Die Planungen für die Sanierung des Robert-Schuman-Gymnasiums in Cham werden angepasst. Das entschieden die Kreisräte in einer nichtöffentlichen Sondersitzung des Ausschusses für Bau und Verkehr am Freitag, schreibt das Landratsamt Cham in einer Pressemitteilung. Der Landkreis steuert damit frühzeitig - noch in der Planungsphase - einer zu erwartenden Kostensteigerung im zweistelligen Millionenbereich gegen.
RSG-Sanierung zu teuer Chamer Kreisausschuss ändert Pläne
"Die Sanierung wird trotzdem durchgeführt", stellte Landrat Franz Löffler klar. "Unsere Qualitätsansprüche bleiben. Aber eben auch ein vertretbarer Kostenrahmen." Als Bauherr sei es dem Landkreis bisher immer gelungen, den Kostenrahmen einzuhalten, wird der Landkreischef zitiert. Dieser betrage für die Generalsanierung des Robert-Schuman-Gymnasiums, unter Berücksichtigung der gestiegenen Baupreise, maximal 30 Millionen Euro. "Das ist die klare Vorgabe", so Löffler. Es sei seine Aufgabe, zusammen mit dem Kreistag auf den angemessenen Einsatz der Steuermittel zu achten - auch im Hinblick auf den Gesamthaushalt des Landkreises.
Hintergrund der Entscheidung: Die derzeitigen Planungen steigen deutlich. Nach der jüngsten Berechnung betragen die Kosten nun bei knapp 38 Millionen Euro, heißt es in der Mitteilung. Dies sei eine Kostensteigerung von mehr als 65 Prozent. Nach der Vorentwurfsplanung, die dem Ausschuss für Bau und Verkehr im Oktober 2020 vorgestellt wurde, lagen die Kosten noch bei 22,6 Millionen Euro. Diese Summe ist auch bisher im Investitionsprogramm des Landkreises vorgesehen. Zum Vergleich: Der komplette Neubau der Berufsschule Cham - alle vier Module - kostete 40 Millionen Euro Steuermittel, die Sanierung der Realschulen in Furth im Wald und Roding jeweils rund 12 Millionen Euro.
Ursächlich für die Kostensteigerungen sind neben den steigenden Baupreisen allgemein insbesondere die geplante komplette Absenkung des Zugangsbereiches auf das Niveau der Park- und Jahnstraße und weitere sehr aufwändige Umbauten. Die massiven Eingriffe in die Bausubstanz wären nur mit umfangreichen Abgrabungen und statischen Veränderungen im Hauptgebäude möglich gewesen. In der Gesamtschau seien das unverhältnismäßige Kosten, denen der Landkreis nun durch eine maßvolle Umplanung entgegenwirken will, schreibt die Behörde.
Löffler: "Die entscheidenden Anforderungen der Schule wie ein zweiter Physiksaal oder weitere Ausweich- und Gruppenräume für die Differenzierung des Unterrichts sind weiterhin fester Bestandteil auch einer geänderten Planung."
Im Zuge all dieser Überlegungen wird die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Architekturbüro in beiderseitigem Einvernehmen beendet. Die weiteren Architektenleistungen werden neu vergeben. "Wir starten noch heuer mit den Bauarbeiten", ordnet Landrat Franz Löffler die zeitlichen Auswirkungen ein. "Der Umzug in die Räume der ehemaligen Gerhardinger-Realschule erfolgt in den Sommerferien. Im Herbst werden das ehemalige Hausmeistergebäude und die Treppenanlage abgerissen. Anfang 2023 sollen dann die konkreten Umbau- und Sanierungsarbeiten beginnen."
Schulleiterin Angela Schöllhorn: "Ich gehe weiterhin davon aus, dass wir eine sanierte Schule bekommen, die nicht nur den Anforderungen eines modernen, zeitgemäßen Unterrichts gerecht wird, sondern auch unserem besonderen Schulprofil mit Theater und Konzerten als Schwerpunkt. Die Verschiebung des Umzugs in die Räume der ehemaligen Gerhardinger-Realschule auf die Sommerferien 2022 nehmen wir dann gerne in Kauf."
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