Tierrettung in Straubing

Wenn der Flügel nicht mehr schlägt


Gut Aiderbichl nahm die verletzte Taube von Christopher Hildebrandt an.

Gut Aiderbichl nahm die verletzte Taube von Christopher Hildebrandt an.

Von Susanne Raith und Redaktion idowa

Eine Familie aus Straubing hat in der Vorweihnachtszeit eine verletzte Taube gerettet. Doch wohin mit dem Tier?

An einem Nachmittag entdeckte der Sohn einer Familie aus Straubing vor dem Kellerfenster eine Wildtaube. "Sie saß plötzlich auf dem Gitter vom Heizungsfensterschacht und ging nicht mehr weg", erzählt Christopher Hildebrandt. Damit sie Übernacht nicht fror, kippte er das Fenster und schaltete die Heizung ein. Als sie am nächsten Tag immer noch da war, fütterte der 29-Jährige sie mit Sonnenblumenkernen.

Fliegen konnte die Taube nicht mehr. "Wir vermuteten, dass ihr Flügel verletzt ist. Bei einer Tierärztin bestätigte sich der Verdacht", sagt Hildebrandt. Die Ärztin band den verstauchten Flügel fest. Behalten konnte sie das Tier nicht, die Familie nahm es also wieder mit nach Hause. In einem Vogelkäfig konnte die Taube sich auskurieren.

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Eine Tierärztin versorgte den verletzten Flügel.

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Gut Aiderbichl nahm die verletzte Taube von Christopher Hildebrandt an.

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Zwei Wochen lang kümmerte sich die Familie Hildebrandt um die verletzte Taube.

Das Tier für immer behalten, das wollte die Familie nicht. Einfach aussetzen, das kam aber keinesfalls in Frage. "Als Erstes fiel mir der Tiergarten in Straubing ein. Doch der Zoo nahm sie nicht, weil dort keine Wildtauben sind und man sie nicht zu anderen Vögeln geben kann", sagt Hildebrandt. Dann fiel ihm Gut Aiderbichl bei Deggendorf ein. Der Gnadenhof gibt geretteten Tieren eine Heimat. "Ich rief dort an und sie sagten zu, weil sie sich schon um einige flugunfähige Vögel kümmern." Daraufhin fuhr der Sohn das Tier nach Deggendorf. Dort kam sie auf die Krankenstation. "Ich bin sehr froh und dankbar, dass es so eine Einrichtung gibt. Denn sonst hätte sie wohl keiner aufgenommen."

Wer ein verletztes Tier findet und nicht weiß, was er tun soll, informiert am besten die Polizei. Bei frei lebenden Tieren wie Füchse oder Rehe verständigt die Polizei dann den zuständigen Wildhüter, wie idowa auf Nachfrage bei einem Tierarzt erfuhr.