Pandemie

Söder über Corona: "Möchte nicht, dass es uns einholt"

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat wegen der Corona-Krise weiter Vorsicht bei der Fußball-Europameisterschaft angemahnt. Am Spielort München und in Deutschland allgemein sei es bislang "gut gelaufen", sagte Söder der "Bild".


Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern.

Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern.

Von dpa

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat wegen der Corona-Krise weiter Vorsicht bei der Fußball-Europameisterschaft angemahnt.

Am Spielort München und in Deutschland allgemein sei es bislang "gut gelaufen", sagte Söder der "Bild". Man habe sich "ganz bewusst dafür entschieden, so lange abzuwarten, bis klar war, wie sich die Inzidenzen bei uns entwickeln", sagte er mit Blick auf eine Zulassung von Zuschauern im Stadion und betonte: "Ich möchte halt nicht, dass es uns einholt."

Dass in Budapest mehr als 55.000 Zuschauer in das Stadion durften, hält Söder für einen Fehler. "Ich hätte das in Ungarn so nicht gemacht, hätte das nicht verantworten wollen. Ausgangspunkt für ein Superspreader-Event zu sein, das ist der Fußball in dem Verhältnis nicht wert. Genießen ja, aber genießen mit Verstand", sagte Söder.

Dessen Vorgänger und jetzige Innenminister Horst Seehofer (CSU) übte mit Blick auf die Delta-Variante Kritik an der Zuschauer-Regelung. Vor allem in Großbritannien seien Zehntausende Fans im Stadion "unverantwortlich", sagte Seehofer der "Süddeutschen Zeitung". Er appellierte an die Europäische Fußball-Union UEFA und die britische Regierung, Zuschauerzahlen "deutlich nach unten zu korrigieren".

Die Auslastung von 20 Prozent der Plätze in München sei "ein Maßstab, der auch für die anderen Austragungsorte gelten könnte, denn man muss in den Konzepten auch die An- und Abreise berücksichtigen", sagte Seehofer der "Augsburger Allgemeinen" und nannte es "unverantwortlich, wenn in Ländern, die als Virusvariantengebiet der hoch ansteckenden Delta-Mutation gelten, zigtausende Menschen auf engem Raum zusammenkommen". Das sei auch die Auffassung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, mit der er sich dazu abgestimmt habe.