Der SSV Jahn Regensburg bereitet sich im Trainingslager in Bad Gögging auf die neue Zweitliga-Saison vor. Obwohl noch nicht alle mitmachen können, fällt das Zwischenfazit positiv aus.

Die Hälfte des Trainingslagers des SSV Jahn Regensburg ist vorbei. Wie in den Vorjahren schwört sich die Jahnelf auch heuer eine Woche lang in Bad Gögging auf die neue Spielzeit ein. "Bisher läuft's gut”, berichtet Oliver Hein. "Was wir bisher gemacht haben, war gut und mit hoher Intensität, das ist wichtig für unser Spiel”, fügt der Rechtsverteidiger an. Zudem sei viel im athletischen Bereich gearbeitet worden.

Auch Trainer Mersad Selimbegovic zieht ein positives Zwischenfazit: "Die Jungs machen einen guten Eindruck. Wenn man die Lautstärke betrachtet, dann sind sie voll da." Insgesamt acht Einheiten in fünf Tagen absolvieren die Jahn-Profis, bis auf Mittwoch und Freitag (ein Training pro Tag) sind jeweils zwei Einheiten angesetzt.

Der Ablauf des Trainingslagers hat sich auch in Corona-Zeiten nicht groß verändert. "Für uns ist alles wie gehabt. Wir sind in den Zimmern ohnehin so aufgeteilt, dass wir eher unter uns sind. Es gelten die normalen Sachen wie die Maskenpflicht, wenn wir unterwegs sind", sagt Hein. Ein paar Unterschiede nennt Trainer Selimbegovic schon: "Zum Beispiel im Essensraum und im Videoraum auf Abstand zu sein, das macht es schon ein bisschen schwieriger." Für Hein ist es die letzte Vorbereitung, ehe er in seine finale Saison als Jahn-Profi geht. Bisher fühle sich das nicht anders an, sagt er: "Ich glaube, der Punkt, an dem es mir so richtig bewusst wird, kommt erst noch zur Rückrunde."

Hein: "Haben Spieler, die in diese Rollen rutschen können"

Das Trainingslager ist auch wichtig fürs Teambuilding - in diesem Jahr besonders, da es nach den Abgängen von Kapitän Marco Grüttner, Andi Geipl und Marcel Correia neue Führungspositionen zu besetzen gilt. "Das sind drei Rollen, die sich neu füllen müssen, das kristallisiert sich langsam heraus", sagt Hein. "Aber das geht nicht von heute auf morgen, so war es auch bei Andi, Grütte und Chello. Aber wir haben ein paar Spieler, die in diese Rollen rutschen können."

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Das sieht auch Selimbegovic so: "Ein paar Jungs, die die letzten Jahre nicht so in Führungsrollen waren, sind vorangegangen und haben den nächsten Schritt gemacht. Das müssen wir weiter beobachten. Wir brauchen Spieler, die die Sachen auf dem Platz in die Hand nehmen und steuern können, die 50:50-Situationen vielleicht auf unsere Seite ziehen können."

So ist die Personalsituation

Während im Training ordentlich Feuer drin war, konnten noch nicht alle mitwirken. Jann George hat am Dienstag im Nachmittagstraining ein Knie in den Oberschenkel bekommen und wurde zum Arzt nach Regensburg geschickt. Wie schnell er wieder zurückkehren kann, stand am Mittwoch noch nicht fest. Wastl Nachreiner machte nach seinem Nasenbeinbruch wieder Teile des Trainings mit, war aber noch nicht voll dabei. Seine Maske ist noch nicht fertig, damit wird es wohl auch mit einem Einsatz im Test am Samstag gegen 1860 München eng. "Das ist kein Champions-League-Halbfinale, in dem man ins Risiko gehen sollte. Zumal es bei der Art, wie Wastl spielt, auch immer scheppern kann", sagte Selimbegovic.

Der jüngste Neuzugang Scott Kennedy, der am Dienstag präsentiert wurde, trainierte am Mittwoch individuell. Bei den weiteren bekannten angeschlagenen Spielern Benedikt Saller, Jan-Niklas Beste, Jan-Marc Schneider und Andreas Albers reichte es auch noch nicht fürs gesamte Mannschaftstraining, aber sie sind im Zeitplan. "Sie nähern sich peu a peu dem kompletten Mannschaftstraining", erklärte Selimbegovic.

Mit Jan Elvedi, Kaan Caliskaner und André Becker sind damit drei Neuzugänge derzeit voll im Team-Training. "Sie zeigen alle gute Ansätze", sagt Hein. "Natürlich müssen sie sich noch auf unsere Art und Weise Fußball zu spielen einstellen, es immer mehr verinnerlichen. Dahingehend ist so ein Trainingslager gut und jeder Tag wertvoll."

Weitere Neuverpflichtungen? Es muss passen

Bei der Suche nach weiteren Neuzugängen gibt es derweil noch keinen neuen Stand. Ein Sechser und einer für die offensiven Außen sollen wohl noch kommen. "Wir haben keinen Druck, werden nichts mit der Brechstange machen. Wenn wir etwas machen, müssen wir davon überzeugt sein, dass es passt und wir einen Treffer landen", sagt Selimbegovic. Er hätte, wenn alle fit sind, auch mit dem aktuellen Kader kein mulmiges Gefühl, in die Saison zu starten - "aber es wäre besser, wenn wir noch die eine oder andere Verstärkung kriegen."

Eine solche präsentierte der Jahn am Dienstag noch mit Verteidiger Scott Kennedy, der aus der zweiten Österreichischen Liga kommt. "Ein harter Arbeiter, der sich alles brutal schwer erarbeitet hat", sagt Selimbegovic. Trotz seiner 1,90 Meter bringe er sehr viel Geschwindigkeit mit. "Das ist nicht so einfach zufinden." Zudem sei Kennedy zweikampfstark, was im Jahn-Spiel sehr wichtig ist. Deshalb ist Selimbegovic auch überzeugt: "Er kann uns schnell helfen, ich glaube, er braucht nicht lange, um sich anzupassen und zu integrieren."