Entwicklungen zur Wetterlage

Schnee sorgt für Unfälle in Ostbayern


In Bayern schneit es. (Symbolbild)

In Bayern schneit es. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Eisregen und Schneefall: Der Winter hat Bayern in den nächsten Tagen fest im Griff. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt.

Im Süden müssen sich die Menschen auf eisglatte Straßen und Wege einstellen. Der DWD warnt für Niederbayern, Oberbayern und der Oberpfalz vor Beeinträchtigungen im Straßen- und Bahnverkehr durch Schnee und gefrierenden Regen. Es bestehe eine erhöhte Unwettergefahr durch Glatteis und mehrere Stunden das Risiko einer Eisschicht. Zudem könnten Äste wegen zu viel Eis abbrechen und herunterfallen. Auch in der Nacht auf Donnerstag rechnet der DWD in Alpennähe mit Gefahr durch Glatteis.

Die Unwetter-Front bewegte sich in der Mittagszeit von Westen her auf die Region Landshut. Kurz vor 12 Uhr begann es in Landshut zu regnen. Danach setzte in Wörth an der Isar Schneefall ein. Am frühen Nachmittag verschärfte sich die Lage in Landshut, weil Eisregen Gehsteige binnen weniger Minuten in Eisflächen verwandelte. Ab dem frühen Nachmittag schneite es auch in anderen Regionen wie Straubing, Regensburg und im Bayerischen Wald.

Verfolgen Sie die Lage im Kreis Landshut in unserem Liveticker

Räumfahrzeug-Fahrer stoppt in Regensburg rutschendes Auto

Ein ungewöhnliches Ende hatte am Mittwochabend gegen 18.30 Uhr ein Glätteunfall im Regensburger Königswiesenweg. Obwohl er mit vorschriftsmäßiger Winterausrüstung und mäßiger Geschwindigkeit unterwegs war, kam ein 48-jähriger Autofahrer dort ins Rutschen und sein Auto schlitterte über eine längere Distanz unkontrolliert hangabwärts. Auf Höhe der Asamstraße war ein Winterdienst-Fahrer gerade dabei, den Königswiesenweg zu räumen, und erkannte die Notlage des Autofahrers. Er stoppte den rutschenden Wagen kurzerhand mit seinem Räumschild. Beide Männer blieben unverletzt.

Lastwagen überschlägt sich auf B20 im Rottal

Am Mittwochabend gegen 18.50 Uhr kam ein Lastwagen auf der B20 bei Malgersdorf im Landkreis Rottal-Inn ins Schleudern und überschlug sich. Der 42-jährige Fahrer war zwischen Malgersdorf und Altgmain laut Polizeibericht wegen der winterlichen Straßenverhältnisse ins Rutschen geraten und von der Straße abgekommen. Nach dem Überschlag kam er auf dem Dach zum Liegen. Der Fahrer wurde verletzt, der Schaden liegt im mittleren fünfstelligen Euro-Bereich. Wegen der notwendigen Vollsperrung der Bundesstraße leiteten die Feuerwehren aus Malgersdorf und Zell den Verkehr um.

Lage in Niederbayern entspannt sich langsam

Seit dem frühen Mittwochnachmittag kam es in Niederbayern vermehrt zu Unfällen und Verkehrsbehinderungen. Das Polizeipräsidium Niederbayern zählte bis 16.30 Uhr 20 witterungsbedingte Unfälle, bei denen insgesamt fünf Menschen verletzt wurden. Ein Unfallhotspot war dabei die B11 im Landkreis Deggendorf, vor allem entlang der Steigungsstrecken bei Grafling und im Ruselgebiet bei Schaufling. Auch auf der Kreisstraße 12 bei Ilttling und auf der Staatsstraße 2326 im Raum Konzell kam es wegen festhängender Lastwagen zu Verkehrsbehinderungen. Die A93 in Fahrtrichtung München war wegen eines querstehenden Lkws zwischen den Anschlussstellen Abensberg und Siegenburg ebenfalls für mehrere Stunden komplett gesperrt.

Wie das Polizeipräsidium Niederbayern am Donnerstagmorgen mitteilte, kam es bis in die Nacht zu weiteren 38 Unfällen, bei denen acht Menschen verletzt wurden - schwere Verletzungen blieben aber glücklicherweise aus. Weiter kamen viele Fahrzeuge von der Fahrbahn ab und mussten geborgen werden. Dadurch kam es vereinzelt zu Behinderungen.

Seit 6 Uhr am Donnerstagmorgen ereigneten sich weitere sechs Verkehrsunfälle, wobei eine Person verletzt wurde. Regional ist laut den Angaben keine stärker betroffene Region auszumachen. Die Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes vor Glatteis im Regierungsbezirk Niederbayern wurde um Mitternacht aufgehoben.

Unfälle rund um Regensburg enden relativ glimpflich

Auch in Zuständigkeitsbereich der VPI Regensburg kam es am Mittwoch zu vielen glättebedingten Verkehrsunfällen. Gegen 13.10 Uhr wollte ein 23-jähriger Autofahrer vor dem Fahrbahnteiler am Autobahnkreuz Regensburg auf den rechten der beiden A3-Fahrstreifen wechseln, kam aber auf der schneebedeckten Fahrbahn ins Schleudern und krachte gegen ein Sattelzug-Gespann. Es entstand Sachschaden in Höhe von 12.000 Euro. Nur eine knappe halbe Stunde später kam es auf der A93 in Fahrtrichtung Hochfranken an der Anschlussstelle Regensburg-Kumpfmühl zu einem Verkehrsunfall, bei dem Sachschaden in Höhe von ca. 34.000 Euro entstand. Ein weiterer junger Autofahrer geriet hier ins Rutschen und fuhr auf das Auto einer 43-jährigen auf, das auf ein weiteres Auto aufgeschoben wurde. Zwei der Unfallbeteiligten wurden verletzt in ein Regensburger Krankenhaus eingeliefert, das Auto der 43-Jährigen musste abgeschleppt werden und der rechte Fahrstreifen war für etwa anderthalb Stunden gesperrt.

Gegen 13.45 Uhr dann wollte ein 61-Jähriger bei Nittendorf auf der winterglatten Fahrbahn ein Sattelzug-Gespann überholen, kam dabei ins Schleudern und blieb quer zu dem Lkw stehen. Dessen 55-jähriger Fahrer konnte einen Zusammenstoß nicht mehr vermeiden und fuhr dem Unfallverursacher in die rechte Seite. Es entstand Sachschaden in Höhe von circa 22.500 Euro.

VPI Freising meldet 16 Blitzeis-Unfälle

Im Dienstgebiet der Freisinger Verkehrspolizei kam es am Mittwoch durch Blitzeis zu zahlreichen Verkehrsunfällen: Innerhalb von vier Stunden nahmen die Beamten 16 Unfälle auf, die größtenteils auf der A9 zwischen Eching und Freimann sowie auf der A99 um Feldmoching passiert waren. Insgesamt wurden dabei 23 Fahrzeuge beschädigt, von denen elf abgeschleppt werden mussten. Glücklicherweise wurde nur ein Mensch leicht verletzt. Der geschätzte Gesamtschaden dürfte laut Polizei bei rund 120.000 Euro liegen.

Besonders unvorteilhaft agierte ein 21-jähriger Lieferwagenfahrer, der eine Unfallstelle bei Garching mit seinem Smartfphone filmte und dadurch offenbar so abgelenkt war, dass er auf ein vor ihm fahrendes Auto auffuhr. Er muss nun mit einem ordentlichen Bußgeld rechnen.

Eisregen bremst Flugverkehr und Züge in Bayern aus

Am Münchner Flughafen brachte das eisige Winterwetter den Flugplan ziemlich durcheinander: Wegen Glättegefahr durch gefrierenden Regen konnten am Mittwoch zeitweise keine Flugzeuge starten und landen. Rund 150 Flüge seien zunächst abgesagt, 26 umgeleitet worden, sagte ein Sprecher des Flughafens der Deutschen Presse-Agentur. Bis zum Abend konnten beide Start- und Landebahnen wieder freigegeben werden.

Die Crew des Airports war mit 150 Räumfahrzeugen und 160 Mitarbeitern im Einsatz. "Bei der Sicherheit gibt es keine Kompromisse", sagte der Sprecher. "Wenn es immer wieder drauf regnet, können wir die Bahn nicht öffnen." Flüge wurden unter anderem nach Stuttgart, Wien und Nürnberg umgeleitet. Dort waren Mitarbeiter des Winterdiensts am Nachmittag ebenfalls damit beschäftigt, Fahrbahnen zu räumen und Flugzeuge zu enteisen.

Die Deutsche Bahn musste den Regionalverkehr zwischen München und Buchloe wetterbedingt zeitweise einstellen. Mehrere Regionalzüge des Eisenbahnunternehmens Go-Ahead blieben am Mittwochnachmittag wegen Blitzeises liegen, zum Teil sogar auf offener Strecke. "Wir können daher den Betrieb derzeit nur noch auf der Strecke Memmingen - Lindau aufrechterhalten und mussten alle anderen Strecken vorübergehend einstellen", hieß es in einer Mitteilung von Go-Ahead.

Wie sich die Wetterlage in den nächsten Tagen entwickelt

Im äußersten Süden Deutschlands könne es noch bis in die Nacht regional zu Glatteis kommen. Am Donnerstag soll es im Süden dann stark bewölkt werden, mit gebietsweise noch leichtem Schneefall oder gefrierendem Regen, der bis zum Mittag abklingt. Sonst komme neben örtlichem Nebel und Hochnebel oft die Sonne raus, schrieb der DWD.

Vorsicht vor dünnem Eis

Wer bei den frostigen Temperaturen auf die Idee kommt, ein Gewässer in der Nähe aufzusuchen, um über die gefrorene Oberfläche zu laufen, sollte davon besser absehen; das rät die Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). Schlittschuhlaufen oder Eisstockschießen sollte man aus Sicherheitsgründen nur auf offiziell freigegebenen Gewässern. "Das Eis ist jetzt noch hauchdünn", mahnte auch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Bayern. Eis auf Gewässern dürfe nicht betreten werden, solange es nicht 15 Zentimeter dick sei. Allgemein gelte der Rat, lieber Kunsteisflächen zu nutzen.

Lesen Sie hierzu Zugefrorene Gewässer: Vorsicht vor dünnem Eis

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In den nächsten Tagen kann es glatt werden. (Symbolbild)

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In den nächsten Tagen kann es glatt werden. (Symbolbild)