Ihr Entsetzen über die menschenunwürdige Unterbringung im Transitzentrum in der Zeißstraße haben am Dienstagabend die Bundestagsabgeordneten der Linken Ulla Jelpke und Eva-Maria Schreiber im Leeren Beutel geschildert.
Sie besuchten tagsüber die Erstaufnahmeeinrichtung in der ehemaligen Bajuwarenkaserne und das Transitzentrum und sprachen mit Flüchtlingen. Die völlige Perspektivlosigkeit und Verdammung zur Untätigkeit setzt den Menschen zu. Die seelische Not ist groß. Im Transitzentrum sind hauptsächlich Äthiopier untergebracht, die momentan nicht abgeschoben werden, weil die äthiopischen Konsulate nicht kooperieren. Ihre Situation sei hoffnungslos, berichten die beiden Bundestagsabgeordneten. Zwar versuche der Leiter der Einrichtung, Karl-Heinz Kreuzer, das Bestmögliche aus der Situation zu machen. Doch die politischen Vorgaben lassen wenig Spielraum. So gilt für die Bewohner des Transitzentrums die Residenzpflicht, die für Erstaufnahmeeinrichtungen abgeschafft wurde. Sie dürfen Regensburg nicht verlassen. Schulpflichtige Kinder, das sind in der Zeißstraße rund 50, dürfen keine Regelschule besuchen, sondern werden in einer sogenannten Lagerschule unterrichtet. Für die 420 Bewohner gibt es keine ausreichende sozialpädagogische Betreuung. Es wurden nur zwei halbe Stellen geschaffen, obwohl es nach Vorgabe des Sozialministeriums vier sein müssten. "Die Bewohner haben geklagt, das Essen sei schlecht und viel zu wenig", berichten Jelpke und Schreiber. Kochen dürfen sie nicht. Die Flüchtlinge bekommen verpackte Portionen. Wenigstens das soll sich bald ändern. Dann können sie sich selbst aussuchen, was sie essen möchten. Die Möglichkeit, Speisen aufzuheben, haben sie nicht. Es gibt keinen Kühlschrank. Deshalb stehen Lebensmittel überall auf den Fensterbänken.
Den vollständigen Artikel lesen Sie auf idowa+ oder in Ihrer Tageszeitung vom 24. Mai 2018.
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