Arbeitsmarkt in Bayern

Weniger Arbeitslose im Oktober, viel Kurzarbeit


Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Oktober gesunken. (Symbolbild)

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Oktober gesunken. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa und mit Material der dpa

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist ungeachtet steigender Corona-Infektionszahlen im Oktober vor allem saisonbedingt noch einmal zurückgegangen.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit vom Donnerstag waren im Oktober 2,760 Millionen Menschen arbeitslos, 87.000 weniger als noch im September, aber 556.000 mehr als im Oktober 2019. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum September um 0,2 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent.

Auch in Bayern zeichnet sich dieser Trend ab. Dort waren es im Oktober insgesamt 14.956 weniger Arbeitslose als noch im September. Das entspricht einem Rückgang von 5,1 Prozent. Insgesamt waren im Freistaat im Oktober 277.983 Menschen arbeitslos gemeldet. Zum Vergleich: Im Oktober 2019 waren bayernweit insgesamt noch 269.030 Menschen arbeitslos gemeldet.

"Trotz der positiven Signale ist die Lage fragil. Das zeigen die aktuell stark steigenden Corona-Neuinfektionen, wodurch die Unsicherheit bei den Beschäftigten sowie bei den Unternehmen und in Folge auf dem Arbeitsmarkt steigt", sagt Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern.

"Weniger Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt"

"Mit den wirtschaftlichen Einschränkungen in Folge der Corona-Krise sind weniger Menschen im Freistaat sozialversicherungspflichtig beschäftigt als vor einem Jahr", berichtet Ralf Holtzwart weiter.

Die aktuelle Situation hat auch Auswirkungen auf den Zulauf von Stellenangeboten. Im Oktober wurden den bayerischen Arbeitsagenturen und Jobcenter 24.929 Stellen neu gemeldet, 20 Prozent mehr als im Vormonat. Im Zuge der Corona-Krise ist der Personalbedarf der Unternehmen aber weiterhin unter dem Vorjahresniveau. Insgesamt befinden sich aktuell 97.037 Arbeitsstellen im Stellenpool, 27.165 weniger als im Vorjahr. Das entspricht einem Rückgang von 21,9 Prozent.

Die Lage in Ostbayern

In Ostbayern stehen auf Städteebene besonders Cham und Erding aktuell gut da. Dort liegt die Arbeitslosenquote lediglich bei 2,6 Prozent. Der bayernweite Durchschnitt liegt im Oktober bei 3,7 Prozent. Deutlich über diesem Schnitt liegen die Städte Straubing (5,6 Prozent), Passau (5,5 Prozent), Landshut (5,0 Prozent) und auch Regensburg mit 4,7 Prozent.

Im Vergleich zu der Arbeitslosenquote in ihrem jeweiligen Stadtbereich stehen dagegen die Landkreise Landshut (2,9 Prozent) und Straubing-Bogen (2,6 Prozent) aktuell sehr gut. Das gilt auch für den Landkreis Regensburg mit 2,7 Prozent.

Eine direkte Folge der Corona-Krise ist die Kurzarbeit. Seit Beginn der Krise sind beispielsweise im Bereich der Agentur für Arbeit Deggendorf insgesamt 3.818 Anzeigen auf Kurzarbeit eingegangen. Diese beziehen sich auf 54.976 Personen. Inzwischen liegt auch die Auswertung zu der realisierten Kurzarbeit für April vor: Während des Lockdowns haben 2.579 Betriebe und 26.609 Personen Kurzarbeitergeld erhalten. Damit war der Höchststand an Kurzarbeitern seit Januar 2009 erreicht.

"Vor allem die Verlängerung der Kurzarbeit-Sonderregelung bis Ende 2021 verschafft den Unternehmen Planungssicherheit und Liquidität. Das darf aber nicht über den Ernst der Lage hinwegtäuschen. Die Sonderregelungen, auch die Bezugsdauer des Kurzarbeitergelds, werden trotz ihrer Verlängerung bis Ende 2021 irgendwann ein Ende haben. Bis dahin muss es uns gelingen, den Arbeitsmarkt wieder robust und fit für die Zukunft zu machen", fordert Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW).