Prozessbeginn in Regensburg

Angeklagter im Mordfall Maria Baumer schweigt


September 2013: Mit Flatterband hat die Polizei den Fundort einer Leiche abgesperrt. Ein Schwammerlsucher hatte dort die sterblichen Überreste der vermissten Maria Baumer gefunden.

September 2013: Mit Flatterband hat die Polizei den Fundort einer Leiche abgesperrt. Ein Schwammerlsucher hatte dort die sterblichen Überreste der vermissten Maria Baumer gefunden.

Von mit Material der dpa

Acht Jahre nach dem gewaltsamen Tod von Maria Baumer hat vor dem Landgericht Regensburg der Mordprozess gegen den Verlobten der Frau begonnen.

Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hat der 35-Jährige sein Opfer mit Medikamenten getötet und die Leiche in einem Wald vergraben. Bei der Tat soll er heimtückisch und aus niederen Beweggründen gehandelt haben. Der gelernte Krankenpfleger schwieg zum Prozessauftakt. Sein Verteidiger Michael Haizmann will einen Freispruch erwirken, wie er nach der Verhandlung sagte.

Der Verlobte hatte die Frau im Mai 2012 vermisst gemeldet. Im Spätsommer 2013 fanden Pilzsammler deren Leiche. Daraufhin geriet der Mann bereits ins Visier der Ermittler, kam aber zunächst wieder frei. Ende 2019 wurde er erneut festgenommen. Neue technische Möglichkeiten hatten den Verdacht erneut gegen ihn gerichtet. So konnten an Kleidung und Haaren der Frau Medikamente nachgewiesen werden. Der Angeklagte soll vor deren Verschwinden im Internet unter anderem nach "Lorazepam letale Dosis" und "der perfekte Mord" gesucht haben.

Die Eltern und weitere Angehörige des Opfers sind Nebenkläger in dem Prozess, der zunächst bis Anfang Oktober terminiert ist. Es sollen den Angaben zufolge 65 Zeugen und 18 Sachverständige gehört werden.