Innerhalb weniger Wochen erhöhten sich die Schätzungen zu Flüchtlingszahlen aus der Ukraine auf zehn Millionen. So viele Menschen flüchteten insgesamt nach dem Zweiten Weltkrieg oder wurden vertrieben. Was damals im Laufe von Jahren geschah, findet nun innerhalb eines Monats statt. Das neue Forschungsprojekt "Vertriebene als integraler Bestandteil Bayerns" wird damit hochaktuell.

Die Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) sehen gravierende Unterschiede zwischen damals und heute. Insbesondere wird Vertreibung völkerrechtlich nicht mehr akzeptiert, stellt Institutsleiter Ulf Brunnbauer klar. Zudem stünden andere und deutlich bessere Instrumente für Integration zur Verfügung. Neben internationalen Hilfsorganisationen und öffentlicher Bereitschaft verändern soziale Medien und Massenmedien die Informationslage und das Bewusstsein in der Gesellschaft.