SSV Jahn Regensburg

Sebastian Stolze schaut Fan-Videos zur Einstimmung


Sebastian Stolze und Co. müssen vorerst ohne Fans im Rücken jubeln.

Sebastian Stolze und Co. müssen vorerst ohne Fans im Rücken jubeln.

Jahn-Top-Scorer Sebastian Stolze über seine Fitness, Geisterspiele, den aktuellen Tagesablauf und Sorgen um die Gesundheit.

Wenn der SSV Jahn Regensburg am Samstag zum Re-Start der 2. Bundesliga Holstein Kiel zu Gast hat, ist auch Sebastian Stolze wieder voll mit dabei. Der Offensivspieler, mit vier Toren und sieben Vorlagen der Top-Scorer bei den Oberpfälzern, kam nach seiner Gesichtsfraktur vor der Saisonunterbrechung noch zu einem Kurzeinsatz gegen den Hamburger SV. Nun will er wieder voll angreifen.

Vor dem Re-Start gegen Kiel spricht Sebastian Stolze über...

...seinen Zustand nach seiner Verletzung: "Mir geht es sehr gut. Die Gesichtsfraktur, die ich Ende Januar im Heimspiel gegen Hannover 96 erlitten habe, ist mittlerweile komplett auskuriert. Ich bin bereit und freue mich total darauf, dass es am Samstag gegen Kiel wieder weitergeht."

...einen möglichen Trainingsrückstand: "Ich stand ja beim letzten Spiel vor der Pause in Hamburg nach meiner Einwechslung bereits wieder für gut 25 Minuten auf dem Platz. Die vergangenen Wochen konnte ich nach der schweren Verletzung sehr gut nutzen, um meine Fitness wieder völlig herzustellen. Ich stehe aktuell voll im Saft."

...die Stimmung innerhalb des Teams: "Wir freuen uns alle auf den Samstag - die Stimmung ist top. Nachdem wir ja über mehrere Wochen zunächst nur individuell und anschließend ohne Zweikämpfe und Körperkontakt trainieren konnten, ist die Vorfreude, sich mit gegnerischen Mannschaften messen zu können, sehr groß."

...den Tagesablauf in der "Quasi-Quarantäne": "Man kann es mit einem Trainingslager vergleichen, weil wir in der ganzen Woche komplett unter uns sind. Vormittags steht eine Trainingseinheit auf dem Programm, nachmittags beschäftigen wir uns mit unserem kommenden Gegner Kiel."

...Geisterspiele: "Es wird für uns alle ein total neues Gefühl sein, ob für die Fans, die uns nicht im Stadion unterstützen können oder uns Akteure. Die Zuschauer werden an ihren TV-Geräten unsere Kommandos mithören können und uns Spielern werden die Fans im Stadion sehr fehlen. Die vielen Menschen, die Gesänge, diese aufgeheizte Atmosphäre beflügelt dich als Spieler - darauf müssen wir leider verzichten. Doch wir sind Profis und müssen damit umgehen. Unterm Strich sind wir alle froh, dass es für Fußball überhaupt weitergeht. Wir wissen wie wichtig das auch für den Jahn und seine Mitarbeiter ist. Keiner wünscht sich solche Spiele, sie sind aber die einzige Alternative."

...was ihm bei Geisterspielen fehlen wird: "Ich persönlich spiele einfach sehr, sehr gerne im Jahnstadion Regensburg und finde die Fankultur beim SSV klasse. Die Jahnfans werde ich bei den nächsten Spielen am meisten vermissen. Zur Einstimmung habe ich mir aber bereits die ein oder andere Sequenz aus den letzten Jahren angeguckt. Das werde ich auch in den kommenden Tagen bis zum Kiel-Spiel so beibehalten, um in die richtige Stimmung zu kommen."

...Gedanken, ob der Re-Start ob der gesamtgesellschaftlichen Situation richtig ist: "Natürlich machen wir Spieler uns auch unsere Gedanken darüber. Ich kann schon nachvollziehen, dass es auch Menschen gibt, die die Fortführung zum aktuellen Zeitpunkt aus verschiedenen Gründen kritisch sehen. An diesem fehlenden Verständnis für unsere Situation ist der Fußball auch ein gutes Stück weit selbst schuld. Aber Fakt ist, dass es dem Fußball aktuell nur um das selbe geht wie allen anderen Branchen, die jetzt wieder arbeiten. Es wurde ein vertretbarer Weg gesucht, wieder seinen Beruf ausüben zu können, weil einfach die Zukunft vieler Menschen am Profifußball hängt. Wir sind froh, dass dieser Weg in Abstimmung mit der Politik gefunden wurde."

...Sorgen um die Gesundheit: "Natürlich setzt man sich immer mit seiner Gesundheit auseinander und macht sich seine Gedanken dazu. Sorgen mache ich mir aber überhaupt keine. Die DFL und die Vereine haben zusammen ein gutes Konzept ausgearbeitet, an das wir uns alle halten. Wir Spieler werden regelmäßig getestet und fühlen uns mit den Hygiene- und Sicherheitsvorschriften wohl. Wir wissen auch, dass wir eine große Verantwortung dafür tragen und das Konzept zu 100 Prozent umsetzen müssen."

...die Hoffnungen der Fans, die mit seiner Rückkehr verbunden sind: "Ich freue mich einfach wieder im Vollbesitz meiner Kräfte zu sein und hoffe natürlich, dass ich gegen Kiel auflaufen darf. Besonderen Druck verspüre ich im Hinblick auf den Samstag deshalb aber nicht."

...die Erwartungen an das Spiel gegen Kiel: "Ich erwarte ein schweres Spiel. Die letzten Partien gegen Kiel waren immer umkämpft. Sie spielen einen flexiblen Fußball, haben einige gute Individualisten in ihren Reihen und haben sich als Mannschaft in den vergangenen Jahren in der 2. Bundesliga etabliert. Für uns gilt es die Kieler unter Kontrolle zu bringen und von Beginn an nicht ins Spiel kommen zu lassen. Denn unser Ziel ist klar, wir wollen die drei Punkte in Regensburg behalten."