Pfingst-Open-Air

"Liebe Kollegen treffen und eine kurze Fahrstrecke"


Nina "Fiva" Sonnenberg ging für Bayern ins Rennen beim Bundesvision-Songcontest im September 2012. Im Mai kommt sie mit dem Phantom-Orchester nach Salching zum Pfingst-Open-Air. (Foto: Matthias Kestel)

Nina "Fiva" Sonnenberg ging für Bayern ins Rennen beim Bundesvision-Songcontest im September 2012. Im Mai kommt sie mit dem Phantom-Orchester nach Salching zum Pfingst-Open-Air. (Foto: Matthias Kestel)

Liebeskummer, Unzufriedenheit und Heimatliebe - Gefühle und Stimmungen, die jeder kennt, beschreibt und untermalt "Fiva" mit ihren Songs angenehm unaufgeregt, treffsicher, intelligent und witzig. Davon überzeugen können sich unter anderem die Besucher des Pfingst-Open-Air- Festivals in Salching. Denn am Samtag, 18. Mai, wird sie um 19.30 Uhr die Bühne erobern.

"Fiva", früher Fiva MC und eigentlich Nina Sonnenberg, Jahrgang 1978, ist mittlerweile kein Geheimtipp unter Musikliebhabern mehr. Bekannt wurde die Münchnerin nicht nur durch Poetry-Slams und ihren Sprechgesang, sie moderiert auch Radiosendungen auf FM4 und arbeitet seit vergangenem Jahr mit zwei Mitgliedern der Sportfreunde Stiller unter "Fiva und das Phantom-Orchester" zusammen. Besonders eingängig ist ihre aktuelle Single "Die Stadt gehört wieder mir" vom gleichnamigen Album. Im Interview mit Freistunde verrät das Multitalent, warum sie gerne auf kleineren Festivals spielt und wie sie es schafft, trotz Tourstress Freundschaften auf Distanz zu erhalten.

Was ist der Unterschied für dich, wenn du in Bayern auftrittst, nahe der Heimat, im Gegensatz zum Norden?

Fiva: (Ganz pragmatisch) Natürlich die kürzere Fahrtstrecke. Und das damit verbundene Zu-Hause-Gefühl. Sonst fühle ich mich aber auf jeder Bühne wohl, sei es im Norden oder im Süden.

Auf welche anderen Acts auf dem Pfingst- Open-Air freust du dich besonders?

Fiva: Ich freue mich sehr auf "Marteria". Ein wirklich super Künstler. Und auch auf "Großstadtgeflüster". Mit der Band haben wir schon einige Festivals bestritten. Das ist auch das Feine an kleinen Festivals. Man trifft viele liebe Kollegen, verbringt tolle Abende zusammen und teilt Erlebnisse. Man ist nicht so abgeschirmt wie bei großen Festivals. Und auch die Macher kleiner Festivals sind meistens supernett.

Welche Bands hörst du zur Zeit privat?

Fiva: Charles Bradley, Laura Mvula, Patrick Richardt, Retrogott & Hulk Hodn, Marsimoto.

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Rüde und Flo von den Sportfreunden und Paul, der mal bei den Emil-Bulls dabei war?

Fiva: Ich habe Rüde bei einem Interview kennengelernt. Und wir haben uns gut verstanden und viel über Musik geredet. Und irgendwann dann beschlossen, Musik zu machen. Rüde hat Paul als Co-Produzenten ins Boot geholt und so haben wir die Platte gemacht. Flo hat uns unterstützt in dem er bei der ersten Tour und vielen Festivals im letzten Jahr unser Live-Drummer war. Das war eine tolle Zeit!

Was inspiriert dich zu deinen Texten: Filme, Bücher oder das tägliche Leben?

Fiva: Eigentlich hast du mit der Frage alle meine Inspirationsquellen aufgezählt... In "Mein Herz tanzt Farben" und "Frühling" spielt Freundschaft auf Distanz eine große Rolle.

Hast du manchmal ein schlechtes Gewissen, wenn der Erfolg so viel Zeit frisst, und wie schaffst du es, deine Freundschaften zu pflegen?

Fiva: Telefon, Skype, Facebook. Und meine Freunde kommen oft auf Tour mit oder besuchen mich in der Stadt, in der ich drehe. Ich habe einen tollen Freundeskreis. Alle unterstützen mich. Und wenn ich dann in München oder Wien bin, wird viel Zeit verbracht.

Was gefällt dir an deiner Heimatstadt München so gut?

Fiva: Viele Freunde und meine Familie leben dort. Ich fühle mich dort sehr geborgen.

Über welches Thema würdest du nie Texte schreiben?

Fiva: Wenn es für mich einen Sinn ergibt, kann ich über alles schreiben.