugzeugrümpfen und -strukturen in einem neuen Tochterunternehmen zusammenfassen. Betroffen wären die Airbus-Werke Stade, Teile des Standorts Hamburg sowie die Airbus-Tochter Premium Aerotec mit drei der vier Augsburger Werke und den Standorten Bremen und Nordenham. Zudem will der Flugzeugbauer die Teilefertigung bei Premium Aerotec in Augsburg, im friesischen Varel und in Rumänien an einen Investor verkaufen. Der ursprüngliche Plan, den Umbau bereits Anfang 2022 umzusetzen, wurde angesichts des Widerstandes bei IG Metall und Belegschaft aufgeschoben.

Die Gewerkschaft hatte sich zwar prinzipiell offen für eine Investorenlösung für die Teilefertigung gezeigt, verlangte aber, dass parallel auch ein Verbleib der Teilefertigung im Airbus-Konzern geprüft wird. Zweites großes Konfliktfeld war die Reichweite von Standort- und Beschäftigungszusagen in der Airbus-Strukturmontage. Die Gewerkschaft verlangt eine Perspektive weit bis ins kommende Jahrzehnt, wenn die Produktion eines Nachfolgers der erfolgreichen A320-Familie ansteht. Dahinter steht die Sorge der Gewerkschaft, dass Airbus bei Flugzeugen der nächsten Generation größere Arbeitspakete statt in Deutschland und Europa in Asien fertigen lassen könnte. Airbus plant, bis 2035 ein marktreifes Passagierflugzeug mit Wasserstoffantrieb auf den Markt zu bringen.