Schülerinnen im Visier der Ermittler

Bombendrohungen gegen Schulen und Polizeidienststelle


Wegen Bombendrohungen gab es am Donnerstag einen Großeinsatz der Polizei. (Symbolbild)

Wegen Bombendrohungen gab es am Donnerstag einen Großeinsatz der Polizei. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Bombendrohungen über Soziale Medien beschäftigen seit Donnerstagnachmittag die Staatsanwaltschaft Passau und mehrere niederbayerische Polizeidienststellen. Erste Spüren führen zu drei Schülerinnen.

Über Notruf wurde am Donnerstagnachmittag die Einsatzzentrale des Straubinger Polizeipräsidiums über eine Bombendrohung informiert, die in sozialen Netzwerken zu lesen war. Die Drohungen richteten sich gegen die Mittelschule in Waldkirchen und die Förderschule in Hauzenberg sowie die Polizeidienststelle in Freyung.

Sofort wurden die betroffenen Schulen überprüft. Zu diesem Zeitpunkt waren keine Schülerinnen und Schüler vor Ort. Für die bedrohte Polizeidienststelle in Freyung wurden Sicherungsmaßnahmen in die Wege geleitet. Alle Überprüfungen verliefen ohne Auffälligkeiten, insgesamt waren rund 30 Beamtinnen und Beamte mehrerer niederbayerischer Polizeidienststellen im Einsatz.

Am Freitagmorgen wurden an der Förderschule in Hauzenberg zusätzlich entsprechende Schutzvorkehrungen getroffen. An der Mittelschule in Waldkirchen fand am Freitag kein Unterricht statt.

Die Ermittlungen zu den Absendern der Drohungen im Internet laufen seit Donnerstag auf Hochtouren. In enger Absprache mit der Passauer Staatsanwaltschaft ist die Polizei in Freyung mit Unterstützung des Fachkommissariats der Kripo Passau damit beschäftigt, Tatverdächtige ausfindig zu machen. Ein erste Spur führte bereits am Donnerstag zu drei Schülerinnen, die bereits in der Vergangenheit durch "Cybermobbing" auffällig wurden. Es handelt sich dabei um eine 14- und eine 15-Jährige aus dem Landkreis Freyung-Grafenau sowie eine 15-Jährige aus dem nördlichen Landkreis Passau.

Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Passau wurden Wohnungsdurchsuchungen durchgeführt und mehrere Kommunikationsgeräte sichergestellt. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die Jugendlichen ihren Eltern übergeben.

Ob und inwieweit die drei Schülerinnen als Verfasser der Drohungen verantwortlich sind, ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen - ebenso die Frage nach dem Motiv.

Zur Aufklärung der Tat wird unter Telefon 08551/9607-0 um Zeugenhinweise an die Polizeiinspektion Freyung gebeten.

Schon in der Vergangenheit beschäftigten Bombendrohungen die niederbayerische Polizei. Entsprechenden Tätern droht laut Strafgesetzbuch für eine Störung des öffentlichen Friedens durch Androhen von Straftaten eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder Geldstrafe. Bei Ermittlung eines Täters prüft die Polizei auch, ob die entstandenen Einsatzkosten dem Verursacher auferlegt werden können.