Supermarkt-Fleisch

Kabinett bringt Tierhaltungs-Logo auf den Weg


Einkäufer sollen in Zukunft anhand eines Logos erfahren, aus welcher Haltung das Fleisch stammt. (Symbolbild)

Einkäufer sollen in Zukunft anhand eines Logos erfahren, aus welcher Haltung das Fleisch stammt. (Symbolbild)

Von dpa

Bald soll ein neues Logo für Supermarkt-Fleisch eingeführt werden. Verbraucher erfahren so, aus welcher Haltung das Fleisch stammt.

Nach jahrelangen Diskussionen soll ein staatliches Tierhaltungs-Logo für Fleisch im Supermarkt in Gang kommen. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch Gesetzespläne von Agrarminister Cem Özdemir, die eine verpflichtende Kennzeichnung für inländische Erzeugnisse vorsehen. Nun sei der Weg frei, dass der Verbraucherschutz gestärkt werde, sagte der Grünen-Politiker in Berlin. "Die Verbraucherinnen und Verbraucher können auf einen Blick sehen, wie das Tier gehalten wurde."

Starten soll die Kennzeichnung mit fünf Haltungskategorien vom gesetzlichen Standard bis zu Bio im kommenden Jahr in einem ersten Schritt mit Schweinefleisch. Das Ministerium sieht als einheitliches Logo ein schwarz-weißes, leicht abgerundetes Rechteck vor. In einer schwarzen Umrandung soll das Wort "Tierhaltung" stehen. Die genaue Haltungsform anzeigen soll dann ein schwarz ausgefülltes kleineres Rechteck. Über den Gesetzentwurf beraten Bundesrat und Bundestag nun weiter.

Kritik von Bayerns Landwirtschaftsministerin

Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hält nichts von dem neuen, geplanten Tierhaltungs-Logo. "Zur geplanten Tierhaltungskennzeichnung der Bundesregierung muss man leider sagen: Gut gemeint, aber schlecht gemacht", erklärte die CSU-Politikerin am Donnerstag.

Der Bund häufe den Bauern noch mehr Bürokratie auf, statt die Landwirtinnen und Landwirte bei der Umsetzung von mehr Tierwohl gezielt zu unterstützen, sagte Kaniber. Der Beschluss der Ampel sorge "nicht für mehr Tierwohl, sondern nur für noch mehr Unsicherheit unter Deutschlands Tierhaltern". Auch der Tierschutzbund und der Bauernverband hatten das geplante Siegel bereits kritisiert.