So kocht die Region

24 Stunden, die sich lohnen: der Mutzbraten


Eine echte Spezialität aus Thüringen und Sachsen: der Mutzbraten.

Eine echte Spezialität aus Thüringen und Sachsen: der Mutzbraten.

Von Anja Auer/idowa

Im heutigen Teil unserer wöchentlichen idowa-Serie "So kocht die Region" schaut Anja Auer, alias "die Frau am Grill", einmal mehr über den bayerischen Tellerrand hinaus. Wenngleich auch nicht allzu weit. Diesmal geht die kulinarische Reise nach Thüringen und Sachsen: es gibt Mutzbraten.

Welches Stück Fleisch?

Hierbei handelt es sich um einen ganz normalen Schweinehals. Dieser wird in etwa acht mal acht Zentimeter große Stücke geschnitten. Sprich: Würfelförmige Fleischstücke. Entweder ihr macht das selbst oder bittet gleich den Metzger darum.

Das Marinieren - wichtig dabei: einmal wenden!

Beim Mutzbraten gibt es nur drei Gewürze, die ihren Weg ans Fleisch finden: Salz, Pfeffer und Majoran. Mit diesen werden die Fleischwürfel eingerieben und wandern in einer Schüssel (abgedeckt!) in den Kühlschrank. Dort dürfen die Gewürze für 24 Stunden einziehen. Nicht vergessen: Das Fleisch nach 12 Stunden einmal wenden. Wer möchte, der kann sein Fleisch übrigens auch für drei Tage und Nächste marinieren.

Die Zubereitung am Spieß oder im Backofen

Typischer Weise wird der Mutzbraten von Profis auf einem Mutzbratengrill zubereitet. Das schenken wir uns aber - also, dass wir extra einen solchen Grill kaufen oder selber basteln. Es bleiben somit noch zwei Möglichkeiten: Das Grillen auf einer Rotisserie (also einem Drehspieß) auf dem Gasgrill oder im Kugelgrill. Und wer keinen von beiden Grills besitzt, der legt den Braten beziehunsgweise die Stücke einfach auf den Rost im Backofen. Vergesst aber nicht eine Auffangeschale unter den Rost zu stellen um auslaufende Fleischsäfte sowie Fette aufzufangen, so dass diese nicht abrennen. Hierfür am besten ein wenig Wasser in die Schale geben

Die Beilagen

Ist der Mutzbraten fertig gegrillt stellt sich die Frage: Was dazu essen? Typischer Weise gibt's Sauerkraut, Brot und mittelscharfen Senf. Was aber auch sehr lecker schmeckt: Dünne Scheiben herunter schneiden und sich mit einem Blatt grünem Salat, frischen Zwiebeln und Senf eine Mutzbratensemmel zuzubereiten. Extratipp: Übrig gebliebenes Grillfleisch verwerten. Sollte Mutzbraten übrig bleiben, bietet es sich an, Grillfleisch haltbar zu machen. Mit ein wenig Essig und Öl werden dabei dünne Scheiben in einer Auflaufform geschichtet. Und ab damit in den Kühlschrank. Ein sehr feiner Belag für Brote und Semmeln zum Abendessen.

Allgemeine Informationen:

Portionen: 8

Vorbereitungszeit: 15 Minuten

Zubereitungszeit: 120 Minuten

Marinierzeit: 24 Stunden

Zutaten:

  • 2 kg Schweinenacken
  • 4 TL Salz
  • 2 TL Pfeffer
  • Majoran (Menge nach Geschmack)

Die Zubereitung im Video sehen Sie auf der nächsten Seite.

Die Zubereitung

1. Den Schweinenacken in etwa 8 x 8 cm große Würfel schneiden.

2. Pfeffern und salzen sowie mit Majoran bestreuen. Nicht vergessen: das Fleisch leicht abklopfen, überschüssige Gewürze sollten abfallen.

3. Das Fleisch nach Möglichkeit vakuumieren. Für alle die kein Vakuumiergerät besitzen: man kann es auch in eine Schale geben und diese mit einer Folie abdecken.

4. Nun kommt das Fleisch für 24 Stunden in den Kühlschrank. Nach 12 Stunden einmal wenden!

5. Das Fleisch nun auf einen Drehspieß stecken und ab damit auf den Grill. Hinweis: die Zubereitung gelingt auch im Backofen - dafür das Fleisch einfach auf dem Rost platzieren.

6. Die Temperatur bei rund 180 Grad einstellen. Eine Auffangschale mit Wasser unter den Spieß (bzw. dem Ofenrost) stellen.

7. Bei einer Kerntemperatur von etwa 75 Grad ist der Mutzbraten fertig.

Die Zubereitung im Video:

Video zum Thema:

Info: Anja Auer ist Chefredakteurin des BBQ & Food-Magazins "Die Frau am Grill". Nebenbei betreibt sie den größten YouTube-Kanal zum Thema "Grillen", der im deutschsprachigen Raum von einer Frau produziert wird. Die meisten der Rezepte gelingen aber nicht nur auf dem Grill, sondern auch auf dem Herd und im Ofen. Weitere Rezepte finden Sie auf www.die-frau-am-grill.de und dem YouTube-Kanal www.youtube.com/diefrauamgrill.