Deggendorfer Mordprozess

Dominik R. bricht sein Schweigen


Dominik R. an einem Prozesstag im April.

Dominik R. an einem Prozesstag im April.

Von dpa

Sechs Jahre nach der Tötung seiner Ex-Freundin hat sich der 28 Jahre alte Angeklagte vor dem Landgericht Deggendorf erstmals persönlich zur Tat geäußert. Im Herbst 2016 hatte er im Freyung die 20-jährige Mutter seines Sohnes erstochen. Dafür wird ihm zum zweiten Mal der Prozess gemacht, der Vorwurf lautet Mord.

"Ich weiß, was ich angerichtet habe. Das ist schlimm", sagte er am Donnerstag und entschuldigte sich bei der Familie seines Opfers. "Ich kann mir heute nicht vorstellen, dass ich einem Menschen das Leben genommen habe." Wie an jedem der bislang 23 Verhandlungstage saß die Mutter der Toten als Nebenklägerin im Saal.

Die Sätze hatte sich der Angeklagte handschriftlich auf einem Zettel notiert. Erst nach einem mehrminütigen Anlauf und zwei kurzen Unterbrechungen schaffte er es, seine Erklärung vorzulesen. Er könne seine Schuldgefühle nicht verdrängen und würde alles dafür tun, um die Tat ungeschehen zu machen.

In einem ersten Prozess vor dem Landgericht Passau hatte der Angeklagte die Tat via Erklärung, die er seinen Verteidiger verlesen ließ, gestanden. Dafür war er rechtskräftig zu zwölf Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt worden. Aufgrund von Falschaussagen zweier damaliger Zeugen ist das Verfahren in diesem Jahr wiederaufgenommen worden.

Die für diesen Donnerstag angekündigten Plädoyers wurden nach weiteren Beweisanträgen der Verteidiger vertagt. Als nächster Verhandlungstermin ist der kommende Dienstag, 6. September, vorgesehen.