Tausende Menschen beteiligt

Beschäftigte von Kitas und Kliniken streiken in Bayern


Angesichts der hohen Inflation fordern Verdi und der Beamtenbund dbb für rund 2,5 Millionen Beschäftigte der Kommunen und des Bundes 10,5 Prozent mehr Lohn. Mindestens soll es aber 500 Euro mehr geben.

Angesichts der hohen Inflation fordern Verdi und der Beamtenbund dbb für rund 2,5 Millionen Beschäftigte der Kommunen und des Bundes 10,5 Prozent mehr Lohn. Mindestens soll es aber 500 Euro mehr geben.

Von dpa

Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben am Mittwoch vor allem Kinderbetreuungseinrichtungen getroffen. In vielen bayerischen Städten blieben kommunale Kindergärten und Krippen geschlossen. Teilweise wurde eine Notbetreuung angeboten.

Der Warnstreik sei wie geplant angelaufen, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi. Genaue Zahlen lagen zunächst nicht vor, er gehe aber von einer hohen Beteiligung mit sicherlich Tausenden Menschen aus.

Für Mittwoch waren praktisch in allen Regionen des Freistaats Ausstände geplant. Zudem Kundgebungen in München, Nürnberg, Regensburg und Ingolstadt. Der Schwerpunkt der Warnstreiks liegt auf Kitas - unter anderem in München und Umgebung, Augsburg, Kempten, Ingolstadt, Schweinfurt und Oberfranken. Daneben gab es auch in Einrichtungen der Behindertenhilfe Streikaufrufe, unter anderem in Mittelfranken, in der Lebenshilfe in Landsberg oder der Pfennigparade in München. Kliniken waren unter anderem in Nürnberg und Rosenheim betroffen.

Verdi will für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn durchsetzen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber bieten fünf Prozent mehr bei zweijähriger Laufzeit sowie 2500 Euro Einmalzahlung. Die dritte Verhandlungsrunde ist in drei Wochen.

Dass am Mittwoch vor allem in sozialen Berufen die Arbeit niedergelegt wurde, hing mit dem Weltfrauentag zusammen. "Wir kämpfen seit vielen Jahren für die Aufwertung der Sozialen Arbeit", hatte Landesbezirksleiterin Luise Klemens bereits im Vorfeld erklärt. "Am Internationalen Frauentag wollen wir das jetzt in besonderer Weise deutlich machen."

Die bayerische Familienministerin Ulrike Scharf (CSU) betonte: "Kita-Fachkräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Sozialbranche müssen angemessen bezahlt werden. Es ist ihr Recht, eine bessere Bezahlung über Streiks einzufordern." Gleichzeitig appellierte sie "an alle Beteiligten, den Bogen nicht zu überspannen und am Verhandlungstisch im Sinne der Kinder und Familien schnell zu einer Einigung zu kommen". Bayerns Familien brauchten eine verlässliche Kinderbetreuung.