Snowboard

Btteres Slopestyle-Aus für Silvia Mittermüller


Silvia Mittermüller wird während des Training nach einer Verletzung am Knie medizinisch versorgt. Sie konnte im Slopestyle-Finale nicht mehr antreten.

Silvia Mittermüller wird während des Training nach einer Verletzung am Knie medizinisch versorgt. Sie konnte im Slopestyle-Finale nicht mehr antreten.

Von Stephan Kabosch / Onlineredaktion

Am Tag vor dem olympischen Slopestyle-Finale lag Snowboarderin Silvia Mittermüller mit Fieber im Bett, starten wollte die Münchnerin trotz allem. Der starke Wind sorgte jedoch für schwierige Bedingungen - und Mittermüller stürzte folgenschwer, bevor es richtig losging.

Pyeongchang - Silvia Mittermüllers erhoffte Olympia-Premiere endete schon vor dem Wettkampf dramatisch. Nach einer Hirnblutung im Herbst hatte sich die Freestyle-Snowboarderin für die Winterspiele in Pyeongchang qualifiziert, trotz Fiebers wollte die 34-Jährige am Montag bei schwierigen Bedingungen mit starken Windböen im Slopestyle-Finale starten. Doch im Training direkt vor dem ersten Lauf stürzte die Münchnerin und verletzte sich am rechten Knie - die Chance auf den Auftritt auf dem Kurs im Phoenix Snowpark war dahin.

Sie habe es mit ganzem Herzen trotz der schwierigen Situation und dem Wind und obwohl sie krank war probieren wollen, schrieb Mittermüller auf Twitter. "War das die richtige Entscheidung? Ich weiß es nicht."

Nach ihrem Sturz war die seit Jahren beste deutsche Freestylerin kurz liegengeblieben und dann humpelnd weggegangen. Sie wurde während des Wettkampfs und vor dem zweiten Olympiasieg der US-Amerikanerin Jamie Anderson zu ärztlichen Untersuchungen gebracht. Im Finale, das um 75 Minuten nach hinten verschoben worden war, machten wechselnder Wind und heftige Böen den Athleten bei ihren Tricks und Sprüngen zu schaffen.

Die Snowboard-Artistinnen stürzten reihenweise

"Es war ziemlich gefährlich. Man wusste nicht, was einen erwartet. Sie hätten es absagen oder verschieben sollen", sagte die drittplatzierte Enni Rukajarvi aus Finnland. Olympiasiegerin Anderson reduzierte aus Vorsicht ihren Schwierigkeitsgrad. Ihr Lauf hätte sonst kaum fürs Finale gereicht, sei aber unter diesen Bedingungen gut gewesen, sagte die sie. Den Kurs im Phoenix Snowpark hatte Mittermüller schon nach dem Training als knifflig, aber machbar beschrieben. "Ich bin nicht hier, um mich zu zerschießen, ich bin hier, um eine gute Zeit zu haben", sagte die 34-Jährige. Sie wollte Olympia mit allen Sinnen zu "110 Prozent" genießen. Schließlich wäre ihr die Teilnahme beinahe verwehrt geblieben, nachdem sie im Herbst schlimm auf den Kopf gefallen war und eine Gehirnblutung erlitten hatte.

Die Qualifikation am Sonntag war wegen Wetter-Kapriolen ausgefallen, Mittermüller erreichte ohne Vorläufe das Finale - sie wurde aber vom Fieber erwischt. In zwei Decken gehüllt lag die Olympia-Teilnehmerin am Sonntag im Bett, wollte sich davon aber nicht abhalten lassen. Sollte es die Verletzung zulassen, dürfte Mittermüller auch am Big-Air-Wettkampf in Pyeongchang teilnehmen, der mit der Qualifikation am 19. Februar beginnt.