Straubing

Alles neu bei den Agnes Bernauer Festspielen 2019


Von Marion Bremm

Am Freitagabend war es soweit: Die Sprechrollen für die Agnes Bernauer Festspiele, die im nächsten Jahr stattfinden, wurden im Wappensaal des Herzogsschlosses Straubing im Rahmen eines kleinen Festakts vergeben.

Lange haben die Mitglieder darauf hingefiebert. Viele von ihnen wurden Monate vorher zu einem oder mehreren Castings eingeladen, um ihr Können unter Beweis zu stellen und die Fachjury von sich zu überzeugen.

Den einleitenden Worte des ersten Vorstands Karl Weber und Regieassistentin Anna Lummer folgte direkt eine Bitte: Es werden nach wie vor Helfer benötigt, um das Stück 2019 reibungslos aufführen zu können. Insbesondere Souffleusen sucht der Verein noch händeringend. Interessierte können sich jederzeit bei der Festspielleitung unter https://agnes-bernauer-festspiele.de/kontakt/ melden. 116 Sprechrollen wollten nun verteilt werden. Alphabetisch riefen Lummer und Weber die Teilnehmer einzeln auf die Bühne. Diese erhielten dort unter Applaus das fertige Skript ausgehändigt. Um der Chancengleichheit Willen öffneten die Anwesenden die erhaltenen Umschläge zusammen. Das Resultat waren viele freudestrahlende Gesichter. Auch das eine oder andere ungläubige Staunen konnte man erkennen.

Außerdem wurden bereits zahlreiche Geheimnisse über die Neuinszenierung verraten. So intergrierte Wiedermann sehr viel mehr Rollen. Unter anderem ist die "Magda" auf der Bühne zu sehen, die eine spastischen Lähmung hat, eine Wahrsagerin, Bauern, Zofen, ein italienischer Botschafter, eine Landstreicherin sowie eine Verflossene Albrechts. Es gibt nicht nur gesprochenen Text, sondern einige Szenen werden musikalisch untermalt. Viele Schauspieler stellen dabei ihre Sangeskunst unter Beweis - ein Novum.

Andreas Wiedermann bringt zudem noch nie dagewesene Kämpfe und Großszenen aufs Parkett. Gleich zu Beginn ist hier die Schlacht von Alling zu sehen. Auch nach der Pause im Stück gibt es eine Neuerung: Ein Traum der Agnes Bernauer wird aufgeführt - mit zwei Darstellerinnen der Bernauerin. Eine weitere neue Schlüsselszene zeigt Agnes Bernauer vor ihrer Hinrichtung im Kerker. Der Tod ereilt die Baderstochter zwar wieder durch den Henker. Dieser erhält unter Wiedermann jedoch eine besondere Rolle, deren Details aber noch nicht verraten werden.

Der Regisseur Andreas Wiedermann übernimmt 2019 zum ersten Mal die Herrschaft über die Festspiele. Und wie man es von ihm gewohnt ist, bleibt nichts beim Alten. Die Besucher können gespannt sein, was sich im nächsten Jahr auf der Bühne im Innenhof des Straubinger Herzogsschlosses abspielen wird. Gut 200 Laiendarsteller werden die dramatische Liebesgeschichte zwischen dem Herzogssohn Albrecht und der Baderstochter Agnes Bernauer inszenieren. Das Stück und die Regie sind gänzlich neu - sicher ist nur der Tod der Bernauerin durch Ertränken in der Donau. Aber aufgepasst: Auch diese Szene wird nicht am Schluss gezeigt.

Hinweis

Der Vorverkauf für die Agnes-Bernauer-Festspiele vom 21. Juni bis 21. Juli 2019 läuft. Karten gibt es im Leserservice des Straubinger Tagblatts, Ludwigsplatz 32, Tel. 09421/940-6700 und über okticket.de.

Was die Schauspieler zu ihren Rollen und zur Vorbereitung auf die Festspiele 2019 zu sagen haben, lesen Sie im zweiten Teil!

Agnes Bernauer 2019: Die Schauspieler zu ihren Rollen

Franz Aichinger als Herzog Ernst

Franz Aichinger

Franz Aichinger

Ich habe ursprünglich nicht damit gerechnet, die Rolle zu bekommen. Ich habe mich zwar für eine Sprechrolle beworben, weil ich unbedingt ein Teil des Ganzen sein wollte. Die letzten Festspiele habe ich leider aufgrund meiner musikalischen Tätigkeiten versäumt. Selbst Regie führe ich auch wahnsinnig gern, aber ich wollte einfach einmal wieder selbst mit dabei sein. Dabei war es mir egal, was ich spiele. Ich war sehr überrascht, dass ich nun Herzog Ernst sein werde. Gerechnet hatte ich damit auf gar keinen Fall, weil ich natürlich in große Fußstapfen trete, die es zunächst einmal auszufüllen gilt. Dr. Hubert Fischer hat den Herzog Ernst zwei Dekaden gespielt. Möglicherweise wird der eine oder andere sagen, ich sei zu jung für die Rolle. Aber ich freue mich genau auf diese Herausforderung und werde mein Bestes geben.

Ramona Treintl als Pfalzgräfin Beatrix

Ramona Treintl

Ramona Treintl

Ich habe bei den letzten Festspielen auch eine große Rolle gehabt, da war ich die Margarete von Kleve. Und vier Jahre später gleich die Beatrix - das ist natürlich Wahnsinn. Das habe ich nie gedacht. Die Rolle habe ich sicher deshalb gekriegt, weil ich so böse schauen kann (lacht). Nein, ich denke, es hat entweder vom Aussehen her gepasst oder die Jury hat es mir zugetraut. Die historische Figur ist mir auch bekannt. Deshalb weiß ich, dass sie nicht nur gemein und hinterhältig ist. Möglicherweise soll ich ihre guten Seiten auf die Bühne bringen. Als ich das Kuvert aufgemacht habe, habe ich gezittert und jetzt bin ich bereits richtig nervös. Aber ich denke, dass das Lernen kein großes Problem ist. Theater habe ich bereits öfter gespielt - und wenn man früh genug anfängt, schafft man das an sich. Ich werde mir die ersten Passagen wohl schon zur Weihnachtszeit zu Gemüte führen.

Kristina Kohlhäufl als Agnes Bernauer

Kristina Kohlhäufl

Kristina Kohlhäufl

Ich wusste natürlich, dass ich die Agnes werde. Aber dass ich dann trotzdem einen Brief kriege und auf die Bühne darf, das war mir neu. Genauso wenig war mir das Skript bekannt. Umso gespannter bin ich jetzt, wie meine Rolle dargestellt wird. Auch habe ich schon ein paar mal Nervosität gespürt - wenn ich zusammen mit "Albrecht" bei diversen Veranstaltungen auftreten durfte zum Beispiel. Als Agnes schaut einen natürlich jeder an. Die Herausforderung werde ich aber sicher meistern. Da hilft mir auch "mein" Albrecht. Wir verstehen uns privat super und können deshalb auch perfekt zusammen spielen. Er hat viel Erfahrung auf der Bühne und zieht mich gut mit. Auch meinen "Schwiegervater" Franz Aichinger kenne ich aus vielen anderen Stücken und wir werden viel Spaß zusammen haben.

Dr. Ben Gröschl als Herzog Albrecht

Benedikt Gröschl

Benedikt Gröschl

Für mich persönlich war die Rollenvergabe natürlich nicht so spannend wie für alle anderen, da ich ja schon länger wusste, dass ich der Albrecht sein werde. Aber ich finde es sehr interessant zu sehen, wer um das Herzogspaar herum auf der Bühne stehen wird. Das Skript selbst ist allerdings auch für mich etwas Neues, das habe ich vorher nicht gekannt. Die neuen Rollen finde ich cool, viele davon sagen mir bisher aber noch nichts. Was ich gehört habe ist, dass einige zwar wenig Text haben, aber trotzdem sehr präsent durch die Ausstrahlung sein werden. Ich für mich weiß schon ungefähr, wie ich den Albrecht anlegen möchte. Ich habe einen großen Respekt vor der Rolle. Dabei freue ich mich sehr auf die Proben und dann natürlich die Auftritte. Wenn die Premiere kommt, würde ich aber lügen, wenn ich sage, dass ich nicht nervös bin. Lampenfieber gehört aber einfach auch dazu.

Benjamin Engl als Botschafter Malpiero

Benjamin Engl

Benjamin Engl

Ich war in zwei Castings in den letzten Monaten um diese Rolle. In der Endauswahl waren wir zu dritt. Dass ich die Rolle jedoch wirklich bekomme, habe ich aber nicht gedacht. Die Konkurrenz war ziemlich erfahren. Ich freue mich sehr, aber wenn es jetzt etwas anderes geworden wäre - kein Problem. Ich freue mich, wenn ich auf der Bühne stehen darf und vor allem bei den Agnes Bernauer Festspielen mitwirken kann. Meine Rolle wird wohl typisch italienisch: immer nah an den Frauen, ein lässiger Spruch auf den Lippen. Die alte Fassung ist mir bekannt, das neue Skript wird sicher interessant und ganz anders. Nervös war ich dabei vor den Castings. Wir werden sehen, wie es dann im nächsten Jahr aussieht.

Die erste, zweite und dritte Frauenstimme Yvonne Thalhammer, Alexandra Heinzl und Andrea Csunderlik

Yvonne Thalhammer, Alexandra Heinzl und Andrea Csunderlik

Yvonne Thalhammer, Alexandra Heinzl und Andrea Csunderlik

Das war echt eine tolle Überraschung - wir stehen endlich auch einmal auf der Bühne! Wir verraten aber auf keinen Fall mehr. Nur soviel: Mit uns dreien kommen ganz andere Zeiten auf die Zuschauer zu! (lachen). Der Text ist leicht zu merken und deshalb wird es uns umso mehr Freude bereiten.

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Am Freitag wurden die Darsteller der Sprechrollen in den Agnes Bernauer Festspielen 2019 offiziell vorgestellt.

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Am Freitag wurden die Darsteller der Sprechrollen in den Agnes Bernauer Festspielen 2019 offiziell vorgestellt.

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