Quote sinkt im September

Knapp 15.000 Arbeitslose weniger in Bayern


Nach einem saisonüblichen Anstieg ist die Zahl der Arbeitslosen im September wieder gesunken. Das teilte die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mit. (Symbolbild)

Nach einem saisonüblichen Anstieg ist die Zahl der Arbeitslosen im September wieder gesunken. Das teilte die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mit. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Die Zahl der Arbeitslosen ist in Bayern gesunken. Im September waren fast 15.000 Menschen weniger ohne Job als im Vormonat, wie die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Die saisonübliche Belebung am Arbeitsmarkt sorgt für den Rückgang - auch in Ostbayern - und fiel heuer trotz Corona sogar stärker aus als im Vorjahr.

"Im September beginnen viele Schul- oder Hochschulabsolventen eine Ausbildung oder finden eine Beschäftigung und melden sich aus der Arbeitslosigkeit ab", erklärte der stellvertretende Leiter der Regionaldirektion, Klaus Beier. Knapp 293.000 Menschen im Freistaat sind laut Beier ohne Job. Die Arbeitslosenquote liege damit aktuell bei 3,9 Prozent. Im August hatte die Zahl der Arbeitslosen in Bayern noch bei 308.000 gelegen, die Arbeitslosenquote bei 4,1 Prozent.

Mehr Arbeitslose fanden Job im September

So geht laut Regionaldirektion Bayern bei den unter 25-Jährigen die Arbeitslosigkeit um knapp 18 Prozent deutlich zurück. Die einsetzende Belebung am Arbeitsmarkt nach den Sommerferien falle zudem in diesem Jahr stärker aus als letztes Jahr. "Im Vergleich zum Vorjahr hingegen ist die Arbeitslosigkeit um fast 40 Prozent deutlich gestiegen, der Anstieg fällt allerdings seit Juni zunehmend geringer aus", sagte Beier. Erfreulich sei, dass im September deutlich mehr arbeitslose Menschen eine Beschäftigung finden konnten als im Vorjahr. Der Arbeitsmarkt in Bayern stabilisiere sich weiter, die Dynamik sei jedoch nach wie vor geringer als vor einem Jahr.

"Bodenbildung und leichte Erholung ja, Normalität nein": So fasst die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) die Zahlen vom bayerischen Arbeitsmarkt zusammen. Die Corona-Pandemie habe tiefe Spuren auf dem bayerischen Arbeitsmarkt hinterlassen. Letztes Jahr sei die Arbeitslosenquote im September immerhin auf 2,8 Prozent gesunken. Aktuell sind es 3,9 Prozent in Bayern. "Die Effekte, die Corona auf den Arbeitsmarkt hat, sind massiv", sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt am Mittwoch. Dennoch zeige der momentane Rückgang im Vergleich zum Vormonat, dass die staatlichen Maßnahmen wirken.

Nach Überzeugung der vbw müsse aber verhindert werden, dass es nochmals zu einer umfassenden Unterbrechung der Lieferketten oder zum Stillstand ganzer Wirtschaftszweige kommt. "Gezielte und regional begrenzte Einschränkungen für Gebiete mit auffälligem Infektionsgeschehen sind stattdessen das richtige Mittel", so Brossardt.

Wieder weniger Stellen

Trotz der aktuell positiven Signale sind laut Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit die Chancen, die Arbeitslosigkeit zu überwinden, coronabedingt über die letzten Monate hinweg gesunken. Hinzu komme, dass die Stellenmeldungen weiterhin rückläufig sind. "Vor einem Jahr wurden den Arbeitsagenturen über ein Viertel mehr Stellen gemeldet", sagte Beier. Die Nachfrage nach Arbeitskräften fällt zudem im Zuge der Corona-Krise im Vergleich zum Vorjahr weiterhin geringer aus. Insgesamt befinden sich aktuell 94.733 Arbeitsstellen im Stellenpool, mehr als ein Viertel weniger als im Vorjahr.

"Im August nahmen die neu gemeldeten Stellen den vierten Monat in Folge zu", sagte Beier. Dieser Trend habe sich im September aber nicht fortgesetzt. Nahezu alle Branchen melden demnach weniger Stellen als im Vorjahr. Lediglich in der Öffentlichen Verwaltung sowie in der Landwirtschaft sei ein steigender Bedarf nach Arbeitskräften zu verzeichnen.

Niedrigste Quoten haben Oberpfalz und Niederbayern

Die Arbeitslosenquote in den bayerischen Regierungsbezirken ist ebenfalls gesunken. Im September haben die Oberpfalz und Niederbayern mit 3,5 Prozent die niedrigsten Quoten im Freistaat. Dort waren im September insgesamt 22.495 beziehungsweise 25.619 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Quoten sanken jeweils um 0,1 Prozent.

Knapp hinter den Regierungsbezirken in Ostbayern liegen mit jeweils 3,6 Prozent Unterfranken und Schwaben. Die höchste Arbeitslosenquote im September hat Mittelfranken mit 4,5 Prozent.

Straubing und Passau besonders betroffen

In Ostbayern verzeichnete die Stadt Straubing mit 6,1 Prozent wiederholt eine der höchsten Arbeitslosenquoten. Im September 2019 lag sie noch bei 4,2 Prozent. Im Regierungsbezirk Niederbayern schnitt dem Arbeitsmarktbericht zufolge Passau etwas besser ab. Dort lag die Arbeitslosenquote bei 5,9 Prozent. In Landshut sank die Arbeitslosenquote um zwei Prozentpunkte auf 5,3 Prozent, in Regensburg um 0,1 auf 5 Prozent.

Die niedrigsten Arbeitslosenquoten in Ostbayern haben weiterhin die Landkreise Erding mit 2,7 Prozent, Cham und Straubing-Bogen mit jeweils 2,8 Prozent und Regensburg mit 2,9, wenngleich die Quoten ohnehin auch hier leicht gesunken sind.