Tipps von Bob Blume

Wie Lehrer das Internet im Unterricht aktiv nutzen


Bob Blume ist Gymnasiallehrer und Bildungsinfluencer und hat sich als Netzlehrer einen Namen gemacht. Er rät Lehrkräften, wie die Shruggy-Figur manches gelassener zu sehen - ob in Sozialen Netzwerken oder in der Schule.

Bob Blume ist Gymnasiallehrer und Bildungsinfluencer und hat sich als Netzlehrer einen Namen gemacht. Er rät Lehrkräften, wie die Shruggy-Figur manches gelassener zu sehen - ob in Sozialen Netzwerken oder in der Schule.

Bildungsinfluencer Bob Blume gibt Tipps, wie Lehrkräfte mit ihren Schülern die Möglichkeiten im Netz für den Unterricht aktiv nutzen können.

Eines ist Bob Blume wichtig: "Ich will nicht alles digitalisieren", sagt er bei seinem Vortrag beim Lehrermedientag. Und doch rät der Lehrer seinen Kolleginnen und Kollegen, die Möglichkeiten im Netz als Chance für den Unterricht zu begreifen. Bei der Fortbildungsveranstaltung machte der Bildungsinfluencer klar: "Wir müssen zum einen Wissen und Können aufbauen, aber wird dürfen mit den Schülerinnen und Schülern dann durchaus das Nichtschwimmerbecken verlassen".

Damit meint er, dass moderner Unterricht mehr sein kann, als Wissensvideos auf YouTube nur anzusehen. "Warum analysiert man die nicht einmal gemeinsam und überlegt mit dem schon vorhandenen Wissen, ob da auch alles korrekt ist oder wie man selbst das Video gliedern würde?", nennt Blume ein Beispiel. Des Weiteren könne man gezielt nach Trends suchen, zu diesen recherchieren und sich eine Meinung bilden. "So übt man das redaktionelle Arbeiten", erklärt er. Das könne auch mit einem eigenen Schulpodcast passieren. Eine Königsdisziplin ist für Blume, eine Wikipedia-Ergänzung zu schreiben. Die Schüler könnten etwa einen bestehenden Artikel auf der Plattform analysieren und prüfen, ob Infos fehlen. Anschließend könne die Klasse eine Ergänzung schreiben. "Da ist man sehr aktiv im Internet unterwegs", sagt Blume.

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Dort helfe es auch, ein paar Shruggie-Regeln zu beachten. Der Shruggie ist eine Figur, die mit den Schultern zuckt (aus dem Englischen: "to shrug", auf Deutsch: "zucken"). Gerade im Netz steht das Zeichen dafür, manches gelassener zu nehmen. Auch Blumes Vorredner Dirk von Gehlen prägt diese Figur und hat unter anderem ein Buch ("Das Pragmatismus-Prinzip") dazu geschrieben. Blume wiederum empfiehlt für den Unterricht: "Offen für Neues sein, Fehler fördern, um sie zu vermeiden, und mutig werden."

In der abschließenden Fragerunde wollten Lehrkräfte von Blume wissen, was er konkret bei der Umsetzung in den Schulalltag rate: "Auf keinen Fall jedem Trend nachlaufen", sagte der Netzlehrer. "Ich würde auch nicht alles anders machen, sondern in kleinen Schritten vorgehen."

"Lehrer brauchen neue Freiräume"

Eine Initialzündung könne ein pädagogischer Tag sein. Dann rät er, Kollegen, die wollen, mit ins Boot zu holen. Anschließend sei es Aufgabe der Schulleitung, das Mandat zu erteilen, "damit die Leute weiterplanen können". Doch Blume sieht auch die Politik in der Pflicht, denn: "Lehrer brauchen neue Freiräume, um das machen zu können." Daher müsse sich auch der Lehrplan wandeln.