Landkreis Regensburg

Von fahrenden Bühnen, Freibier und Jungfrauen: Die Straubinger Metal-Band „Mynded“ im Interview


"Mynded", das sind Niko Lambrecht, Joachim Ferstl, Thomas Hiendl und Alexander Li. Sie machen Thrash-Metal. (Foto: "Wern-Art Photograpy")

"Mynded", das sind Niko Lambrecht, Joachim Ferstl, Thomas Hiendl und Alexander Li. Sie machen Thrash-Metal. (Foto: "Wern-Art Photograpy")

Die vier Jungs von "Mynded" machen Thrash-Metal. Das kommt vom Englischen to thrash - prügeln. Trotzdem sind Metaller "ganz nett", sagt Sänger und Gitarrist Niko (26) schmunzelnd. Prügeln, das beziehe sich eher auf die Schnelligkeit der Musikrichtung. Im Interview hat Niko verraten, was ausschlaggebend für ihre Zusage auf dem Pfingst-Open-Air (POA) war, wie sie sich auf den Auftritt am Sonntagnachmittag vorbereiten und was ein echter Metal-Sänger tut, um seine Stimme fit zu halten.

Seit wann gibt es euch als "Mynded", was bedeutet der Bandname und wer seid ihr?
Uns gibt es seit 2011. "Mynded" kommt von "mind dead". Ich finde zweiteilige Bandnamen aber nicht so schön, deswegen ist "Mynded" daraus geworden. Wir sind alle zwischen 23 und 26 Jahre alt und kommen aus Straubing. Mittlerweile sind wir aber verstreut, manche leben wegen des Studiums oder der Arbeit in München. Deswegen versuchen wir am Wochenende immer mindestens einmal zu proben - im Bandhaus.

Eure Musikrichtung nennt sich Thrash-Metal. Was fasziniert euch so an dieser speziellen Musikrichtung?

"To thrash" bedeutet eigentlich prügeln. Das bezieht sich auf die Schnelligkeit, in der gespielt wird. Das Genre ist sehr vielseitig, man kann es mit vielem verbinden und das versuchen wir auch. Etwa mit technischen und progressiven Elementen. Außerdem ist es eine sehr aggressive Musik. Da kann man sich gut abreagieren und Dampf ablassen (lacht).

Ihr hattet schon Auftritte in Österreich, deutschlandweit und habt bekanntere Bands in München als Support begleitet. Wie kam es zu eurem Gig auf dem Pfingst-Open-Air, das ja wirklich kein typisches Metal-Festival ist?

Ja, aber es ist in der Nähe und Freunde von uns, "Ninjas ate my parents", haben dort vergangenes Jahr gespielt. Dann haben uns gedacht, wir probieren es auch und haben eine sehr überzeugende Antwort vom Veranstalter bekommen, der uns "unendlich viel Gerstensaft und uns erwartende Jungfrauen" verspricht (lacht). Das war eine sehr witzige Zusage. Wir sehen das jetzt eher als eine Gaudi, weil auch viele Bekannte von uns dort sein werden. Aber vielleicht lässt sich ja der eine oder andere Nicht-Metaller mitreißen...

Am Sonntagnachmittag um 16.45 Uhr spielt ihr auf dem POA auf der Guerilla-Stage, einem Traktoranhänger, der quer übers Gelände tuckert. Habt ihr das schon geübt?

Nein, das haben wir nicht geübt. Ich hoffe, da ist alles fest gemacht (lacht). Am einfachsten ist es ja für den Drummer, der darf sitzen. Das ist schon eine ziemlich neue Erfahrung. Aber wir lassen das einfach auf uns zukommen.

Hast du irgendwelche Tricks, um deine Stimme auf das Schreien und Singen einzustellen?

Eine Stunde vor dem Auftritt gibt es noch ein Bier, das ist meine Einstimmung. Und natürlich singe ich mich warm, das brauchen die Stimmbänder.

Wacken wäre das absolute Highlight

Wenn ihr es euch aussuchen dürftet, auf welchem Festival würdet ihr gerne einmal auftreten?

Wacken ist natürlich d a s Highlight für jede Metalband. Aber es gibt so viele gute Festivals, da kann man sich gar nicht entscheiden. Aber eine fahrende Bühne habe ich noch auf keinem gesehen.

Wollt ihr irgendwann einmal hauptberuflich Musik machen?

Das wäre natürlich ein Traum. Momentan ist es nur ein sehr teures Hobby (lacht). 2013 haben wir selbst unsere EP "Humanity faded away" aufgenommen, auch für Bewerbungen. Jetzt legen wir unser erstes Album nach, haben es aufgenommen und bewerben uns deswegen gerade bei Labels. Auf jeden Fall wollen wir es in diesem Jahr noch veröffentlichen. Die Musik nimmt auf jeden Fall viel Zeit ein. Alles andere ist nebensächlich.