Rettungsdienstbereich Landshut

Weitere Intensiv-Kapazitäten geschaffen


In den regionalen Kliniken wurden weitere Intensivkapazitäten geschaffen. (Symbolbild)

In den regionalen Kliniken wurden weitere Intensivkapazitäten geschaffen. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

71 Covid-Patienten auf den Normalstationen isoliert, 27 in intensivmedizinischer Betreuung: Die dritte Welle verlangt den Kliniken im Rettungsdienstbereich Landshut (zu dem neben Stadt und Landkreis Landshut auch die Landkreise Dingolfing-Landau und Kelheim gehören) alles ab.

Dabei ist, im Hinblick auf stark steigende Neuinfektionen und Wocheninzidenzen, ein Ende der belastenden Situation noch nicht absehbar. Aus diesem Grund hat der Ärztliche Leiter Krankenhauskoordination, Jürgen Königer, gemeinsam mit den regionalen Kliniken weitere Intensivkapazitäten geschaffen.

Notoperationen gewährleistet

Dies ist aber nur durch Einschnitte in anderen Bereichen möglich geworden: So mussten die planbaren Operationen und Untersuchungen (Elektiv-Bereich) in den Kliniken weiter reduziert werden, um so weitere Kapazitäten für die Behandlung von Intensiv-Patienten zu schaffen: Nicht nur für von Covid-19 Betroffene.

Denn nach wie vor werden zahlreiche intensivpflichtige Personen eingeliefert - sei es aufgrund von Herzinfarkt, Blutvergiftung, Schlaganfall oder anderer schwerwiegender Erkrankungen. Notoperationen können aber weiter gewährleistet werden, versichert Königer.

Aus diesem Grund ist in einer Reha-Klinik im Raum Kelheim eine zusätzliche Station für Non-Covid-Intensivpatienten eingerichtet worden - aktuell stehen zwei Beatmungs-Betten stehen zur Verfügung (kurzfristig auf bis zu sechs ausbaubar), um die Akutkrankenhäuser zu entlasten und mehr Kapazitäten für Covid-Patienten zu schaffen.

Verlegungen in andere Landkreise

Der Druck ist weiterhin groß: Als Krankenhauskoordinator muss sich Königer mehrmals täglich auf die "Suche" nach freien Intensivbetten machen - innerhalb des Rettungsdienstbereiches, aber auch über die Landkreis- oder Bezirksgrenzen hinweg. So nehmen Kliniken aus dem Rettungsdienstbereich Patienten aus anderen Regionen auf, sollte dort gerade keine Behandlungsmöglichkeit bestehen.

Andersherum muss Königer immer wieder Verlegungen hiesiger Patienten in andere Landkreise organisieren: Sei es nach Traunstein, München, Deggendorf oder Regensburg.

Das anhaltend hohe Infektionsgeschehen macht Königer weiter Sorgen - denn dies macht sich erst mit einigen Tagen Verzögerung in den Kliniken bemerkbar. "Wir müssen aber mit einer weiter steigenden stationären Auslastung rechnen." Gerade deshalb brauchen die Intensivstationen derzeit jede helfende Hand.

Unterstützung für Kliniken gesucht

"Wir können nur an jede intensivmedizinisch ausgebildete Fachkraft appellieren, unsere Kliniken für einige Wochen zu unterstützen. Egal warum sie aktuell nicht im Krankenhaus arbeiten, sei es Elternzeit oder aus anderen Gründen: Ihre Kollegen, unsere Kliniken brauchen Sie dringend". Der Ärztliche Leiter Krankenhauskoordination bittet deshalb, sich bei ihm zu melden (E-Mail: kh-koordinator@zrf-landshut.bayern) - egal in welchem zeitlichen Rahmen ein vorübergehender Klinik-Einsatz möglich ist.

Auf den ersten Aufruf haben sich bereits interessierte Unterstützungskräfte gemeldet: Königer ist aber gerne weiter bei der Vermittlung an die einzelnen Häuser behilflich.

Die "dritte Welle" hat die Kliniken also bereits voll erfasst, ihren Scheitelpunkt vermutlich aber noch nicht erreicht. Dabei könnte jeder einzelne seinen Beitrag leisten: In der Einhaltung der "AHA-Regeln". "Denn Abstand, Hygiene, Maske tragen, Lüften und regelmäßiges Testen - all das ist nicht neu. Aber die breite Bevölkerung muss es auch umsetzen, um einen Erfolg erzielen zu können. Wir sehen ja anhand der aktuellen Infektionszahlen, wie rasant sich die britische Virusmutation ausbreitet und auch bei uns für volle Normal- und Intensivstationen sorgt."