Zwischenzeitlich wurde noch die „Tagesgerichte“-Tafel draußen vor der Tür beschmiert. Was waren die Gedanken danach?
Straubing Social-Media-Aufwallungen und eine Schmier-Attacke
Petra Bittner: Man sieht halt schon seinen Lebenstraum den Bach runtergehen. Ein eigenes Wirtshaus, das war immer mein Traum. Mit dem „Reo“ hab ich mir das dann erfüllt. Und mit dem „Bayerischen Löwen“ ist es dann sogar noch größer geworden. Bei dem Brief hab zum ersten Mal gedacht: „Wenn das schlecht ausgeht, könnte das das Ende dieses Traums sein.“
Wie haben die Leute von der AfD darauf reagiert, als Sie gesagt haben, dass sie woanders hingehen müssen?
Bittner: Die Straubinger AfD hatte Verständnis für meine Lage. Wir haben auch lange telefoniert und ich habe dargelegt, warum es nicht mehr geht. Ich hab ihnen aber auch gesagt, dass ich mir diesen Brief nicht gefallen lasse. Dieses Verhalten mir gegenüber lasse ich mir nicht gefallen. Seitdem haben sich mehrere andere AfD-Ortsverbände erkundigt, was der Stand der Dinge sei.
Keine politischen Stammtische mehr?
Was war für Sie das Problem an der Entscheidung gegen den AfD-Stammtisch?
Bittner: Ganz einfach: Wenn ich die einen vor die Tür setze, muss ich eigentlich auch die anderen politischen Stammtische rauswerfen. Aber: Keine Parteistammtische mehr ist auch keine Lösung. Mich wundert’s ja, dass noch keiner von der FDP angerufen und gefragt hat, ob sie noch bleiben dürfen (lacht). Am liebsten hätte ich ja die Vorstände der drei Organisationen (Grüne Jugend, Linksjugend’Solid und Jusos, Anm. d. Redaktion) zu mir herbestellt…
… warum haben Sie das nicht gemacht?
Bittner: Die Kripo hat gesagt, ich solle da nicht nachhaken. Aber mein Plan wäre gewesen, zu sagen: So, meine Herren. Setzt Euch her zu mir, ich lade Euch auf einen Schweinsbraten ein – und dann sagt Ihr mir bitte, was Ihr von mir wollt! Erklärt mir, was ich Euch getan habe. (Pause) Ich hab das, was hier los ist, meinen Bekannten in München erzählt. Die haben nur gesagt: Seid's Ihr wahnsinnig da unten?
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