Serien-Tipp

Anwältin versucht in „Keep Breathing“, in der Wildnis zu überleben


Liv ist für einen Augenblick glücklich. Sie hat es geschafft, ein Feuer zu machen.

Liv ist für einen Augenblick glücklich. Sie hat es geschafft, ein Feuer zu machen.

In sechs Teilen erzählt die neue Netflix-Serie "Keep Breathing" das Schicksal einer jungen Anwältin.

Darum geht's: Liv (Melissa Barrera) ist Anwältin. Ihr Leben besteht größtenteils aus ihrem Job. Freunde oder einen Partner braucht sie nicht. Liv wurde als Kind von ihrer Mutter verlassen, einer Künstlerin mit Borderline-Störung. Der Vater ist vor Kurzem gestorben. Eines Tages findet Liv zufällig Postkarten von ihrer Mutter - ihr Vater hat sie abgefangen. Auf einer Karte steht, dass ihre Mutter gerade in Kanada ist. Liv packt den Koffer und fährt zum Flughafen. Doch ihr Flug fällt aus. Zufällig hört sie das Gespräch zweier Männer, die zu eben jenem Ort in Kanada mit einem kleinen Privatflugzeug fliegen wollen. Liv überzeugt die beiden, sie mitzunehmen.

Doch dann kommt alles anders. Die Maschine stürzt mitten in der kanadischen Wildnis über einem See ab. Liv überlebt als Einzige und kann sich ans Ufer retten. Nun ist sie völlig auf sich allein gestellt. Auf Hilfe braucht sie nicht zu warten. Denn die beiden Männer waren - das erfährt sie später - unter dem Radar unterwegs, um mit dem Flugzeug Drogen und Geld zu schmuggeln.

Das Besondere: Die Netflix-Serie zeigt nicht nur Livs Überlebenskampf in der kanadischen Wildnis. Die Anwältin wird dort von ihrer Vergangenheit eingeholt. Der Zuschauer sieht viele Szenen aus ihrem Leben vor dem Flugzeugcrash. Wie sie ihre Kindheit mit ihrer manisch-depressiven Mutter erlebt. Wie sich eine Romanze mit ihrem Arbeitskollegen Danny anbahnt. Wie Liv fast an einer Alkoholvergiftung stirbt.

Video zum Thema:

Hier der Trailer zu "Keep Breathing":

In aller Kürze: Eine hübsche, knallharte Anwältin versucht, nach einem Flugzeugabsturz allein in der Wildnis zu überleben.

Fazit: Es ist spannend, Liv dabei zu beobachten, wie sie sich Survival-Skills aneignet: Wie sie hartnäckig probiert, ein Feuer zu machen oder Wasser abzukochen. Wie sie sich einen Kompass aus einer Nadel und einem Ohropax bastelt oder herausfinden will, welche Beeren im Wald essbar sind. Melissa Barrera, die Liv spielt, zeigt authentisch eine große Bandbreite an Gefühlen - von Verzweiflung bis zu ekstatischer Freude. Allerdings besteht "Keep Breathing" insgesamt aus viel zu vielen Flashbacks aus Livs Vergangenheit, die gefühlt mit dem Fortschreiten der Serie immer mehr werden. Irgendwann beginnen sie regelrecht zu nerven, möchte man doch eigentlich mehr von ihrem Überlebenskampf im Outback sehen.

Hinweis: Dieser Text stammt aus der Freistunde, der Kinder-, Jugend- und Schulredaktion der Mediengruppe Attenkofer. Für die Freistunde schreiben auch LeserInnen, die Freischreiben-AutorInnen. Mehr zur Freistunde unter freistunde.bayern.