Schulausfall wegen Wetterlage

Wie eine Pfarrkirchener Schule den Unterricht fortführt


Die Schneesituation führte zu leeren Klassenzimmern in Niederbayern, auch hier am Gymnasium Pfarrkirchen.

Die Schneesituation führte zu leeren Klassenzimmern in Niederbayern, auch hier am Gymnasium Pfarrkirchen.

Hurra, die Schule fällt aus! So mag manch ein Jugendlicher am Freitag empfunden haben, nachdem wegen der Schneelage in vielen Landkreis der Unterricht ausfiel. Doch viele Bildungseinrichtungen setzen auf Digitalisierung und haben hierfür eine schnelle Lösung parat. So auch das Gymnasium Pfarrkirchen.

Durch die Corona-Pandemie haben Lehrer, Schüler und Eltern einige Erfahrung mit alternativen Formen des Unterrichts gemacht. Manches hat gut funktioniert, in anderen Bereichen gestaltete sich der Lernprozess eher schwierig. Doch die erworbene Expertise hilft nun allen Beteiligten, auch mit kurzfristigen Absagen richtig umzugehen.

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"Es kam gestern gegen 21 Uhr die Meldung, dass Distanzunterricht im Landkries Rottal-Inn angeordnet wird", erzählt Andreas Rohbogner im Interview. Als Schulleiter des Gymnasiums Pfarrkirchen, kurz Gympan, musste er sofort aktiv werden. "Ich habe ganz einfach eine Info an die Eltern und Kollegen geschrieben, dass das Gymnasium Pfarrkirchen auf stundenplanmäßigen Unterricht mithilfe von Teams umschaltet."

Damit stand fest, dass keine Stunde ausfallen muss. Damit solch ein schnelles Agieren jedoch möglich ist, bedarf es einer gewissen technischen Ausstattung. Und hier hat das Gympan Glück.

"Das ist uns deswegen technisch problemlos möglich, weil alle Kinder bei uns, zumindest 5 bis 9, ein iPad haben. Die Schüler ab der 10. Klasse haben mehrheitlich Tablets, so dass die Umstellung jetzt völlig reibungslos geht", so Rohbogner weiter.

Grundlage dafür ist ein mehrjähriger Prozess. Die Schule nahm seit neun Jahren an verschiedenen Schulversuchen zum digitalen Unterricht teil. Besonders der frühere Schulleiter Peter Brendl legte auf eine Ausstattung mit Schulgeräten wert. Dafür wurden Mittel aus Sonderzuweisungen verwendet.

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Als Vater hat Andreas Rohbogner einen ganz pragmatischen Ansatz. "Die Kinder sind zu Hause, und sie sind auf gut bayerisch ‚verräumt'. Sinnvoll verräumt, weil sie Unterricht haben", schmunzelt er. "Das ist der Vorteil für die Kinder und vielleicht auch für die Eltern."

Hanna, selbst Schülerin am Gympan, sieht noch einen weiteren Vorteil: "Es war auch ganz gut, weil man hat ein bisschen ausschlafen können und ganz entspannt von daheim Unterricht machen können", erzählt sie. "Aber ich finde, dass das an einem Tag reicht. Wieder so wie während Corona bräuchte ich das nicht nochmal."

Andreas Rohbogner ist zudem davon überzeugt, dass Unterricht unter Zuhilfenahme von Tablets noch weiter verbessert werden muss. Auch der Lehrkörper sei hier noch am Lernen. "Doch im aktuellen Fall ist es einfach sehr, sehr hilfreich."