Tipps für sicheres Böllern

Gefahr durch Feuerwerk an Silvester: So knallen Sie sicher


Von Susanne Raith und Redaktion idowa

Ein Jahreswechsel ohne lautes Knallen und ohne buntes Farbenspiel am Himmel ist für viele Menschen unvorstellbar. Damit der Tag zum Kracher wird, hat idowa einige Tipps zur Sicherheit beim Umgang mit Böllern und Raketen zusammengestellt.

Die Gefahren eines Feuerwerks sind immer wieder ein Thema. Erst vor einiger Zeit gab es eine großangelegte Razzia gegen den illegalen Handel mit gefährlichen Feuerwerkskörpern. Allein in Deutschland durchsuchte die Polizei 53 Wohnungen und Sprengstofflager. Wie viele Verdächtige die Fahnder festnahmen, ist bislang unbekannt. Klar ist: Europaweit wurden 57 Verdächtige festgenommen. Den Verdacht der Ermittler hatte ein Online-Shop für Pyrotechnik in Polen geweckt. Dort sollen die Beschuldigten Feuerwerk der höchsten Gefahrenklassen gekauft haben. Die Ermittler beschlagnahmten rund 27.000 Feuerwerkskörper mit 315 Kilogramm Sprengstoffmasse. Der Inhalt sei "absolut lebensgefährlich", wie ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Augen auf beim Böller-Kauf!

Von Feuerwerkskörpern aus dem Ausland sollten Menschen ihre Finger lassen. Solche Waren werden illegal nach Deutschland eingeführt und haben kein Prüfsiegel der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM). Jedes Jahr testet die Prüfstelle zahlreiche Böller und Raketen und erhöht damit die Sicherheit an Silvester. Böller und Raketen, die kein BAM-Siegel und kein CE-Zeichen für europäische Richtlinien bekommen haben, dürfen in Deutschland nicht gezündet werden. Andernfalls drohen hohe Geldstrafen. Auch der Verkauf von Feuerwerk ist klar geregelt. Geschäfte dürfen nur in der Zeit vom 29. bis 31. Dezember Feuerwerk anbieten. Viele Produkte dürfen dabei erst gar nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen gelangen.

Nur ein sicherer Umgang mit Böllern macht Freude

Wer Verletzungen an den Händen und im Gesicht und eine Schädigung seines Gehörs vermeiden möchte, sollte den Feuerwerkskörper nach dem Anzünden sofort wegwerfen. Aber Vorsicht: Niemals in Richtung einer Menschenmenge sowie von Türen, Fenstern, Balkonen und Terrassen zielen. Für Raketen bietet sich als Startbasis eine leere Glasflasche an. Blindgänger sollen keinesfalls erneut gezündet werden. Zu groß ist die Gefahr, dass sie unkontrolliert explodieren.

Ein Knalltrauma könne bereits ab 135 Dezibel entstehen. Donnerschläge und Chinaböller krachen mit bis zu 150 Dezibel. Die Bundesinning der Hörakustiker empfiehlt daher Ohrstöpsel zu tragen und sich möglichst weit von solchen Lärmquellen fernzuhalten. Gehörschonende Alternativen sind Knallererbsen, Fontänen und Feuerkreisel. Laut des Verbandes erleiden jährlich viele Menschen eine Innenohrverletzung.

Nicht nur für den Kauf, sondern auch für das Zünden von Feuerwerkskörpern gibt es einen bestimmten Zeitraum. Die Knallzeit beginnt an Silvester um 14 Uhr und endet an Neujahr um 6 Uhr morgens. Geregelt sind auch die Orte, an denen geknallt werden darf. Verboten ist die Knallerei in der Nähe von Krankenhäusern, Altenheimen und Kirchen.