Landkreis Regensburg

Batterie verschluckt: Kind in Lebensgefahr


Gerade zur Weihnachtszeit werden an die Kinder elektronisches Spielzeug mit Knopfzellenbatterien verschenkt.

Gerade zur Weihnachtszeit werden an die Kinder elektronisches Spielzeug mit Knopfzellenbatterien verschenkt.

Von Redaktion idowa

Schon wieder Notfallalarm in der Klinik St. Hedwig: Ein kleiner Junge hat eine Knopfzellenbatterie verschluckt. Jetzt zählt jede Minute. Die Batterie ist in der Speiseröhre stecken geblieben und kann sich nun innerhalb von wenigen Stunden durch das Gewebe arbeiten, was zu lebensbedrohlichen Schäden führen kann.

Der leitende Oberarzt Dr. Lang von der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, der die Notfallbehandlung durchführte, berichtet in einer Pressemitteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder, dass in den letzten Monaten fast jede Woche ein Kind mit einer verschluckten Batterie in die Klinik eingeliefert wurde. "Die meisten dieser Fälle kann unser Team ohne bleibende Schäden lösen, aber wenn es sich um größere Knopfzellen handelt, die noch genug Strom führen, kommt es immer wieder zu dramatischen Verletzungen: Wie auch leider gerade wieder jetzt kurz vor Weihnachten."

Professor Dr. Michael Kabesch, Ärztlicher Direktor der Hedwigsklinik, ergänzt: "Dieses Mal war es besonders schlimm: Die Batterie hat sich von der Speiseröhre bis in die Luftröhre geätzt. Nur einem Team von Spezialisten aus Kindergastroenterologen, Kinderpneumologen, Intensivmedizinern und Anästhesisten ist es zu verdanken, dass das Kind nach der Entfernung der Batterie stabilisiert werden konnte." Weitere Behandlungen durch ein ganzes Team von Medizinern werden folgen müssen, damit das Kind eine Chance bekommt, wieder normal atmen und schlucken zu können.

Dabei gibt es technische Lösungen, die Batterien auch für Kinder ungefährlich machen könnten, wie Professor Dr. Michael Melter, Direktor der KUNO Kinderkliniken in Regensburg erklärt: "Kollegen in den USA haben gezeigt, dass eine Beschichtung der Batterien mit einer neuartigen, drucksensiblen Oberfläche das Problem beseitigen könnte. Aber offenbar ist die Industrie nicht an einer Lösung interessiert, die ein paar Cent pro Batterie mehr kosten würde. Wir müssen daher politisch darauf drängen, dass nur mehr diese Knopfzellen in Europa verwendet und verkauft werden dürfen, damit sich etwas tut."