Personalengpässe in Bayern

Herrmann fordert Asylbewerber als Erntehelfer


Wegen der Corona-Krise gehen Bayerns Landwirten die Erntehelfer aus. Jetzt reagiert Innenminister Joachim Herrmann (CSU) mit einem Vorstoß.

Wegen der Corona-Krise gehen Bayerns Landwirten die Erntehelfer aus. Jetzt reagiert Innenminister Joachim Herrmann (CSU) mit einem Vorstoß.

Von Redaktion idowa

Wegen der Corona-Krise hatten jüngst auch Bayerns Landwirte Alarm geschlagen. Erntehelfer fehlen demnach an allen Ecken und Enden. Jetzt wagt Innenminister Joachim Herrmann (CSU) einen Vorstoß und hat an die hiesigen Ausländerbehörden appelliert, ab sofort Asylbewerbern die Tätigkeit als Erntehelfer zu erlauben.

Bayern gehen die Erntehelfer aus! Jetzt sollen Asylbewerber in die Presche springen. Das hat zumindest Bayerns Innenminister Joachim Herrmann in die Wege geleitet. Er hat die Ausländerbehörden angewiesen, ihre gesetzlichen Spielräume zu nutzen und damit ab sofort notwendige Beschäftigungserlaubnisse für Asylbewerber zu erteilen. Herrmann reagiert damit auf die Sorgen, die in diesen Tagen die Landwirte im Freistaat umtreiben. "Mit dieser Sorge dürfen wir unsere Landwirte nicht allein lassen", so Herrmann am Freitag. Nach Ansicht des Innenministers würden von dieser neuen Regelung alle Seiten profitieren: "Unsere Landwirte bekommen ihre Ernte von den Feldern. Das hilft, die Versorgung der Bevölkerung zu sichern. Und Asylbewerber haben die Chance auf einen Job und ein Stück weit finanzielle Selbstständigkeit."

Auch Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber unterstützt den Appell an die Ausländerbehörden. "In der gegenwärtigen Krisensituation können Bayerns landwirtschaftliche Betriebe jede tatkräftige Unterstützung gebrauchen. Die bayerische Land- und Ernährungswirtschaft ist gut aufgestellt, die aktuelle Situation zu meistern. Es zeigt sich jetzt, wie wichtig eine regionale Lebensmittelversorgung ist. Jeder ist herzlich eingeladen, hier mit anzupacken." Man müsse jetzt alle Kräfte mobilisieren, damit der absehbare Mangel an Saisonarbeitskräften ausgeglichen werde.

Die Hinweise des Innenministeriums gelten für Asylbewerber im laufenden Verfahren ebenso wie für bereits abgelehnte Asylbewerber. Entsprechende Aufenthaltserlaubnisse werden allerdings - auch darauf wies Herrmann ausdrücklich hin - nur zeitlich beschränkt für die Zeit der Erntehelferarbeit erteilt werden. Sein Ministerium habe die Ausländerbehörden außerdem gebeten, Aufenthaltstitel und Beschäftigungserlaubnisse für Ausländer, die im Bereich der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs tätig sind, zur Sicherstellung der Grundversorgung der Bevölkerung prioritär zu behandeln und zu verlängern.