Terminals werden dichtgemacht

Luftverkehr in München stürzt ab


Die Corona-Krise hat gravierende Auswirkungen auf den Luftverkehr.

Die Corona-Krise hat gravierende Auswirkungen auf den Luftverkehr.

Das Corona-Virus hat auch den Münchener Flughafen weitgehend lahmgelegt. Derzeit liege die Zahl der Starts und Landungen bei zehn und die der Passagiere bei fünf Prozent des Vorjahresmonats, teilte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH Jost Lammers am Freitag in München mit.

Wegen der "extremen Einbrüche" unternähmen die FMG und ihre Tochtergesellschaften derzeit "weitreichende Schritte zur Liquidität des Flughafens". Ein "Maßnahmenprogramm zu strikten Begrenzung der Personal- und Sachkosten" wurde nach Angaben des FMG-Chefs aufgelegt. Details nannte Lammers nicht. Geplante Investitionsvorhaben wie das Parkzentrum West, die neue Konzernzentrale oder ein neues Budget Hotel seien "bis auf weiteres zurückgestellt" worden.

Auf dem Rollfeld und in den Abflughallen des zweitgrößten deutschen Airsports hat sich mittlerweile gähnende Leere breitgemacht. Die Luftverkehrsgesellschaften haben mittlerweile in München mehr als 100 nicht benötigte Flugzeuge geparkt. Drei Abflugbereiche des Terminal 1 sowie das Satellitengebäude des Terminals 2 wurden außer Betrieb genommen. "Als Bestandteil der kritischen Infrastruktur", so Lammers, werde der Flughafen München seinen Betrieb auch weiterhin aufrecht erhalten, damit Rückkehrer heimkommen und wichtige Frachtgüter transportiert werden können.

Erfolgsreiches Vorjahr hilft

Trotz der Auswirkungen der Corona-Krise, die massiver seien als die der Anschläge vom 11. September 2001 sowie der Finanzkrise von 2008, sei er mit Blick auf die "langfristige Entwicklungsperspektive" des Luftverkehrs "zuversichtlich", erklärte der Flughafenchef. Es werde diesmal möglicherweise deutlich länger dauern, bis die Nachfrage wieder auf dem früheren Niveau sei und auch strukturelle Veränderungen im Luftverkehr seien nicht auszuschließen. Dass der globale Mobilitätsbedarf auf mittlere Sicht steigen und der Luftverkehr deshalb wieder zunehmen werde, steht für für Lammers aber "außer Frage". Aus dem Vorjahr ist die Münchener Flughafengesellschaft, die im Eigentum des Freistaats Bayern, des Bundes sowie der Stadt München ist, mit einem guten Polster heraus gekommen. Der FMG-Konzern setzte 2019 knapp 1,6 Milliarden Euro um (plus vier Prozent). Der Nachsteuergewinn stieg um 25 auf die Rekordsumme von 175 Millionen Euro. Mit fast 48 Millionen Fluggäste (plus 3,6 Prozent) verzeichnete der Münchener Flughafen einen neuen Rekord.