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Sophia auf USA-Rundreise: Fünf Orte, fünf Eindrücke


Chicago Gangster? Nicht hier! Sophia Wimmer (18) traf zwei Cops in der Innenstadt von Chicago.

Chicago Gangster? Nicht hier! Sophia Wimmer (18) traf zwei Cops in der Innenstadt von Chicago.

Sophia Wimmer (18) aus Eichendorf im Landkreis Dingolfing-Landau war mehrere Wochen in den USA unterwegs. Dabei haben fünf Orte einen besonderen Eindruck bei ihr hinterlassen. Was sie besonders macht und was sie dort erlebt hat, erfahrt ihr in ihrer fünfteiligen Serie "Sophia auf USA-Rundreise". Alle zwei Wochen erscheint ein neuer Text.

Teil 5: Schmelztigel der Superlative - Ein Trip durch New York City

Es ist niemals ratsam, New York City zur Rush Hour zu besuchen. Wenn es die Reisezeiten nicht anders zulassen - na dann, willkommen im Strudel des amerikanischen Wahnsinns: dem Big Apple. Man wird hineinkatapultiert zwischen zig Tausenden Anzugträger, Straßenverkäufer und letztlich auch andere Touristen, die einem ebenso irritiert und geblendet vorkommen wie man selbst.

So wird allein schon die Suche nach dem Hotel eine Abenteuerreise - vor allem, wenn dieses auch noch in derselben Straße liegt wie der Times Square. Die beste Möglichkeit: Man lässt sich mittreiben, spürt mit jedem Rhythmus, Tempo, Lärm den ewigen Puls der Metropole, läuft mehr, schläft weniger, wird offener.

Das Gewimmel ist am Times Square kaum zu toppen: Der wohl bekannteste Platz New Yorks, der früher zunächst als Rotlichtviertel diente, mit seinem nächtlichen Lichtmeer und gigantischen Wandreklamen ist immer voll - und mit etwas Glück kann man auch die ein oder andere bekannte Persönlichkeit erspähen. So kamen mir Zum Beispiel schon mehrere berühmte Schauspieler und Supermodels unter die Augen. Schauspiel und Kunst findet man auch am nahegelegenen Broadway. Die über die komplette Straße verstreuten Spielhäuser sind ein Muss für alle Theaterfans.

Ewig bleiben

Bleiben wir in Midtown Manhattan. Stunden, Tage, Wochen: Man könnte ewig bleiben und hätte das Gefühl, immer noch nicht genug gesehen zu haben. Der zentrale Punkt New Yorks beherbergt viele Attraktionen, beispielsweise das Chrysler Building, das UN-Gebäude, das Empire State Building oder das Rockefeller Center. Letzteres eignet sich dank der Hochterrasse "Top of he Rock" perfekt, um die lichterüberflutete Skyline der City im 360-Grad-Modus nachts zu betrachten. Nachts ist übrigens ein gutes Stichwort - in einer Stadt, die niemals schläft. Sehenswert ist hier die 52nd Street, besser bekannt als die ehemalige "Swing Street". Hier findet man noch die ein oder andere erhaltene Jazzkneipe, während man im südlich gelegenen Greenwich Village in hippen Clubs feiern kann. So eine wilde Nacht verlangt einen ruhigen Morgen. Empfehlen kann ich da den weltbekannten Central Park. Die "Grüne Lunge New Yorks" lädt nicht nur sportlich Aktive oder naturverbundene Anwohner ein, sondern auch die, die einen unbeschreiblichen Ausblick auf das zum Greifen nahe Stadtbild ergattern wollen. Angenehm gestaltet sich das Ganze beim Brunch im Boathouse mit Blick auf die künstlich angelegte Seenlandschaft im Central Park.

Ab ins Shoppingparadies

Um von dieser Idylle wieder abzukommen, braucht man seine Zeit. Am besten ist es, wenn man gleich den Sprung vom Naturparadies ins Shoppingparadies wagt - naja, wer sich's leisten kann! Denn der Teil der Fifth Avenue, der geradlinig an der Ostseite des Central Parks verläuft, wird auch mehr oder weniger als Luxusteil gehandelt. Wenn man den Edelwohnhäusern mit eigenen Portiers immer tiefer Richtung Stadtkern folgt, findet man namhafte Designer wie Chanel, Tiffany's, Gucci oder Cartier.

Doch New York besteht nicht nur aus Manhattan. Auch die anderen vier Stadtteile, die sogenannten Boroughs, besitzen ihr eigenes Flair. Folgt man so der Brooklyn Bridge, erlebt man eine traumhafte Szenerie quer über den Hudson River vor sich und gelangt auch sofort in den gleichnamigen Stadtteil Brooklyn, flächenmäßig gut viermal so groß wie Manhattan, aber auch zehnmal so schwer, was die Orientierung betrifft. Straßen, meist zugebaut mit Synagogen, Botanischen Gärten und Backsteinhäuschen, werden hier als historisch wertvoll angesehen - ablesbar an extra angefertigten, braunen Schildern. Brooklyn fehlt die Geschwindigkeit Manhattans und so kann man hier einen gemütlichen Moment in einem Café erleben und zur Ruhe kommen.

Ein Drang nach Freiheit

Ruhiger gestaltet sich auch die etwa halbstündige Fahrt in den südlichsten Stadtteil New Yorks: Staten Island. Die Fähre, die gemächlich über den Hudson River schippert, lädt mit ihren Freiflächen ein, einen atemberaubenden Blick auf die Skyline der Millionenmetropole zu genießen. Hier scheint man dem Meer allmählich nah zu sein: Inselgruppen in der Ferne, salziger Meeresduft, Möwenscharen, tönende Bootshorne - in Kombination mit dem grandiosen Anblick der gigantischen Stadtszenerie verspürt man tatsächlich den Drang nach Freiheit. Der Anblick der sich langsam nähenden Freiheitsstatue verstärkt das Ganze natürlich nochmal.

Der geeignetste Weg, um einen New-York-Trip angenehm ausklingen zu lassen, ist, sich am letzten Tag einen Gang durch den "High Line Park" zu genehmigen. Noch nie gehört? Gut so. Denn die Kernaussage dieses Hochseilgartens ist es, die Ruhe und Zurückgezogenheit zu genießen, während man einem hölzernen Pfad über den alten Industriegebäuden der Stadt folgt. Der Pfad befindet sich auf einer stillgelegenen Bahnlinie, deren Schienen entfernt und mit unterschiedlichen, teilweise exotischen Pflanzen gesäumt wurden. Wenn der Abend schließlich die letzten Sonnenstrahlen durch die gläsernen Fassaden der nahen Wolkenkratzer wirft und das goldene Licht einem ins Gesicht streift, dann spürt man es deutlich: dieses Wohlbefinden, das einem der "Big Apple" immer wieder zuspielt. Ein grandioses Gefühl!

Teil 4: See the sea - by the city? Ein Trip durch Long Island

New York - das sind Wolkenkratzer, Chaos, Menschenmassen, grelle Farben und laute Rhythmen - wer verbindet das schon mit Naturparadiesen? Doch es gibt auch ein New York fern von all dem Rummel der Stadt: Jenseits der Tore der Stadt gibt es einen gut 200 Kilometer langen Inselstrang, der aufgrund seiner länglichen Form den Namen Long Island trägt. Long Island ist ein beliebtes Feriendomizil für viele New Yorker, aber auch bei Touristen finden die endlos langen Atlantikstrände Anklang. Die Anfahrt gestaltet sich selbst für New-York-Urlauber mit null Erfahrung in puncto Railroad-Trip ziemlich einfach: Für gut 16 Dollar (etwa 14,50 Euro) bekommt man ein Ticket für den Long Island Railroad Express, der einen direkt zur ersten Küstenstation befördert. Nach einer guten Dreiviertelstunde erreicht man Long Beach, die "City by the Sea", den südlichsten Punkt von Long Island.

Long Beach überzeugt durch seine endlos lange Strandpromenade, leeren Sandbänke und kristallklares Wasser. Mit etwas Glück kann man hier eine Truppe Surfer begutachten oder genehmigt sich selbst eine kurze Abkühlung in den Wellen, denn die Temperaturen hier können im Sommer bis 40 Grad erreichen.

Ein Ferienhaus als Statussymbol

Folgt man der Route der Railroad weiter Richtung Nordosten, nähert man sich dem Kernteil von Long Island, den sogenannten Hamptons. Die Strände der Hamptons werden in Kennerkreisen als Schönste überhaupt gelobt: 80 Kilometer voll unberührter Natur erstrecken sich hier an der Atlantikküste. Als Reisender kann man hier die Seele baumeln lassen: Egal, ob man durch die malerischen Dörfer spaziert, den angesagten Edel-Restaurants sowie traditionellen Pubs einen Besuch abstattet oder sich doch einem Strandsportprogramm widmet - seine Batterien kann man in den Hamptons auf jeden Fall auftanken.

Die Idylle der Hamptons hat allerdings auch ihren Preis: Ein Ferienhaus, das Statussymbol für jeden New Yorker schlechthin, schlägt im Durchschnitt mit 30 000 Dollar Monatsmiete zu Buche. Ein günstiges Hotel in den Hamptons zu finden, gilt als unmöglich: Pärchen, die sich trotzdem ein paar erholsame Tage in den feudalen Küstenorten wünschen, zahlen gerne schon mal 2 000 Dollar für ein Wochenende - Tendenz steigend. So ist auch klar, dass man den ein oder anderen Prominenten oder Adligen in den Ferienorten findet.

Eine Kulisse für Kitschromane

Neureiche, Stars und Wannabes finden sich auch im nördlichsten Winkel der Insel: Montauk, einem ehemaligen Fischerstädtchen, früher als Kulisse für Kitschromane, mauserte sich das Örtchen allmählich zu einem Hotspot der Superlative.

Vom alten Flair übrig geblieben ist lediglich der alte Stadtkern der Stadt, der markante, rot-weiß gestreifte Leuchtturm an der Ostspitze der Insel sowie das alte Walfängermuseum im anschließenden Ortsteil Sag Harbour. Der Ort hat sich aber mittlerweile wieder gut von den weitgehenden Schäden des tropischen Wirbelsturms Sandy erholt, der Villen überflutete und ganze Küstenabschnitte im Nu verschwinden lies.

Alles in allem gilt zu sagen: Wer New York besucht, vor allem im Sommer, für den ist ein Abstecher nach Long Island unumgänglich, denn die "Karibik der Ostküste" hat so einiges zu bieten.

Teil 3: Waffen und besondere Stämme - Ein Trip durch Indiana

Indiana? Nie gehört. Das war zumindest mein erster Eindruck, als ich den nächsten Punkt auf meiner Reisemappe erblickte. Hat das was mit Indianern zu tun? Ja, der Name trügt nicht. Es gibt sie hier noch vereinzelt: die Indianerstämme. Angegliedert an unsere moderne Gesellschaft sind jedoch viele von ihnen vom Weg abgekommen und fristen ihr Leben im Drogenrausch. Das hat Indiana zu bieten: Menschengruppen, die sich von der breiten Masse der US-Amerikaner abheben. Mormonen-Frauen mit Sekten-Kluft im McDonald's? Amish People, versteckt unter weißen Häubchen im Supermarkt? Nichts Ungewöhnliches hier.

Waffen in der Handtasche

Man spürt, je stärker man sich der Landesmitte der USA nähert, desto verschiedener wird die ganze Art und das Verständnis des Lebens hier. Waffen sind hier ein Handtaschengut. Viele haben sie, tragen sie bei sich wie einen Hund an der Leine: die Vorstellung allein, jemanden mit einem geladenen Schussobjekt neben sich zu haben, sollte man als Tourist hier lieber verdrängen - andernfalls verweilt man mit ständiger Angst. Passiert ist während meines Aufenthalts aber zum Glück nie etwas.

Indiana ist ein mittelgroßer US-Staat, gering urbanisiert, mal hier mal da eine Kleinstadt, die Dörfer ähneln mehr einzelnen Straßen in der Ebene. Sehen kann man vor allem eins: typisch amerikanische Farmhäuser mit Feldern voll Soja und Mais sowie endlose Windräderparks, die mit gut zwei Dutzend Länge die deutschen um Weiten übertreffen.

Auffällig ist hier vor allem die Anzahl der deutschstämmigen Bewohner, die mit gut 24 Prozent der Bevölkerung einen Großteil ausmacht. Die Städte Indianas bieten das, was - zumindest gemäß der Bürger - den normalen amerikanischen Alltag auszeichnet. Geschäfte im Überfluss, viele Sportstadien und allem voran an jeder Ecke eine Essensmöglichkeit - für einen Deutschen zunächst ein ungewohnter Anblick.

Auch Geschäfte wie Supermärkte und Baumärkte nehmen gewaltige Dimensionen an. So scheint es meist so, als würde es allein in einer Verkaufsabteilung mehr Mitarbeiter geben als Kunden im kompletten Store. Zufall? Wohl kaum.

Warten auf eine feste Stelle

Viele von den Angestellten haben meist Medienwissenschaften, Wirtschaft oder Geschichte studiert - und warten immer noch auf eine feste Stelle in ihrem eigentlichen Beruf. Bis dahin versuchen sie sich, mit Jobs in solchen Großmärkten über Wasser zu halten - ein Problem in solchen Teilen der USA. Es scheint im Vergleich zum deutschen Standard kinderleicht, eine Studienzulassung zu erhalten, und selbst die einfachsten Jobs hier fordern oft ein Studium als Grundlage.

Ein Abstecher in die größte Stadt Indianas, Indianapolis, die zugleich auch die Hauptstadt des Bundesstaates ist, wirft ein etwas anderes Licht auf den doch so ländlich wirkenden Staat. Indianapolis hat durchaus hohe Wolkenkratzer und einen relativ modernen Flughafen, Zugang zu einer Fülle von Highways und letztlich auch eine Menge Stadien. Egal ob Baseball, Basketball, Football oder auch Autorennen - die amerikanischen Favoriten in puncto Sport werden hier bestens abgedeckt.

Ein Autorennen als Wahrzeichen

Das wohl bekannteste "Wahrzeichen" Indianapolis' ist somit nicht ein Gebäude, nein, sondern eine Autorennen-Veranstaltung: das "Indy 500", das berühmteste Autorennen der Welt. Die Hoosiers, so werden die Bewohner Indianas genannt, sind verrückt auf das traditionsreiche Rundstrecken-Rennen, das seit 1911 existiert. Aus einer Renndistanz von gut 500 Meilen wird der schnellste Fahrer gekürt - und das jedes Jahr im Mai. Ansehnlich ist das Ganze vor allem aus der Luft - beim Abflug vom Indianapolis International Airport kann man die enorme Rennfläche gut beobachten.

Somit ergibt sich der Beweis: Auch wenn Indianapolis keine Metropole und Indiana dünn besiedelt ist, gibt es doch die ein oder andere Attraktion, die ihn ausmachen, den "Hoosier State".

Teil 2: Von Gangstern und Plastikschlössern: Ein Trip durch Chicago

Städte, die am Meer liegen, können einen schon allein aufgrund der grandiosen Aussicht verzaubern. Aber eine Stadt, die an einem See liegt, der weit über die Flächenmaße der Schweiz geht? Klingt zunächst schon mal spannend. Und genau das ist sie auch, die sogenannte "Windy City", Chicago: aufregend bis ins letzte Detail.

Die drittgrößte Stadt Amerikas hat ein vielschichtiges Image mit den Jahren erhalten. Zum einen war sie früher bekannt als Metropole des Jazz - angekurbelt durch den hohen Anteil der Afroamerikaner während der 1920er Jahre. Die "Roaring Twenties" prägten Chicago aber auch in eine andere Richtung: Der Ausdruck "Chicago Gangster" entstammt den weitgehenden mafiösen Systemen jener Zeit, in der skrupellose Gangsterbosse wie Al Capone das Sagen hatten.

Zum anderen gilt die Stadt am Lake Michigan als Nährboden für erfolgreiche Sportteams: So sind Namen wie das Football-Team "Chicago Bears", die Eishockey-Mannschaft "Chicago Blackhawks" oder das Basketballteam der "Chicago Bulls" nur wenige der unzähligen Sportvereine, die in den nationalen Profi-Ligen mitmischen. So kann es auch durchaus sein, dass man, bei Wahl des richtigen Hotels, auf den ein oder anderen bekannten Sportler in der Lobby trifft - und gemächlich mit diesem plaudern kann.

Riesenrad, Musik und Museen

Wer Chicago einen Besuch abstattet, dem wird vor allem eines auffallen: Alles hier dreht sich irgendwie um den großen See, an dem die Metropole aufgebaut wurde. Der Lake Michigan bietet grundsätzlich ein gutes Repertoire in puncto Freizeitgestaltung: Das "Navy Pier", eine etwa ein Kilometer lange Seebrücke, hat den unumstrittenen Titel der größten Touristenattraktion Chicagos schon lange in der Tasche. Die Möglichkeiten auf dem arcadenähnlich angelegten Komplex scheinen unbegrenzt zu sein: Er beherbergt mehrere Museen mit lokalem Bezug, Restaurants, Spielanlagen, Anlegeplätze, Musikstationen sowie ein gigantisches Riesenrad, das "Ferris Wheel". Eine ebenso bei Touristen beliebte Station ist der See, wenn die alljährliche "Chicago Air and Water Show" im Sommer stattfindet. Unterschiedlichste Flugmaschinen der US-Navy bieten ihre Fähigkeiten mit rasanten Manövern zur Schau - und ziehen atemberaubende Linien über die Oberfläche des Gewässers. Baden im Lake Michigan? Auch kein Problem für die Bewohner- und den ein oder anderen mutigen Urlauber. Bereits Ende Mai finden sich viele Menschen planschend in dem See - wohl abgehärtet genug, um dem niemals windstillen Klima standzuhalten. Folgt man den verwinkelten Straßen hinein in das Zentrum der Stadt, so findet man sich sofort einer Reizüberflutung ausgesetzt: Hier steht ein altes, aus Kunststoff gefertigtes Theaterschloss gleich neben einer traditionell irischen Backsteinkirche. An der nächsten Ecke grenzt ein moderner Wolkenkratzer an einen rustikalen, italienischen Holzbau. Apropos italienisch: Der Einfluss ist unübersehbar. Bester Beweis dafür ist die Vielzahl von Feinkostläden, welche die Innenstadt prägen - und auch die beste und größte Eisdiele hier, der Ghirardelli's Ice Cream Shop. Jede erdenkliche Eiscreme-Sorte gibt es, kombinierbar mit zwei Wänden voll von Toppings und Dekor.

Derart traumhaft ist auch der Millennium Park, eine großflächige Grünanlage im Nordwesten der Stadt: Hier gibt es neben einer kostenlosen Kletteranlage auch die Möglichkeit, unterschiedlichen Orchestern oder auch Bands bei Auftritten zwischen den Bäumen zu lauschen. Ebenso nah befinden sich künstlerische Ausstellungen - Zeichner und Gemälde mitten am Platz.

Auch die typischen amerikanischen Outdoor-Kinos finden hier rege Begeisterung bei den Besuchern - ein Freudenfest für alle, die Amerika von seiner kulturellen Seite erleben wollen.

Den "Chicago Gangster" habe ich während meiner Reise übrigens nicht getroffen - dafür aber eine Gruppe von gesprächigen Cops, die mir die ein oder andere Story über frühere Mafiafälle erzählten.

Teil 1: Der Pfad in die Freiheit - Ein Trip durch Boston

Die Ostküste der USA versprüht ihr eigenes Flair. Am Atlantik gelegen, weisen vor allem die Küstenregionen viele Millionenmetropolen auf. So beherbergt der östliche Teil der Vereinigten Staaten gut ein Drittel der US-Bevölkerung. Eine Stadt, die ganz dem puritanischen Leitbild dieser Region - Arbeit, Gottesfürchtigkeit und Bildung - entspricht, ist Boston. Gelegen im Bundesstaat Massachusetts, ragt die Fünf-Millionen-Großstadt zwischen den zerklüfteten Häfen der Massachusetts Bay hervor. Während meiner Reise durch diese aufregende Stadt wurde mir immer wieder vor Augen geführt: Boston lebt - allem voran durch die vielen ethnischen und sozial verschiedenen Personengruppen, die zum Beispiel in dem urbanen Stadtkern zusammengeführt werden, und das Bild der Metropole durch ihre offene und besonnene Art prägen.

Zunächst fiel mir dies in dem Hostel auf, in dem ich während des Boston-Trips wohnte: Kaum sitzt man am gemeinschaftlichen Frühstückstisch, unterhält man sich munter mit Menschen aus fünf verschiedenen Erdteilen in drei verschiedenen Sprachen. Auch wenn man den leider ziemlich unübersichtlichen und kurvigen Straßen entlang verschiedener Viertel folgt, stellt man fest, dass es zwar unterschiedliche Personengruppen in den jeweiligen Quartieren gibt, das freundliche Klima sich jedoch nie verändert.

Die beste Möglichkeit, um sich als Tourist einen guten und auch schnellen Überblick über die Stadt zu verschaffen, ist es, dem öffentlichen "Freedom Trail" zu folgen, einer gut vier Kilometer langen Besichtigungs-Route, die die 17 bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Großstadt verbindet. Gekennzeichnet ist sie mit einer roten Linie, der man einfach folgen kann. Wer meint, die Strecke sei lediglich für Geschichte-Freaks interessant, liegt falsch: Man trifft neben Schaustellern, beeindruckenden Schiffen und Seehäusern auch auf das eine oder andere kulinarische Erlebnis, zum Beispiel auf den Quincy Market in der Faneuil Hall, einem Marktkomplex, in dem man entspannt durch internationale und nationale Lebensmittelgeschäfte, Restaurants und Bars flanieren kann.

Boston kann auch Party: Es gibt so viele Pubs und Clubs, dass sich keiner so richtig über die Zahl davon sicher ist. Fest steht, dass man hier beim Feiern nicht lange alleine bleibt. Immerhin weist die Metropole eine große Anzahl an Studenten auf. Hauptgrund dafür sind die Ausbildungseinrichtungen für junge Menschen, beispielsweise auch die bekannte Harvard University.

Die älteste Uni der Vereinigten Staaten mit dem Ruf als Top-Eliteuniversität zählt unter anderem Größen wie Bill Gates, Mark Zuckerberg, John F. Kennedy oder Barack Obama zu seinen Absolventen. Bewerben kann sich grundsätzlich jeder, auch aus Deutschland. Doch allein die Bewerbung fordert schon Gebühren im Wert von 75 Dollar ein. Es folgen mehrere kostspielige Tests und ein Anmeldeverfahren, das es in sich hat. Wer das Risiko eingeht und tatsächlich erfolgreich ist, dem winken exzellente Bildung in Fächern wie Jura, Medizin, Architektur oder Wirtschaftswissenschaften sowie ein Netzwerk einflussreicher Alumni- Kamingespräche mit Nobelpreisträgern inklusive.

Ansehnlich ist auch der Hafen der Stadt. Die salzige Seeluft, seemännische Handwerkskunst, frischer Fisch und das Rauschen der Ferne - ein Erlebnis, das dem Business-Kern der Innenstadt komplett widerspricht. Der Finanzkern kommt nämlich schon etwas dem 200 Meilen entfernten New York nahe. Hier lassen sich die sonst so stoischen Bostoner auf die Hektik des Businesslebens ein, und man kann auch den ein oder anderen Wolkenkratzer finden, der gut in dieses "Financial"-Schema passt.

Eine Reise ist Boston auf jeden Fall wert, um einen Einblick in den East-Coast-Lifestyle zu gewinnen.

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Idyllisch: der Long Beach nahe New York.

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In Indiana gibt es wunderschöne Seen.

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In Chicago dreht sich alles um den Lake Michigan.

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Sophia im Park der Harvard University in Boston.

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Sophia Wimmer mit einer Gruppe "Minute-Men". Das waren Kämpfer im Unabhängigkeitskrief, die nach Aufforderung innerhalb einer Minute zum Kampf bereit sein mussten.

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Ein Blick in die Bostoner Innenstadt: Links im Bild ist das alte Rathaus.

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Der Times Square in New York City schläft nie.

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Ein Blick in den Central Park, der mitten in New York City liegt.

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New York City bei Nacht: ein Lichtermeer.

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So sieht es im Grand Central Terminal aus.