Polizei Niederbayern

"Heiße Faschingsphase": Die Polizei zieht ernüchtert Bilanz


Die Polizei hatte während des Faschingstreibens viel zu tun.

Die Polizei hatte während des Faschingstreibens viel zu tun.

Von Redaktion idowa

Auch in diesem Jahr gab es für die niederbayerischen Beamten wieder viele Einsätze rund um die "närrische Zeit" - die Bilanz ist aus Polizeisicht eher ernüchternd.

Zahlreiche Faschingsveranstaltungen hat die niederbayerische Polizei begleitet. Leider haben wieder viele Jecken, gerade zum Faschingsendspurt und häufig stark betrunken, über die Stränge geschlagen. Streitigkeiten, Körperverletzungen, hilflose Personen, so das nachfolgende exemplarische Repertoire, um das sich die Beamten, sowie Rettungs- und Sicherheitsdienste kümmern mussten. Stark alkoholisierte meist jugendliche Faschingsteilnehmer gehörten auch heuer wieder zur Tagesordnung.

Auch wenn der überwiegende Teil der Faschingsbegeisterten ausgelassen, aber dennoch friedlich feierte, fiel in diesem Jahr dennoch die hohe Anzahl der durch Alkohol verursachten Einsätze auf. Allerdings, so die Polizei, konnten die Beamten durch entsprechende Präsenz rund um die Veranstaltungen sowie durch gezielte Kontrollen das Ziel, für Sicherheit zu sorgen, erreichen.

Vilsbiburg: 14-Jähriger prügelt auf Beamten ein

Die Vilsbiburger Polizei war anlässlich der beiden größeren Faschingsveranstaltungen am Donnerstag und am Rosenmontag bei zahlreichen Einsätzen gefordert. Am Unsinnigen Donnerstag kurz nach 16 Uhr kontrollierte eine Streife einen 18-Jährigen, der eine Gruppe Minderjähriger mit Hochprozentigem versorgte. Einer der Jugendlichen war sogar mit einem Gurt voller kleiner Schnapsflaschen ausgerüstet. Den 18-jährigen Mann erwartet nun eine Anzeige.

Kurze Zeit später überprüfte die Polizei eine Gruppe von Schülern zwischen 14 und 17 Jahren - jeder von ihnen hatte einen Alkoholwert von weit über einem Promille. Die Beamten nahmen die Schüler in Gewahrsam und übergaben sie den Eltern. Ein 14-jähriger Schüler aus der Gruppe verhielt sich äußerst aggressiv und schlug mit den Fäusten auf einen der Beamten ein; dieser wurde dabei leicht verletzt und musste ärztlich versorgt werden.

Kurz vor 18 Uhr wurde ein betrunkener 21-jähriger Mann übermütig und lief über ein in der Bahnhofstraße geparktes Auto. Am Fahrzeug entstand Schaden in vierstelliger Höhe.

Essing: 15-Jährige nicht mehr ansprechbar

Zu mehreren Polizeieinsätzen kam es am Samstag während eines Faschingstreibens in Essing. Ein Rettungsdienst rief die Polizei um Unterstützung, da zwei betrunkene 15-jährige Mädchen nicht mehr ansprechbar waren. Eine der beiden musste in eine Klinik gebracht werden, ihre Begleiterin übergab die Polizei an die Eltern.

Gegen 17.30 Uhr kam es zu einer Rauferei zwischen zwei 20- und 26-jährigen Männern. Nur eine halbe Stunde später attackierte ein stark alkoholisierter 19-jähriger Kelheimer zunächst mehrere Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes. Nachdem er einem Platzverweis nicht Folge leistete, sollte der Mann in Gewahrsam genommen werden. Auch damit war er nicht einverstanden: Er versuchte, nach den Beamten zu treten.

Niederwinkling: Schlag gegen den Kopf

Mit einem Schlag gegen den Kopf und einer Augenverletzung endete eine Auseinandersetzung auf einem Faschingsball am Samstag in Niederwinkling.

Büchlberg: Rauferei zwischen Waidlern

Ein 22-Jähriger aus Waldkirchen hat einen 19-Jährigen aus Freyung vor einem Partyzelt niedergeschlagen - beide waren erheblich alkoholisiert.

Hofkirchen: Passanten angepöbelt

Auch in Hofkirchen musste die Polizei anlässlich des Faschingstreibens mehrfach einschreiten - bereits um 14.30 Uhr lag ein 22-Jähriger aus Vilshofen auf dem Marktplatz. Er war aufgrund seiner Alkoholisierung nicht mehr ansprechbar. Die Polizeibeamten übergaben den Mann den Sanitätern. Etwa eine Stunde später nahmen die Beamten einen 27-Jährigen in Gewahrsam, da der sturzbetrunkene Mann Passanten anpöbelte.

Bischofsmais: Missglückter Faschingsscherz

Vollkommen missglückt war ein Faschingsscherz am Rosenmontag gegen 22 Uhr. Ein mit Sturmmaske vermummter Mann klingelte an der Haustür einer 17-Jährigen. Die über Notruf verständigte Polizei konnte schnell Entwarnung geben - es handelte sich nur um einen üblen Faschingsscherz eines Bekannten. Ob der Mann für die Kosten des Einsatzes aufkommen muss, wird derzeit geprüft.

Haunersdorf: Versuchter Totschlag

Bei einer Faschingsveranstaltung eskalierte ein Streit dermaßen, sodass ein 17-Jähriger in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste - die Landshuter Kripo ermittelt nun gegen einen 20-Jährigen wegen versuchten Totschlags. Mehr dazu hier

Verkehrskontrollen: Zahlreiche unbelehrbare Autofahrer

Trotz Ankündigung der Kontrollen in puncto Alkohol im Straßenverkehr gab es auch heuer wieder eine große Zahl an offensichtlich unbelehrbaren Verkehrsteilnehmern. Die niederbayerische Polizei zog alleine vom Unsinnigen Donnerstag bis zum Aschermittwoch 29 alkoholisierte Fahrer aus dem Verkehr. Neben Geldstrafen drohen den Fahrern nun auch der Entzug der Fahrerlaubnis.

Bei 30 Autofahrern stellten die Beamten einen Wert zwischen 0,5 Promille und 1,09 Promille fest. 24 fuhren Drogeneinfluss - Bußgelder sowie Fahrverbote sind die Folge. Elf Autofahrern wurden vorsorglich die Fahrzeugschlüssel abgenommen, noch bevor sie sich alkoholisiert ans Steuer setzen konnten.

Neben fünf alkoholbedingten Verkehrsunfällen, bei denen zwei Personen leicht verletzt worden sind, nahm die niederbayerische Polizei auch drei Verkehrsunfälle auf, bei denen der Verdacht besteht, dass die beteiligten Fahrer unter Drogeneinfluss standen - eine Person wurde dabei schwer verletzt, zwei Personen erlitten leichte Verletzungen.