Raubmord

Tod von zwei Bayern in Paraguay: Verdächtige festgenommen


Fassade des Hauses des deutschen Wissenschaftlers, der im südamerikanischen Land getötet wurde.

Fassade des Hauses des deutschen Wissenschaftlers, der im südamerikanischen Land getötet wurde.

Von mit Material der dpa

Nach dem mutmaßlichen Raubmord an einem bayerischen Forscher und seiner Tochter in Paraguay hat die Polizei des südamerikanischen Landes drei Deutsche festgenommen. Das berichtete die Zeitung "ABC Color" in der Nacht zum Mittwoch (Ortszeit).

Alle drei würden verdächtigt, an der Tat beteiligt gewesen zu sein, sagte der Leiter des Morddezernats der Nationalpolizei, Hugo Grance, dem Radiosender Monumental. Als mögliches Motiv nannte Grance den Raub wertvoller alter Instrumente sowie Zertifikate über deren Echtheit, die der Getötete besessen habe. Der Forscher stammte laut Medien aus Bayern.

In einer Wohnung eines festgenommenen 58-Jährigen in der Stadt Areguá seien neben Schusswaffen auch Musikinstrumente gefunden worden, die mutmaßlich dem Opfer gehörten, berichtete "ABC Color" unter Berufung auf den Kommissar. Der 58-Jährige sei möglicherweise der Drahtzieher des Verbrechens an dem Wissenschaftler und Musiker sowie seiner Tochter, sagte Grance der Zeitung zufolge.

Die Leichen des 62-Jährigen und des 14 Jahre alten Mädchens waren im Haus der Familie nahe Areguá, rund 30 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Asunción, entdeckt worden. Der Vorfall ereignete sich nach Angaben des Auswärtigen Amtes am 22. Oktober.

Beide Opfer seien durch Schüsse gestorben, vermutlich aus derselben Waffe, sagte der Rechtsmediziner Héctor Meza. Der Vater wurde demnach mit einem Genickschuss getötet - es gebe Anzeichen dafür, dass er vorher gefoltert worden sei. Seine Tochter sei in einer mit Wasser gefüllten Badewanne gefunden worden.

Bei dem Vater handelte es sich laut Medien um einen Wissenschaftler aus Bayern. Seine paraguayischen Papiere sollen 2016 ausgestellt worden sein, er lebte also seit mindestens fünf Jahren zumindest zeitweise in dem südamerikanischen Land. Er habe sich in dem noch nicht fertig gebauten Haus, in dem das Verbrechen mutmaßlich geschah, auch der Reparatur von Musikinstrumenten wie etwa Geigen gewidmet, hieß es in Medienberichten.