Studium in Corona-Zeiten

Hochschule Landshut baut digitale Lehrangebote aus


Der Start des Sommersemesters wurde aufgrund der Verbreitung des Coronavirus verschoben.

Der Start des Sommersemesters wurde aufgrund der Verbreitung des Coronavirus verschoben.

Von Redaktion idowa

Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut arbeitet seit Wochen am Ausbau ihrer Online-Angebote. Damit will sich die Hochschule auf den Start des Lehrbetriebs am 20. April vorbereiten, der angesichts der Corona-Pandemie zunächst nur online erfolgen kann, wie die Hochschule mitteilte.

Die rund 30 Bachelor- und Masterstudiengänge werden demnach zu über 93 Prozent online abgedeckt. Weiterbildungsangebote seien vollständig digital verfügbar. "Die Online-Abdeckung des Lehrbetriebs an der HaW Landshut ist bayernweit vorbildlich", sagte Wissenschaftsminister Bernd Sibler am Dienstag in Landshut.

"Von ihren Investitionen in Technik und Know-how und dem aktuell extrem beschleunigten Tempo beim Ausbau der Online-Lehre profitiert die Hochschulfamilie in dieser Ausnahmesituation sehr", sagte Sibler zu Fritz Pörnbacher, dem Präsidenten der Hochschule. Unterstützt wird die Hochschule auch vom Bayerischen Wissenschaftsministerium. Im Rahmen des Pilotprojekts "Digitales-Studieren.Bayern" der Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Landshut und München stellt es jährlich rund 800.000 Euro bereit.

Sommersemester ist Digitalsemster

Präsident Pörnbacher sagte: "Der digitale Vorlesungsbetrieb läuft in vielen Kursen bereits seit Mitte März. Anfang März haben die ersten Dozentinnen und Dozenten begonnen, ihre Lehrveranstaltungen auf Online-Betrieb umzustellen." Klares Ziel sei, dass die Studierenden auch in diesem Semester erfolgreich studieren können und gut auf ihr Berufsleben vorbereitet werden.

Ein eigenes Video-Studio sowie acht Hörsäle und Besprechungsräume wurden speziell für audiovisuelle Vorlesungsaufzeichnungen ausgestattet. Video-Konferenz-Tools ermöglichen zudem, klassische Präsenzveranstaltungen wie Gruppendiskussionen im virtuellen Raum abzuhalten. Das "Zentrum Innovative Lehre", das im April 2019 an der Hochschule gegründet wurde, berät Dozenten bei innovativen und digitalen Lehrkonzepten. Bei Fragen rund um Moodle ist es erster Ansprechpartner.

Zu Beginn der Pandemie wurde - speziell für dieses Digitalsemester - eine Austauschplattform für alle Lehrenden rund um den Einsatz mediendidaktischer Tools eingerichtet. Diese werde kontinuierlich ausgebaut. "Das Sommersemester 2020 wird ein Semester, das außerordentliche Anstrengungen erfordert", sagte Wissenschaftsminister Sibler.

300.000 Euro für Grundfinanzierung des TZ PULS

"Technologietransferzentren sind starke Innovationsmotoren für den Fortschritt in Wissenschaft und Wirtschaft. Was hier in enger Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Unternehmen entwickelt wird, trägt maßgeblich zur Stärkung der Region bei." Daran müsse man gerade in Zeiten von Corona weiterarbeiten, so der Minister. Der Freistaat werde deshalb künftig die Grundfinanzierung in Höhe von 300.000 Euro für das Technologie- und Innovationszentrum Produktions- und Logistiksysteme (TZ PULS) in Dingolfing übernehmen.

Der unmittelbare Technologietransfer spiele für die internationale Wettbewerbsfähigkeit eine entscheidende Rolle, so Sibler. Mit der Grundfinanzierung ist auch das zukunftsweisende Projekt "PRINCE - Process Innovation Center" gesichert. In dessen Rahmen soll das TZ PULS zu einem Think Tank ausgebaut werden. Insbesondere hochspezialisierte mittelständische Betriebe können neue Produktions- und Logistikprozesse entwickeln und testen.