Ortstermin in Plattling

Wie es nach dem Öl-Austritt im Mühlbach weitergehen soll


In Plattling wird weiterhin mit Hochdruck daran gearbeitet, den entstandenen Schaden durch den Öl-Austritt im Mühlbach zu begrenzen.

In Plattling wird weiterhin mit Hochdruck daran gearbeitet, den entstandenen Schaden durch den Öl-Austritt im Mühlbach zu begrenzen.

Von Oliver Grimm und Redaktion idowa

Der Ölaustritt in den Mühlbach in Plattling aus einer defekten unterirdischen Leitung auf dem Gelände der Tierkörperbeseitigungsanlage (TBA) erhitzt die Gemüter. Mittlerweile sollen es schon über 50.000 Liter sein, die sich nach und nach den Weg ins Naturschutzgebiet bei Moos bahnen. Von einem Ölschmierfilm und furchtbaren Gestank sei die Rede, wie Spaziergänger und Bürger berichten.

Leider reichen die bislang ergriffenen Maßnahmen nicht ganz aus. Die Feuerwehren im Landkreis sind rund um die Uhr im Einsatz und arbeiten Hand in Hand, um alles in Griff zu bekommen. Landrat Bernd Sibler ist als Verbandsvorsitzender der beiden Zweckverbände ZTS und Waldwasser ein transparentes sowie schnelles und koordiniertes Handeln zur Gefahrenabwehr wichtig. Daher lud er am Freitagvormittag zu einem Vor-Ort-Termin auf das Gelände der Tierkörperbeseitigungsanlage ein.

Die Gesprächsrunde

Mit auf dem Werkgelände waren die Bürgermeister Hans Schmalhofer (Plattling) und Alexander Zacher (Moos), ZTS-Werkleiter Karl-Heinz Kellermann, Waldwasser-Werkleiter Hermann Gruber, der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Deggendorf, Michael Kühberger und Ulrike Bauer, Sachgebietsleiterin im Landratsamt. Es wurde bereits versucht, den Ölfluss durch dicke Schläuche zu stoppen und das Öl aus dem Mühlbach herauszusaugen. Auf dem Gelände der TBA sind sofort alle Schließer dicht gemacht worden. Mittlerweile wurden 15 Baggerschürfe gegraben und acht Kernbohrungen durchgeführt, bis zur Grundwassertiefe, um ja Klarheit zu bekommen. Der Mühlbach ist nur an die 25 bis 30 Meter von der Hauptschadensstelle entfernt. Ein Hightechgerät vom Technischen Hilfswerk Kelheim pumpt bis zu 120 Kubikmeter Wasser pro Tag ab.

Doch scheinbar reicht das alles noch nicht aus. Viele umliegende Feuerwehren und Fachstellen sind mittlerweile eingebunden. Fieberhaft wird in täglichen Sitzungen beraten, wie weiter verfahren werden soll, teilt Landrat Sibler mit. Man sei auf einem guten Weg, es dürfe nur nicht noch schlimmer werden. Die Kosten der Maßnahmen stehen außen vor, es gelte nun vorrangig den Schaden zu begrenzen. Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen seien bereits angedacht und geplant.

Grundwasser schützen

Am kommenden Montag wird auf dem TBA-Werkgelände mit Abspundungen durch schwere Stahlplatten am Ufer des Mühlbachs begonnen, um den Ölfilm aufzuhalten. Wie der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Michael Kühberger und Waldwasser-Werkleiter Hermann Gruber sagte, sei es derzeit vorrangig, dafür zu sorgen, dass kein Öl ins Grundwasser vordringt. Glücklicherweise befinde sich das Trinkwasserschutzgebiet außerhalb der Schadensstelle. Daher sei laut Aussage von Gruber das Grundwasser bis dato noch nicht bedroht. Die Bürgermeister Hans Schmalhofer (Plattling) und Alexander Zacher (Moos) sprachen den Feuerwehren für deren Einsatz ihren Dank aus. Sie seien immer auf dem aktuellsten Stand gehalten worden.

TÜV-Abnahme war 2020

ZTS-Werkleiter Karl-Heinz Kellermann, der die Sachlage aus seiner Sicht dargestellt hat, teilte auf Anfrage mit, dass es erst 2020 eine TÜV-Untersuchung des Heizöltanks und der Leitungen gegeben habe. Damals gab es noch keinerlei Probleme.

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Vorrangiges Ziel ist es aktuell, das Grundwasser vor einer Kontamination mit Öl zu schützen.

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Von links: Alexander Zacher, Bürgermeister von Moos, Landrat Bernd Sibler, Plattlings Bürgermeister Hans Schmalhofer und Walwasser-Geschäftsführer Hermann Gruber.