Braucht die darbenden SPD einfach nur einen beherzten Rechtsruck, um aus dem Jammertal herauszukommen? Findet sich das Vorbild für ihr Comeback in Dänemark? Es ist bezeichnend für die Verzweiflung in der deutschen Sozialdemokratie, dass nun eine so gefährliche wie sinnlose Debatte die nächste ablöst.
Je tiefer die SPD sank in den vergangenen Monaten, umso lauter wurden ja die Stimmen, die fordern, die Partei müsse weiter nach links rücken, um wieder erfolgreich zu werden. Dabei blieben die Anhänger dieser These, etwa Juso-Chef Kevin Kühnert, gute Argumente schuldig, warum dies so sein sollte.
Vieles spricht dafür, dass ein Linksruck den Niedergang sogar noch beschleunigen könnte. Nachdem die dänischen Sozialdemokraten nun mit einem strammen Rechtskurs stärkste Kraft bei den Parlamentswahlen wurden, kippt die Diskussion ins andere Extrem. Ex-Parteichef Sigmar Gabriel spricht sich wie Bundestagsvize Thomas Oppermann für eine striktere Migrationspolitik der SPD aus. Doch auch einen Rechtsschwenk nach Dänen-Manier braucht die Partei so dringend wie einen Wasserrohrbruch im Willy-Brandt-Haus. Wo den Funktionären das Wasser ohnehin schon bis zum Hals steht.
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