Sarah Wiener: Gerichte mit Geschichte

Mondlandung mit Schinkenriegel


Astronauten-Food im Jahr 1969.

Astronauten-Food im Jahr 1969.

Von Redaktion idowa

Was haben Armstrong und Co. auf dem Weg zum Mond gegessen? Zum Beispiel diese Schinkenriegel. Viel Spaß beim Nachkochen des Rezepts aus dem neuen Kochbuch von Sarah Wiener.

Schinkenriegel mit Pfirsichen und Zuckerschoten für 4 Personen:

Für den Schinkenriegel:
8 Scheiben Sandwich- oder Toastbrot (groß)
16 Scheiben eines guten Kochschinkens (zum Beispiel Beinschinken) oder alternativ Schinkenspeck
4 EL Basilikum, frisch gehackt
4 reife Pfirsiche, geschält und in Spalten geschnitten
1 Tasse Mayonnaise (Rezept siehe unten)
1 Tasse frischer Rucola
1 Tasse Zuckerschoten (Zubereitung siehe unten)

Mayonnaise und Basilikum in einer Schüssel verrühren und beiseitestellen. Brot im Toaster goldbraun toasten (oder im Backrohr unter einmaligem Wenden). Nun das getoastete Brot auf einer Servierplatte auflegen und großzügig und flächig mit der Basilikum-Mayonnaise bestreichen. Jede zweite Scheibe mit Pfirsichspalten belegen, Rucola und Zuckerschoten obenauf legen - und zuoberst je 4 Scheiben Schinken sowie den Brotdeckel. Sofort servieren.

Für die (klassische) Mayonnaise:
3 sehr frische Eigelbe
1 TL Dijon Senf
¼ l Sonnenblumen- oder Diestelöl
1 EL weißer Balsamico-Essig
Unbehandeltes Salz, Pfeffer aus der Mühle
Zitronensaft

Eine Mayonnaise herzustellen dauert gerade mal 10 Minuten. Beginnen Sie mit den Eigelben und rühren Sie sie in einer Schüssel mit dem Senf cremig. Nun das Öl in ganz dünnem Strahl einlaufen lassen, dabei ständig mit dem Schneebesen oder den Quirlen des Handrührgeräts weiter rühren. Ist etwa die Hälfte des Öls eingerührt, unter weiterem Rühren den weißen Balsamico ganz langsam zugeben. Dann die zweite Hälfte des Öls in dünnem Strahl einrühren. Die Konsistenz der Mayonnaise soll zugleich steif und cremig sein. Dann ist sie perfekt. Nun mit Salz, Pfeffer und tropfenweise Zitronensaft abschmecken. Diese Basis-Mayonnaise lässt sich nach Herzenslust mit Kräutern und so weiter verfeinern und hält im Kühlschrank bis zu 14 Tage. Wichtig ist bei der Zubereitung vor allem zweierlei: Alle Zutaten sollten bei der Verarbeitung dieselbe Temperatur haben - nämlich Zimmertemperatur. Und: Rühren Sie das Öl immer nur in kleinen Portionen ins Eigelb.

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Cäsars Festmahl nach seinem Sieg über die Gallier, der Kokosnuss-Kuchen der Lyrikerin Emily Dickinson, das Essen der ersten Oscar-Nacht, Bob Marleys Hochzeitsmahl und Neil Armstrongs Essen auf dem Weg zum Mond - hinter den einzenen Abschnitten des neuen Buchs der Fernsehköchin Sarah Wiener stecken nicht einfach nur Rezepte, sondern Geschiche, oder besser Geschichten. Sie begibt sich darin mit ihren Lesern auf eine Reise durch die Jahrtausende der (Ess-)kultur seit Christi Geburt. Bei dieser Reise blickt sie nicht nur über die zeitlichen Grenzen hinweg, sondern auch über den geografischen Tellerrand. Sie bildet nicht nur Essmomente aus dem westeuropäischen Raum ab, sondern fasst die Mahlzeiten zu entscheidenden Momenten des Weltgeschehens in den Blick.

Ihre Widmung scheint ihre Überzeugung: "Für alle Köchinnen und Köche, die durch ihr Kochen die Welt zu einem besseren Ort machen." Die Meister am Herd machen unser Leben also erst lebenswert - mit ihrem Handwerk erschließen sie uns Welten zwischen süß und herzhaft, zwischen sauer und salzig, zwischen fruchtig-süß und umami-erdig.

Auf idowa erhalten die Leser im Laufe der kommenden Wochen immer wieder einen Einblick in das Buch und die betreffenden Rezepte.

Aus Sarah Wiener: "Gerichte, die die Welt veränderten", edition a, 2018, Wien, www.edition-a.at