Philologenverband fordert

Nicht nur Schulen sollen schrittweise wieder öffnen


Seit Mitte März sind die Klassenräume leer. Das könnte sich nach den Osterferien in Bayern jedoch ändern (Symbolbild).

Seit Mitte März sind die Klassenräume leer. Das könnte sich nach den Osterferien in Bayern jedoch ändern (Symbolbild).

Von Redaktion idowa

Der Bayerische Philologenverband (bpv) hält eine stufenweise Öffnung der Schulen für vertretbar, weist aber darauf hin, dass dann gleichzeitig auch andere gesellschaftliche Bereiche wieder hochgefahren werden müssen. Das teilte der Verband am Mittwoch mit.

Michael Schwägerl, der Vorsitzende des bpv, hält die komplette Öffnung der Schulen ab 20. April nicht für vorstellbar. Auch eine Öffnung, die schrittweise erfolgt, ist ihm zufolge schwierig umsetzbar. "Für eine stufenweise Öffnung, wie sie momentan diskutiert wird, braucht es vor Ort genügend Planungszeit. Dabei steht die gesundheitliche Sicherheit der Schüler-innen und Lehrer-innen immer im Mittelpunkt der Überlegungen", sagt Schwägerl.

Gleichwohl wolle der Verband alle Möglichkeiten nutzen, um das Abitur 2020 an Gymnasien und Beruflichen Oberschulen durchzuführen. Allerdings brauche man dafür einen zeitlichen Vorlauf. "Hier darf nicht überstürzt und unvorbereitet gehandelt werden", betont der Vorsitzende des bpv. Das beträfe zum Beispiel die Schaffung der hygienischen Voraussetzungen, die Organisation genügend großer Räume vor Ort sowie den Transport der Schüler. Auch weitere Schutzmaßnahmen, zum Beispiel Masken, würden mehr Organisation erfordern. "Oberstes Ziel ist weiterhin die Minimierung persönlicher Kontakte. Das kann zum Beispiel über spezielle Stundenpläne sichergestellt werden, eine Entzerrung bei der Raumbelegung, die Halbierung von Kursen oder einen Vorlesungsbetrieb mit genügend Abstand.”

Der bpv sieht eine Öffnung der Schulen für die Abschlussklassen zudem nur dann als vertretbar an, wenn auch andere Bereiche des öffentlichen Lebens geöffnet werden, beispielsweise im Einzelhandel. "Andere Länder zeigen, dass sich das schrittweise Hochfahren nicht nur auf die Schulen beschränken darf. Lehrkräfte und Abiturienten dürfen nicht zum Experimentierfeld der Virologie werden", sagt Schwägerl.