Tatort Flughafentoilette

Versuchte Vergewaltigung einer 13-Jährigen: Schlug der Täter dabei zu?


Ein 35-Jähriger ist auf der Flughafentoilette über eine 13-Jährige hergefallen. Er soll sie auch mit einer Bierflasche geschlagen haben.

Ein 35-Jähriger ist auf der Flughafentoilette über eine 13-Jährige hergefallen. Er soll sie auch mit einer Bierflasche geschlagen haben.

Sie ist juristisch von erheblicher Bedeutung: Im Prozess gegen einen 35-Jährigen, der am 12. April dieses Jahres auf der Damentoilette eines Parkhauses am Münchner Flughafen über eine 13-Jährige hergefallen ist, steht eine Bierflasche zunehmend im Fokus. Zwar hatte George C. zu Prozessbeginn vor der Jugendkammer des Landgerichts zugegeben, Sex von dem Mädchen gewollt zu haben. Dass er im Verlauf des Gerangels versucht hat, mit einer Bierflasche auf den Kopf der 13-Jährigen einzuschlagen, bestritt C. jedoch. Er habe die Flasche ausschließlich am Bauch gehalten, während er versucht habe, die 13-Jährige zu umarmen. Kommt die Kammer am Ende der Beweisaufnahme zu einem anderen Ergebnis und stuft die Bierflasche als gefährliches Werkzeug ein, kann der Rumäne auch wegen versuchter besonders schwerer Vergewaltigung verurteilt werden.

+++ Lesen Sie hier: 13-Jährige entging knapp einer Vergewaltigung +++

Bei der Polizei hatte C. die Tat noch bestritten. Wie ein ermittelnder Kripobeamter am Donnerstag sagte, hatte der 35-Jährige damit argumentiert, dass das dickliche Mädchen überhaupt nicht sein Typ sei; außerdem sei er verheiratet und habe Kinder. Es sei vielmehr das Mädchen gewesen, dass zu ihm in die Toilette gekommen sei und Sex gewollt habe. Die Tatsache, dass sich das Ganze auf der Damentoilette abgespielt hat, so der Zeuge, habe der Angeklagte damit begründet, dass er sich in der Toilette geirrt habe. Vor Gericht legte C. dann ohne Umschweife ein Geständnis ab - wobei er aber doch auf eine seines Erachtens bestehende Mitschuld seitens des Mädchens hinwies. Sie habe gesagt, sie sei 19 Jahre alt (- was das Mädchen später bei der Polizei auch einräumte). Zudem habe sie sich ihm und seinen Freunden am Hauptbahnhof bereits mit einer Flasche Bier in der Hand angeschlossen und ihn schon in der S-Bahn angemacht. Er habe den Kopf des Mädchens auch nicht gegen die Toilettenschüssel geschlagen. Sie sei vielmehr ausgerutscht.

Und dass er ihr die Bierflasche über den Kopf ziehen wollte, stimme auch nicht. Da lüge sie. "Ich wollte nur Sex. Ich schlage keine Frauen." Die Flasche habe er die ganze Zeit am Bauch gehalten, bis sie ihm dann im Zuge des Gerangels aus der Hand gerutscht und auf dem Boden zerbrochen ist, so der Angeklagte. Das Mädchen hatte in ihrer Vernehmung ausgesagt, dass C. sie mit der Flasche auf den Kopf schlagen wollte, sagte der Kripobeamte.

Der Prozess wird am Donnerstag, 17. Dezember, fortgesetzt.