Plattling

30.000 Euro Schaden: Praxis von Computer-Virus befallen


Hacker wollten mit einem Virus einen Praxis-Inhaber erpressen. (Symbolbild)

Hacker wollten mit einem Virus einen Praxis-Inhaber erpressen. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Am Montag um 14 Uhr ging nichts mehr in der Physiotherapie-Praxis. Der Inhaber wandte sich an die Polizei, um Anzeige wegen Computersabotage zu erstatten. Die Hacker wollten ihn wohl erpressen.

Der Inhaber hatte eine E-Mail mit dem Betreff "Bewerbung" und zwei Anlagen als Worddokument erhalten. Allem Anschein nach war es die Bewerbung einer Frau auf eine Stelle. Als er die Anlage der Bewerbung öffnete, reagierte der Computer nicht mehr. Der Startbildschirm zeigte bei allen Dateien das Symbol von Adobe Reader. Es handelte sich um sogenannte Ransomware, die sich auf dem Computer eingenistet hatte. Mit solchen Programmen wird ein Computer quasi in Geiselhaft genommen - Nutzer können dann nicht mehr auf das System zugreifen. Sie werden aufgefordert, einen bestimmten Betrag zu bezahlen, um den Computer wieder zu entsperren.

Der Geschädigte verständigte zunächst die Hotline für die Praxissoftware, die sich auf den Rechner aufschaltete und einen sogennanten .Krab-Virus aufspürte - der Virus heißt so nach der Dateiendung, die er an Dateien hängt. Der Mitarbeiter der Praxissoftware fuhr daraufhin den Hauptrechner des Netzwerks herunterfuhr. Ein EDV-Fachmann startete das Gerät über einen Scanner und stellte fest, dass die Erpresser 1.200 Dollar in Bitcoin forderten. Anschließend versuchte die Firma ohne Erfolg, die Verschlüsselung zu decodieren und installierte den PC neu.

Da Daten und Termine gelöscht wurden ist der Praxisbetrieb massiv gestört. Der Geschädigte beziffert den Schaden für September auf circa 30.000 Euro. Kunden der Praxis werden gebeten, ihre Termine dort nochmals zu bestätigen.