Todesfall in der Oberpfalz

"Legal Highs" – weder legal noch ungefährlich


"Legal Highs" sind vermeintlich legale Drogen, bei denen eine Kombination von chemischen Substanzen oftmals mit Kräutern vermischt wird. Die Verpackungen sind häufig bunt und erinnern an Süßigkeiten.

"Legal Highs" sind vermeintlich legale Drogen, bei denen eine Kombination von chemischen Substanzen oftmals mit Kräutern vermischt wird. Die Verpackungen sind häufig bunt und erinnern an Süßigkeiten.

Von Redaktion idowa

Ein 34-jähriger Mann aus der Oberpfalz konsumiert illegale Kräutermischungen, wenig später ist er tot. Nach diesem tragischen Vorfall am Wochenende warnte die Regensburger Polizei einmal mehr vor sogenannten "Legal Highs". Doch was hat es damit eigentlich auf sich?

So viel vorweg: "Legal Highs" sind weder legal noch ungefährlich, stellt das Polizeipräsidium Niederbayern klar. Die Bezeichnung entstand vor allem dadurch, dass viele der Rauschmittel zunächst nicht in der Drogengesetzgebung erfasst waren. Eine Grauzone, die vor wenigen Jahren mit einem neuen Gesetz behoben werden sollte. Manche Betreiber versuchen dieses Gesetz weiterhin mit neuen Stoffen zu umgehen, was aber die verkaufte Ware keinesfalls sicherer macht.

Den Begriff "Legal Highs" prägten wohl Händler für eine bessere Vermarktung von neuen, pflanzlichen oder synthetischen Substanzen mit psychoaktiver Wirkung, die Wirkungsweisen anderer Drogen nachahmen. Sie werden häufig als Kräutermischungen, Badesalze oder Düngerpillen verkauft.

Nach Angaben der Polizei enthalten "Legal Highs" meist einen Trägerstoff wie Tee, ein Lösungsmittel wie Aceton, Paraffin und synthetische Rauschmittel. Die Rauschmittel werden dann mithilfe von Lösungsmitteln gelöst und als Trägerstoffe aufgebraucht. Die Inhaltsstoffe sind chemische Verbindungen, die für Konsumenten unberechenbar sind, warnt die Polizei. Was in den Legal Highs steckt, ändere sich schnell und häufig. Deshalb können Konsumenten auch nie mit derselben Wirkung rechnen.

Folgerichtig kommt es immer wieder nach dem Konsum der Substanzen zu schweren Gesundheitsschäden wie Kreislauf- oder Organversagen, Ohnmacht oder auch zu Psychosen und Wahnvorstellungen. Die Wirksamkeit der Substanzen könne ein Vielfaches höher sein als bei Marihuana und bis zum Tod führen. 2021 gab es dem Polizeipräsidium Niederbayern zufolge allein in Bayern 13 Todesfälle, die auf synthetische Drogen zurückzuführen waren - die Dunkelziffer sei allerdings um einiges höher.