Die Anklage ließ ein Eifersuchtsdrama vermuten: Zwei Frauen geraten in einer Diskothek in Streit, eine soll die andere zu Boden gestoßen und sie mit zehn Zentimeter hohen Absätzen ins Gesicht getreten haben. Vor Gericht stellt sich die Geschichte als weniger dramatisch heraus und endet mit einer Einstellung gegen Geldauflage.

"Wohl ein einmaliger Ausrutscher", stellt die Vorsitzende Richterin fest. Die 43-jährige Angeklagte Christine T. (alle Namen geändert) sitzt schluchzend neben ihrem Verteidiger und sagt: "Es war einfach zum Schämen." Alle seien nach einem Volksfestbesuch im vergangenen Jahr stark alkoholisiert gewesen, sie selbst habe kaum noch Erinnerung an das Geschehen. Christine T., ihr Ex-Mann Robert und dessen neue Lebensgefährtin Tanja S. waren damals mit mehreren Freunden vom Bierzelt in eine Diskothek gegangen und hatten dort weiter gefeiert.