Regensburg

Klassenerhalt perfekt: Jetzt setzt sich der Jahn neue Ziele


Der SSV Jahn hat allen Grund zu jubeln: Mit dem Heimsieg gegen den VfL Bochum wurde das Saisonziel Klassenerhalt vorzeitig erreicht.

Der SSV Jahn hat allen Grund zu jubeln: Mit dem Heimsieg gegen den VfL Bochum wurde das Saisonziel Klassenerhalt vorzeitig erreicht.

Der SSV Jahn Regensburg wird auch in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga spielen. Trainer und Mannschaft genießen den Moment - und setzen sich neue Ziele.

Es war eine Szene, die sinnbildlich für diese Mannschaft des SSV Jahn Regensburg steht. Es läuft die 54. Minute im Heimspiel gegen den VfL Bochum, die Regensburger waren kurz zuvor in Rückstand geraten, als der Ball auf dem Weg ins Toraus war. Doch Kapitän Marco Grüttner hält den Ball per Fallrückzieher doch noch im Spiel und bereitet damit den Ausgleichstreffer durch Jann George vor. Bochums Trainer Robin Dutt meinte zu dieser Szene im Anschluss: "Wir haben geglaubt, der Ball geht ins Aus, aber der Gegner hat eben noch geglaubt, dass er ihn reinholen kann." Es waren Wille und Gier, die dieses Tor für den Jahn ermöglich haben. "Ich wollte den Ball irgendwie im Spiel halten", sagte Grüttner nach der Partie. "Dass es dann so eine perfekte Vorlage wird, da gehört natürlich auch eine Portion Glück dazu. Aber das haben wir uns auch erarbeitet."

Für Jahn-Trainer Achim Beierlorzer waren beide Treffer, auch der Siegtreffer von Grüttner nach Fallrückzieher-Vorlage von Sargis Adamyan, "Mentalitäts-Tore". Benedikt Saller, der den Handelfmeter verschuldet, aber anschließend auch den Ausgleichstreffer eingeleitet hatte, meinte: "Der Wille war heute mehr bei uns." In diese Kerbe schlug auch Beierlorzer: "Meine Mannschaft wollte diesen Rückstand unbedingt wettmachen. Wir hatten uns vorgenommen, zu Hause unser Saisonziel zu erreichen. Wir wollten das auch für unsere Fans machen."

Immer wieder aufstehen

Der Jahn hat gegen Bochum wieder einmal seine außergewöhnliche Mentalität unter Beweis gestellt. Der Sieg bedeuteten die Zähler 18, 19 und 20, die die Mannschaft nach Rückstand geholt hat. Also fast die Hälfte aller Punkte. "Es scheint wirklich so, dass wir einen Rückstand brauchen, um richtig auf Touren zu kommen", sagte Grüttner. Benedikt Saller äußerte: "Wir haben es letztes und dieses Jahr gezeigt, dass wir nach Rückschlägen immer wieder aufstehen - egal wie es steht oder wie lange noch zu spielen ist."

Diese Choreographie machten die Jahn-Fans vor dem Heimspiel gegen den VfL Bochum. (Foto: Sascha Janne)

Diese Choreographie machten die Jahn-Fans vor dem Heimspiel gegen den VfL Bochum. (Foto: Sascha Janne)

Das Saisonziel, so schnell wie möglich 40 Punkte zu erreichen, ist nun erreicht. Seit Freitagabend stehen deren 41 auf dem Jahn-Konto, womit der Klassenerhalt endgültig fixiert ist. "Es ist schon eine Erleichterung, dass wir das Ziel jetzt erreicht haben", meinte Verteidiger Marcel Correia. "Wir können das jetzt wirklich genießen und stolz sein, dass wir es auf diese Art und Weise geschafft haben." Denn der Jahn, der aufgrund der finanziellen Rahmenbedingungen zu Saisonbeginn wieder als Abstiegskandidat gehandelt wurde, hat im zweiten Jahr hintereinander frühzeitig die Liga gehalten. "Ich werde jetzt einfach mal ganz kurz innehalten und werde mich wahnsinnig freuen, dass wir über 40 Punkte haben", sagte Beierlorzer nach dem Spiel.

Darf jetzt auch ein bisschen gefeiert werden? "Wir können uns schon kurz freuen, aber am Freitag steht bei Union Berlin schon das nächste Spiel an", sagte Marco Grüttner. Jann George erzählte, dass er selbst nicht zu den Feierbiestern gehöre, dass es sich aufgrund des Freitagsspieltags aber anbiete, den Klassenerhalt auch ein bisschen zu feiern.

Die Frage nach neuen Zielen

Nach dem Erreichen des Saisonziels stellt sich die Frage nach neuen Zielen. "Wir haben jetzt noch sechs tolle Spiele, die wir alle genießen werden", sagte Beierlorzer. Etwas konkreter in der Zielsetzung wurden einige Spieler. "Letztes Jahr hatten wir 48 Punkte. Dann ist das Ziel jetzt 49 Punkte - und mehr", sagte Torschütze Jann George. Und Benedikt Saller fügte an: "Wir sind alle noch hungrig. Wir wollen so viele Punkte wie möglich sammeln und es wäre schön, wenn wir nochmal so viele Punkte wie letztes Jahr holen könnten."

In den restlichen sechs Spielen trifft der Jahn ausschließlich auf Mannschaften, für die es entweder im Aufstiegs- oder im Abstiegskampf noch um sehr viel geht. "Da gibt es doch nichts Schöneres, als denen in die Suppe zu spucken und noch so viele Punkte wie möglich zu holen", zeigte auch Kapitän Grüttner Gier auf mehr. Zumal der Stürmer feststellte: "Wir haben uns einen schönen Namen in der 2. Liga erarbeitet. Ich glaube, es gibt keine Mannschaft, die sich freut gegen uns zu spielen." Grüttner war am Freitagabend "einfach nur stolz auf diese Mannschaft. Es ist brutal, was hier in den letzten Jahren entstanden ist. Was wir hier erlebt haben, das ist sensationell."

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